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Die vergessenen Welten 01 - Der gesprungene Kristall

Die vergessenen Welten 01 - Der gesprungene Kristall

Titel: Die vergessenen Welten 01 - Der gesprungene Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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irgendwann einen besonderen Tag erleben. Unserem Volk wurde ein besonderer Segen erteilt. Einige würden es vielleicht eher als Fluch bezeichnen, daß einmal und nur einmal die besten unserer Schmiede eine Waffe ihrer Wahl herstellen können, die alles andere, was sie jemals geschaffen haben, in den Schatten stellt. Gib acht auf diesen Tag, mein Sohn, denn du wirst einen großen Teil von dir in diese Waffe legen. In deinem ganzen Leben wirst du niemals wieder diese Vollkommenheit erreichen. Wisse auch, daß deine Sehnsucht, die in jedem Handwerker steckt und den Schwung deines Hammers antreibt, sich nach diesem Werk stark vermindern wird. Nach diesem Tag stehst du vielleicht vor einem sinnlos gewordenen Leben, aber wenn du gut bist, was in Anbetracht deiner Abstammungslinie sicher der Fall sein wird, wirst du eine legendäre Waffe herstellen, die auch dann noch bestehen wird, wenn deine Knochen längst zu Staub zerfallen sind.«
    Bruenors Vater, der gleich zu Beginn der Dunkelheit umkam, von der die Mithril-Halle heimgesucht wurde, hatte nicht lange genug gelebt, um seinen besonderen Tag zu erleben. Aber wenn es ihm möglich gewesen wäre, hätte er sicher einige der Gegenstände, die Bruenor jetzt bei sich trug, verwendet. Der Zwerg sah keine Respektlosigkeit darin, die Schätze jetzt für sich zu nutzen, denn er wußte, daß er eine Waffe schmieden würde, auf die der Geist seines Vaters stolz sein würde.
    Bruenors Tag war gekommen.
    Das Bild eines zweiköpfigen Hammers, der in dem Mithrilklotz verborgen war, war Bruenor einige Tage zuvor im Traum erschienen. Der Zwerg hatte das Zeichen sofort verstanden und wußte, daß er schnell handeln mußte, um in der Nacht der Macht, die immer näher heranrückte, alles vorbereitet zu haben. Der Mond stand bereits groß und hell am Himmel, und in der Nacht der Sonnenwende, in der der Übergang der Jahreszeiten vollzogen wurde und die Luft vor Magie knisterte, würde er seine volle Größe erreicht haben. Der Vollmond würde die Magie in jener Nacht noch verstärken, und Bruenor war überzeugt, daß die Wirkung gewaltig werden würde, wenn er den Zauberspruch der Kraft aussprach.
    Der Zwerg hatte noch viel zu erledigen, wenn er vorbereitet sein wollte. Seine Arbeit hatte mit dem Bau der kleinen Schmiede begonnen. Das war der einfache Teil gewesen, und er war sehr planvoll vorgegangen und hatte versucht, sich darauf zu konzentrieren und seine Gedanken nicht von der Vorfreude darauf, die Waffe zu schmieden, abschweifen zu lassen.
    Jetzt war der Augenblick gekommen, auf den er gewartet hatte. Er zog den schweren Mithrilklotz aus dem Tornister und spürte die Reinheit und Kraft des Metalls. Zuvor hatte er schon ähnliche Klötze in der Hand gehalten. Doch plötzlich wurde er unsicher und starrte auf das silberne Metall.
    Eine Zeitlang blieb es ein eckiger Klotz. Dann schienen seine Kanten rund zu werden, und dem Zwerg erschien das Bild des wunderbaren Kriegshammers immer deutlicher vor seinem inneren Auge. Sein Herz pochte, und er atmete heftig.
    Seine Vision hatte ihn nicht getrogen.
    Er zündete das Schmiedefeuer an und machte sich unverzüglich an die Arbeit. Er arbeitete die Nacht durch, bis das Licht der Morgendämmerung den Bann aufhob, unter dem er stand. Er ging nur nach Hause, um den adamantenen Stab zu holen, den er für die Waffe aufbewahrt hatte, und kehrte wieder zur Schmiede zurück. Dort legte er sich schlafen. Doch nur wenig später schritt er nervös auf und ab und wartete auf die Abenddämmerung.
    Kaum war das Tageslicht verblaßt, setzte Bruenor eifrig seine Arbeit fort. Unter seinen geübten Handgriffen ließ sich das Metall mühelos formen, und er wußte, daß der Hammerkopf fertig sein würde, bevor die Dämmerung ihn unterbrechen konnte. Wenn vor ihm auch noch stundenlange Arbeit lag, wallte in diesem Augenblick eine Woge des Stolzes in ihm auf. Er wußte, daß er seinen knappen Zeitplan einhalten konnte. Den adamantenen Griff würde er in der nächsten Nacht anbringen, und dann wäre alles bereit für den Zauber, den er bei Vollmond in der Nacht der Sommerwende werfen würde.
    Die Eule sauste lautlos auf den kleinen Hasen hinab. Ihre Sinne waren geschärft und führten sie zu ihrem Opfer. Es war alles wie sonst auch, und das glücklose Tier war sich des nahenden Feindes nicht einmal bewußt. Aber die Eule war seltsam erregt, und im letzten Augenblick ließ ihre Aufmerksamkeit sie im Stich. Selten verfehlte der große Vogel sein Ziel, aber diesmal flog er

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