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Die Verführung einer Fremden - Teil 2 (German Edition)

Die Verführung einer Fremden - Teil 2 (German Edition)

Titel: Die Verführung einer Fremden - Teil 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Veel
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sollte, war das ‚neugierig‘. Sie liebte es, mich auszufragen und ihre Nase überall reinzustecken. Ich vermutete, dass ihr eigenes Leben vielleicht nicht aufregend genug war.
     
    „Ach, das ist nur Christian, mein Vorgesetzter auf der Arbeit in dem Modeunternehmen. Habe ihm erzählt wo ich nebenbei arbeite und er dachte, er schaut sich das ganze Mal an.“
     
    Ich versuchte, meine Stimme so beschwichtigend und ruhig wie möglich klingen zu lassen, um Lizzy ja nichts Falsches denken zu lassen. Doch sie machte schon große Augen.
     
    „Dein Boss kommt extra hier vorbei um dich auf der Arbeit zu besuchen? Wenn da nicht mal jemand auf dich steht.“
     
    „Nein nein, er wohnt hier direkt um die Ecke.“ antwortete ich unwirsch. „Das ist nichts Besonderes, er ist nur ein netter Kerl.“
     
    Lizzy zog schelmisch die Augenbrauen hoch und wollte noch etwas sagen, doch ich schob sie sachte zur Seite, griff nach dem Eis und ließ sie allein in der Küche stehen. Ich hatte gerade einfach keine Lust auf ihr typisches Highschool Gerede.
     
    „Also Sarah, wie lange arbeitest du schon hier?“ fragte mich Christian, als ich ihm den fertig gemixten Swimmingpool vor die Nase stellte. Heute war es für einen Freitag relativ ruhig in der Bar und somit konnte ich mich mit ruhigem Gewissen auch kurz zu ihm setzen. Ich erzählte ihm, wie ich nach New York gekommen war und recht schnell die Stelle hier als Kellnerin gefunden hatte. Christian hörte aufmerksam zu und fragte immer wieder nach, bis ich ihm im wahrsten Sinne des Wortes fast meine ganze Lebensgeschichte seit meinem 18. Lebensjahr erzählt hatte. Er erzählte immer mal wieder etwas von sich, schien aber äußerst interessiert an meinen Geschichten zu sein, was ihn zu einem ziemlich guten Zuhörer machte. Wieder musste ich unwillkürlich an Ben denken, der mir am ersten Abend im „Blue Moon“ ungefragt seine ganze Lebensgeschichte erzählt hatte, während ich kaum zu Wort gekommen war. Mir gefiel es, dass Christian so interessiert an dem war, was ich zu sagen hatte, man konnte sagen ich genoß es regelrecht. Und für einige Zeit waren meine Gedanken mal nicht bei Ben und Kate, es fühlte sich an wie ein Urlaub von meinen eigenen Gedanken. Irgendwann jedoch sah Christian auf seine Armbanduhr.
     
    „Sarah, ich würde liebend gern noch bleiben, aber ich habe mich noch mit einem Freund verabredet. Wir sehen uns Montag. Hast du dir nochmal überlegt, ob du zu meiner Party morgen kommen willst?“
     
    Ich schüttelte den Kopf. „Tut mir Leid, ich kann wirklich nicht.“ Obwohl mir der Gedanke an eine Party gerade wahnsinnig attraktiv erschien und sicherlich eine gelungene Ablenkung gewesen wäre- und ich zugeben musste dass ich Christian wirklich mochte- wäre es nicht richtig gewesen, Ben mit Kate und Julian allein zu lassen. Wenn die Beiden dann überhaupt noch da sind, ging es mir durch den Kopf. Und mit einem Mal war ich zurück mit meinen Gedanken bei Ben, Kate und all den Problemen. Christian fischte ein Stück Papier und einen Kugelschreiber aus seiner Tasche und schrieb eine Adresse darauf. Dann schob er den Zettel zu mir hinüber.
     
    „Das ist die Adresse, wo die Party morgen stattfindet. Falls du dich im letzten Moment doch noch umentscheidest.“
     
    Dann lächelte er und gab mir einen schnellen Kuss auf die Wange. Er stand auf, zog seinen Mantel an und verließ das „Blue Moon“. Sein Kuss brannte auf meiner Wange wie ein Feuermal.
     
     
    Um Punkt 23 Uhr öffnete ich Bens Wohnungstür. Ich hörte bereits angeregtes Reden, Lachen und hantieren in der Küche. Diesmal versuchte ich nicht, leise zu sein, sondern ging einfach direkt ins Wohnzimmer, wo Ben mit einem Glas Wein und leicht rötlichen Wangen auf dem Sofa saß, während Kate ihm irgendetwas aus der Küche erzählte, während sie den Abwasch machte. Was für eine schreckliche Vorzeigehausfrau, ging es mir durch den Kopf. Ich wollte Ben zunächst mit einem dicken Kuss begrüßen, dann fiel mir wieder ein, dass wir unseren Streit immer noch nicht wirklich beigelegt hatten. Er lächelte mir dennoch zu, als ich ins Wohnzimmer kam, wenn auch, ohne seine perfekten Zähne zu zeigen.
     
    „Hallo.“ begrüßte ich ihn simpel. „Wie war euer Tag?“
     
    „Toll. Wir waren einige Klamotten für Julian kaufen und danach Eis essen.“
     
    Natürlich will Kate, dass Ben Geld für die Beiden ausgibt, ging es mir direkt durch den Kopf. Ich versuchte, mir meine Missgunst nicht anmerken zu lassen,

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