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Die Vergangenheit des Regens

Titel: Die Vergangenheit des Regens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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Gerimmir von ihnen erzählte? Gab es auch Erdbeben und die Regenwaldkämpfer nicht mehr, weil der Mann, der nicht geboren wurde ganze Arbeit geleistet hatte?
    Â»Timbare und Ijugis haben sich verbündet«, erläuterte Gerimmir nun und zerstreute dadurch Rodraegs Befürchtungen, »um den südöstlichen Regenwald zu retten, in dem es seit Monden nicht mehr geregnet hat. Sie sandten an Estérons Kontaktpunkte, an den Kreis in Aldava und auch an meinen Botschaftsposten im Targuzwall die Nachricht, dass sie jede Unterstützung brauchen könnten, die der Kreis oder das Mammut ihnen zu geben bereit wären. Das Problem ist die Zeit. Ich habe mich sehr beeilt, benötigte aber dennoch zwei volle Wochen, um vom Targuzwall hierher zu eilen. Die Frist, die Timbare und Ijugis uns gesetzt haben, bevor sie von einem Priesterdorf an der Südküste des Regenwaldes aus ins Innere des Dschungels vordringen wollen, endet morgen. Mit keinem Schiff der Welt könnte man Sturmsee und Sandsee den halben Kontinent entlang in dieser kurzen Zeitspanne durchqueren, aber mithilfe der Magie von Rulkineskars Zepter könnte es euch möglich sein, die Frist noch einzuhalten.« Den letzten Satz hatte der Untergrundmensch bereits in Richtung des Riesenthrones gesprochen.
    Â»Kannst du dem Riesen genau bestimmen, wo dieses Dorf zu finden ist?«, erkundigte sich Attanturik.
    Â»Ja. Ich habe Kartenmaterial mitgebracht, das im Targuzwall von Süderforschern erstellt wurde. Das Dorf der Urwaldpriester nennt sich Bruder Attrik und liegt in dem großen Golf östlich von Herugat.«
    Â»Die Namen der Menschen sind für den Riesen ohn’ Belang«, sagte König Turgenngranet. »Aber wenn du Karten hast, anhand derer das Zepter die Küstenlinie erkennen kann, wird es dem Mammut möglich sein, binnen einer Stunde den Ort seiner Wahl zu erreichen.«
    Gerimmir lächelte immer noch nicht, aber er verneigte sich dankbar vor dem Rat der Riesen. »Ich denke«, fuhr er dann fort, »dass Timbare und Ijugis Ausrüstung für eine Urwaldexpedition bereithalten werden. Sie werden mit vier Männern rechnen; wenn ihr zu dritt geht, wird es nur umso einfacher mit Proviant und Wasser. Ich selbst werde euch nicht begleiten, denn ein großer Wald ist ein Ort des Unbehagens für einen Maulwurf, und außerdem geht es bei diesem Auftrag um die Wiederherstellung von Regen und Leben, und dies erlaubt mir Kanlak nun nicht mehr. Ich halte diese Mission allerdings für bedeutsam. Mammut und Erdbeben und Timbare könnten sich dadurch zusammenschließen zu einem Triumvirat der Weltbewahrer, ein Bündnis, welches umso wertvoller ist, jetzt, da es den Kreis nicht mehr gibt. Ich würde mir wünschen, dass dies das Vermächtnis des Kreises wird.«
    Rodraeg nickte und legte dem Untergrundmenschen seine verbundene Hand auf die Schulter. Gerimmir zuckte unter dieser Berührung unwillkürlich zusammen, duldete sie dann aber, als er in Rodraegs Augen sah. »Auch ich halte diese Mission für bedeutsam, Gerimmir. Als uns der königliche Magier Akamas in Warchaim besuchte, fragte er uns, ob uns der Begriff verdurstender Wald etwas sagt, und vermutete, dieser verdurstende Wald könnte etwas mit der Quelle des Wassers zu tun haben. Da die Quelle der Erde schon einmal Teil meines Lebens, Sterbens und Leibes gewesen ist und die Quelle des Feuers sich an einem Ort geöffnet hat, von dem wir wissen, dass er sich mitten im Land der Affenmenschen befindet, fände ich es äußerst interessant, die Quelle des Wassers aufzuspüren. Seit es uns als Mammut gibt, verfolgt uns diese Elemententheorie mit den vier Quellen immer wieder, und ich werde manchmal das Gefühl nicht los, dass ich selbst dafür verantwortlich bin. Erinnerst du dich noch daran, Bestar, wie ich damals durch einen Anschlag am Schwarzen Brett in Warchaim nach Mitstreitern gesucht habe?«
    Â»Na klar! Das war zu Beginn dieses Jahres, im Regenmond. Migal und ich fanden diesen Anschlag ziemlich geheimnisvoll. Irgendwas mit Feuer und Erde und Luft …«
    Â»Feuer und Erde und Wasser und Luft brauchen unsere Hilfe« , ergänzte Rodraeg lächelnd. »So habe ich damals auf das Mammut aufmerksam gemacht. Ich glaube, dass dies es war, was auf Timbare Eindruck gemacht hat, weniger meine Person.«
    Â»Als Akamas vor Kurzem den Riesen besuchte«, mischte König Turgenngranet sich ein, »erörterte er

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