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Die vergessene Sonne - Ride, C: Die vergessene Sonne - The Inca Cube

Die vergessene Sonne - Ride, C: Die vergessene Sonne - The Inca Cube

Titel: Die vergessene Sonne - Ride, C: Die vergessene Sonne - The Inca Cube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
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Datum müssen Sie warten, einverstanden? Das ist sehr wichtig.«
    Bingham saß nur da. »Meine Frau ist schwanger. Habe ich Ihnen das schon erzählt?«
    Wilson lächelte. »Ich weiß ... Ihr Sohn wird Brewster heißen.«
    »Sie wissen wohl alles, wie? Aber natürlich wissen Sie das.« Bingham sah ihm in die Augen. »Wussten Sie vorher, was alles passieren würde?«
    »Die Zukunft steht nicht bis in alle Einzelheiten fest«, erklärte Wilson. »Jeder hat sein Schicksal, aber nur individuelle Anstrengung lässt dieses Schicksal Wirklichkeit werden. Sie haben uns alle gerettet, als Sie Pizarro niederstachen – das erforderte wahren Mut. Für mich und alle anderen, die dabei waren, sind Sie ein Held. Nicht auszudenken, wie weit das Unheil noch gediehen wäre, wenn Pizarro gesiegt hätte.«
    »Haben Sie seine Augen gesehen?«, fragte Bingham. »Ich hab den Kerl nie leiden können. Ich meine, ich bin kein Mörder ... aber er war mir von Anfang an unsympathisch.« Er trank einen Schluck.
    »Sie sind ein Held, Hiram Bingham. Es ist nur angemessen, dass man Sie als den Entdecker Vilcabambas feiern wird.«
    Bingham hob die Whiskeyflasche. »Darauf trinke ich«, brummte er, trank und zog dann an seiner Zigarette.
    »Und zu guter Letzt müssen Sie an unsere Abmachung denken«, fügte Wilson hinzu. »Ich bin niemals hier gewesen.«
    »Keine Sorge«, sagte Bingham. »Ich versuche bereits, die ganze Sache zu vergessen.«
    Plötzlich sprang die Tür auf, und ein durchnässter Mann stand lächelnd und mit nasser Zigarette im Mundwinkel auf der Schwelle und ließ einen großen Rucksack vom Rücken fallen.
    Bingham brauchte einen Augenblick, ehe er begriff, dann grinste er breit. »Harry Foote von der Yale University! Wie freue ich mich, Sie zu sehen!«
    »Schüttet es hier immer so?«, fragte Foote. »Ich konnte nicht mal eine rauchen, so nass ist es draußen.«
    Wilson schob die Erinnerung an die letzte Begegnung mit Bingham beiseite und legte einen Sprint ein. Im Osten stieg gerade die Mondsichel über dem Horizont auf und warf ein wenig Licht auf das Terrain. Bei diesem Tempo würde Wilson in ein paar Minuten bei den Amazonen sein, die am Ende des Dammes warteten.
    Er dachte an Helena. Er konnte nicht sicher sein, dass sie die Berührung des Würfels überlebt hatte. Ein bitteres Gefühl machte sich in ihm breit, als er sie noch einmal reglos und ohne Atmung am Boden liegen sah. Es war unmöglich zu sagen, ob sie noch lebte. Doch er tröstete sich mit der Tatsache, dass ihre schimmernde Gestalt erst verschwunden war, als der Poncho den Inka-Würfel verhüllt hatte.
    Sie muss überlebt haben, sagte er sich.
    Durch sie war er dem Kontakt mit dem Würfel entgangen. Sie war für ihn da gewesen, als er sie gebraucht hatte, wieder einmal, und das vertiefte seine Gefühle für sie noch. Es war Schicksal, es musste so sein. Hätte er einen Wunsch frei gehabt, wäre er den Weg durch die Zeit in ihre Welt gegangen, um mit ihr zusammen zu sein.
    Die Sonnenjungfrauen verteilten sich und gingen in Deckung, als sie seine Schritte hörten. Sie warteten, bis sie ihn sicher erkannt hatten, dann tauchten dreiundzwanzig Frauen aus der Dunkelheit auf und begrüßten ihn.
    »Den Göttern sei Dank, dass du kommst.« Aclla lächelte ausnahmsweise und versetzte ihm einen freundschaftlichen Schlag auf die Brust. »Ich habe allen gesagt, dass du es hierher schaffen wirst.« Dann legte sie die Hand auf seine Schulter. »Die Familie des Hauptmanns ist gerettet?«, fragte sie.
    »Alle unverletzt.«
    »Und Santillana?«
    »Hat keinen Kopf mehr auf den Schultern.«
    Aclla nickte zufrieden, dann gab sie Wilson ein Stück Dörrfleisch. »Du hast das Richtige getan«, sagte sie nachdenklich. »Das war sehr edel von dir. Ich habe mit den anderen Kriegerinnen gesprochen.« Sie schaute ringsum in die Gesichter. Die Brustpanzer blinkten im Mondschein. »Jede von uns hat ihre Gefährtin verloren.«
    »Das tut mir sehr leid«, sagte Wilson.
    »Wir sind die Letzten unserer Art«, fuhr Aclla fort. »Nach unseren Gesetzen können wir nun keine Kriegerinnen mehr sein. Die Herrschaft der Sonnenjungfrauen ist vorübergehend zu Ende. Es ist unser Wunsch, dass du mit uns nach Pitcos kommst und uns hilfst, das Leben wiederherzustellen, das vernichtet wurde.«
    Wilson sah ihr in die dunklen Augen und dachte an die leidenschaftliche Nacht mit ihr und Chiello. Es war eine außergewöhnliche Erfahrung gewesen, aber nicht das, wonach er sich sehnte. »Ich kann nicht mit euch gehen«,

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