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Die vergessenen Welten 01 - Der gesprungene Kristall

Die vergessenen Welten 01 - Der gesprungene Kristall

Titel: Die vergessenen Welten 01 - Der gesprungene Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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nicht beigebracht, niemals einem Zwerg auf den Kopf zu schlagen?« Der Jugendliche versuchte verzweifelt, seinen Halt wiederzuerlangen, aber Bruenor schlug ihm seinen Eisenschild ins Gesicht.
    »Acht!« grölte der Zwerg, während er sich auf die Suche nach Nummer neun begab. Aber zuvor sah er noch einmal kurz über die Schulter zu dem jungen Barbaren hinüber und schüttelte den Kopf über den Verlust dieses großen und aufrechten Mannes mit den intelligenten Augen, die so sehr im Einklang mit seinen körperlichen Fähigkeiten standen, eine Verbindung, die bei den wilden und grausamen Eingeborenen von Eiswindtal ungewöhnlich war.
    Heafstaags Zorn wuchs nur noch mehr, als er sah, daß sein neuer Gegner ein Dunkelelf war. »Hexenhund!« schrie er und schwang seine Riesenaxt hoch in die Luft.
    Noch während er sprach, schnalzte Drizzt mit einem Finger, und der Barbar wurde von Kopf bis Fuß von purpurfarbenen Flammen umgeben. Voller Entsetzen brüllte Heafstaag auf, obwohl seine Haut davon unberührt blieb. Drizzt ging auf ihn los, ließ seine zwei Krummsäbel wirbeln und stieß von oben und unten so schnell zu, daß der Barbarenkönig sie nicht abwehren konnte.
    Heafstaag blutete aus vielen kleinen Wunden, die er jedoch wie eine kleine Unannehmlichkeit hinzunehmen schien. Seine große Axt sauste nieder. Drizzt konnte sie zwar abwehren, aber die Anstrengung lähmte seinen Arm. Und wieder schwang der Barbar die Axt. Diesmal entzog sich Drizzt ihrer vernichtenden Bahn mit einer schnellen Drehung, und als Heafstaag die Bewegung abgeschlossen hatte, verlor er das Gleichgewicht, stolperte und war Drizzts Gegenangriff wehrlos ausgeliefert. Der zauderte nicht lange, sondern stieß eine seiner Klingen tief in die Seite des Barbarenkönigs.
    Heafstaag schrie voller Schmerz auf und rächte sich mit einem weiteren Schlag. Drizzt hatte seinen letzten Hieb für tödlich gehalten und war völlig überrascht, als sich der flache Kopf von Heafstaags Axt in seine Rippen bohrte und ihn durch die Luft schleuderte. Der Barbar stürmte ihm nach, um diesen gefährlichen Gegner zu erledigen, bevor der sich wieder erholen konnte.
    Aber Drizzt war beweglich wie eine Katze. Er kam in einer Drehung wieder auf die Füße und stand mit einem Krummsäbel bereit, als Heafstaag ihn angriff. Mit der Axt hoch über dem Kopf konnte der überraschte Barbar in seiner schwungvollen Bewegung nicht mehr innehalten und lief ihm direkt in die Klinge. Trotzdem funkelte er den Dunkelelfen an und begann seine Axt zu schwingen. Drizzt, der die Stärke des Barbaren eben erst erfahren hatte, war diesmal auf der Hut. Er stieß den zweiten Säbel unter den ersten und schlitzte Heafstaags Leib von einer Hüfte zur anderen auf.
    Heafstaag ließ die Axt auf den Boden fallen und umklammerte seine Wunde in dem verzweifelten Versuch, sein Leben nicht durch sie zu verlieren. Sein riesiger Kopf sackte schlaff herab, die Welt drehte sich um ihn, und er glaubte, daß sein Sturz kein Ende nehmen würde.
    Einige Stammesangehörige kamen auf ihrer Flucht vor Zwergen in diesem Augenblick vorbei und fingen ihren Häuptling gerade noch auf, bevor er auf dem Boden aufschlug. So groß war ihre Hingabe an Heafstaag, daß zwei von ihnen ihn hochhoben und davontrugen, während die anderen sich der Flut der Zwerge stellten. Ihnen war zwar bewußt, daß sie sicher umkommen würden, sie hofften aber, ihren Kameraden so viel Zeit zu geben, daß diese ihren König in Sicherheit bringen konnten.
    Drizzt wälzte sich von den Barbaren fort und wollte auf die Füße springen, um die zwei zu verfolgen, die sich mit Heafstaag davongemacht hatten. Er hatte das gräßliche Gefühl, daß dieser schreckliche König sogar die schweren Verletzungen, die er ihm zum Schluß zugefügt hatte, überleben würde, und war entschlossen, ihn endgültig zu erledigen. Aber als er sich erhob, stellte auch er fest, daß sich die Welt um ihn drehte. Eine Seite seines Umhangs war blutbefleckt, und plötzlich hatte er Schwierigkeiten zu atmen. Die grelle Mittagssonne brannte in seine empfindlichen Augen, und er war schweißgebadet.
    Und dann wurde um Drizzt alles dunkel.
    Die drei Armeen, die hinter der Stadtmauer von Bryn Shander gewartet hatten, waren mit der ersten Reihe der Eindringlinge schnell fertig und trieben den Rest der Barbarenarmee zur Hälfte den Hügel hinunter. Doch unverzagt und überzeugt, daß die Zeit für sie arbeitete, hatte sich die wilde Horde um Beorg bald neu gesammelt und einen ebenso

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