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Die vergessenen Welten 01 - Der gesprungene Kristall

Die vergessenen Welten 01 - Der gesprungene Kristall

Titel: Die vergessenen Welten 01 - Der gesprungene Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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gewisser Grad an Verstohlenheit für das Gelingen von deBernezans Schlachtplan erforderlich war.
    DeBernezan, der neben König Haalfdane marschierte, war beruhigt, als er die vielen Segel auf dem Maer Dualdon sah. Die Überraschung würde vollkommen sein, dachte er, und belustigt über diese Ironie stellte er fest, daß einige Schiffe bereits die roten Flaggen gehißt hatten, mit denen ein Fang verkündet wurde. »Noch mehr Reichtum für die Sieger«, flüsterte er leise. Die Barbaren hatten ihr Lied immer noch nicht angestimmt, als sich der Bärenstamm von der Hauptgruppe trennte und auf Termalaine zuhielt. Die Staubwolke, die hinter ihnen aufwirbelte, hätte einem umsichtigen Beobachter allerdings zu denken gegeben, daß etwas Außergewöhnliches im Gange war. Der Haupttrupp der Barbaren marschierte weiter auf Bryn Shander zu. Als sie die Fahne der Hauptstadt erblickten, stießen sie ihren ersten Jubelschrei aus.
    Die vereinten Streitkräfte der vier Städte am Maer Dualdon hielten sich in Termalaine versteckt. Sie hatten vor, den kleinen Bärenstamm, der die Stadt angreifen wollte, schnell und vernichtend zu schlagen und danach Bryn Shander zur Hilfe zu eilen und den Rest der Horde zwischen beiden Armeen einzuschließen. Kemp aus Targos führte das Kommando über diesen Einsatz, aber er hatte Agorwal, dem Sprecher von Termalaine, den ersten Hieb zugestanden.
    Haalfdanes zügellose Armee stürmte die Stadt und setzte mit Fackeln die ersten Gebäude in Brand. Termalaine stand in der Bevölkerungsdichte der neun Fischerstädte nur an zweiter Stelle hinter Targos, und es war weiträumig angelegt. Die Häuser lagen in großzügigem Abstand voneinander und waren durch breite Prachtstraßen miteinander verbunden. Ihre Bewohner bewahrten sich so Ungestörtheit und genügend Bewegungsfreiheit, so daß die Stadt oftmals einen Eindruck von Verlassenheit vermittelte, der über die hohe Zahl der Bewohner hinwegtäuschte. Dennoch fiel deBernezan auf, daß die Straßen an jenem Tag ungewöhnlich verlassen wirkten. Er teilte dem Barbarenkönig an seiner Seite seine Sorge mit, aber Haalfdane beruhigte ihn und meinte, daß sich Ratten immer beim Auftauchen des Bären verstecken würden.
    »Treibt sie aus ihren Löchern und steckt ihre Häuser in Brand!« brüllte der Barbarenkönig. »Die Fischer auf dem See sollen die Schreie ihrer Frauen hören und den Rauch ihrer brennenden Stadt sehen!«
    Plötzlich landete ein Pfeil auf Haalfdanes Brust und bohrte sich durch sein Fleisch bis tief in sein Herz. Der Barbar sah entsetzt auf den vibrierenden Schaft hinab, konnte aber nicht einmal mehr einen letzten Schrei ausstoßen, bevor ihn die Schwärze des Todes einhüllte.
    Mit seinem Bogen hatte Agorwal aus Termalaine den König des Bärenstammes zum Schweigen gebracht. Und nach diesem Schuß, der das Signal war, kam plötzlich Leben in die vier Armeen vom Maer Dualdon.
    Die Verteidiger sprangen von den Dächern eines jeden Gebäudes und kamen in allen Straßen aus kleinen Gassen und Türeingängen hervor. Angesichts dieses heftigen und plötzlichen Angriffs einer so großen Streitmacht begriffen die verwirrten Barbaren sehr schnell, daß ihre Schlacht in kurzer Zeit zu Ende sein würde. Viele waren wie gelähmt und wurden niedergeschlagen, bevor sie überhaupt ihre Waffen einsetzen konnten.
    Einigen kampferprobten Eindringlingen gelang es dennoch, kleine Gruppen zu bilden, aber die Bewohner von Zehn-Städte, die um ihre Häuser und um das Leben ihrer Familien kämpften und mit hervorragenden Waffen und Schilden von den Zwergenschmieden gerüstet waren, bedrängten sie sofort. Unerschrocken konnten die Verteidiger dank ihrer Überzahl die restlichen Barbaren bald überwältigen.
    In einer Gasse am Stadtrand versteckte sich Regis hinter einem kleinen Wagen, als zwei flüchtende Barbaren vorbeiliefen. Der Halbling hatte mit einem ganz persönlichen Problem zu kämpfen: Einerseits wollte er nicht als Feigling beschimpft werden, doch andererseits hatte er nicht die Absicht, sich in die Schlacht sehr viel größerer Leute einzumischen. Nachdem die Gefahr vorbei war, ging er um den Wagen herum und machte sich Gedanken, was er als nächstes tun wollte.
    Plötzlich trat ein dunkelhaariger Mann, wie Regis vermutete, ein Mitglied der Bürgerwehr von Zehn-Städte, in die Gasse und kam auf den Halbling zu. Regis erkannte, daß sein kleines Versteckspiel vorbei und die Zeit gekommen war, Einsatz zu zeigen. »Zwei von diesem Abschaum sind hier gerade

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