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Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade

Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade

Titel: Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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blaßblauen Augen öffneten sich, und das siedende Feuer in ihnen war selbst durch die Eisschicht sofort sichtbar. Wulfgar hielt bei diesem durchdringenden Blick abrupt inne.
    Doch nach dem ersten Schock gewann er seine Zuversicht wieder. »Fürchte dich nicht, Mächtiger«, fuhr er kühn fort. »Ich bin ein Krieger von Ehre und werde dich nicht unter diesen ungleichen Bedingungen töten.« Er lächelte schief. »Mein Verlangen wird gestillt sein, wenn ich nur deinen Schatz nehme!«
    Der Barbar hatte einen entscheidenden Fehler begangen.
    Ein erfahrenerer Krieger, selbst ein Ritter von Ehre, hätte über seine ritterlichen Maßstäbe hinweggesehen und sein Glück als Segen betrachtet. Er hätte den gewaltigen Wurm im Schlaf erschlagen. Nur wenige Abenteurer, auch wenn es ganze Grup pen waren, hatten einem bösen Drachen, gleichgültig welcher Farbe, jemals eine Atempause gewährt und überlebt, um sich dessen rühmen zu können.
    Als Eisiger Tod bei seinem Erwachen den Barbaren erblickte, hatte er sich im ersten Schreck angesichts seiner mißlichen Lage ebenfalls hilflos gefühlt. Die durch die Untätigkeit verkümmerten großen Muskeln konnten sich dem Gewicht und dem Zugriff des Eisgefängnisses nicht widersetzen. Doch kaum hatte Wulfgar den Schatz erwähnt, fand er neue Energien, und seine Trägheit war wie weggefegt.
    Eisiger Tod fand Stärke im Zorn, und in einem Kraftausbruch, der alles übertraf, was sich der Barbar vorzustellen vermochte, zuckten seine Muskeln und ließen große Eisstücke durch die Höhle stieben. Die Wände der Höhle bebten heftig, und Wulfgar stürzte auf dem spiegelglatten Boden rücklings zu Boden. Im allerletzten Augenblick konnte er sich noch wegrollen, um nicht von der speergleichen Spitze eines herunterfallenden Eiszapfens, der sich bei dem Beben von der Decke gelöst hatte, getroffen zu werden.
    Er war zwar schnell wieder auf den Beinen, aber als er sich umdrehte, blickte er in Augenhöhe auf einen gehörnten, weißen Kopf. Der Drache spannte seine großen Flügel an, schüttelte die letzten Reste seiner Eisdecke ab und funkelte mit seinen blauen Augen Wulfgar wütend an.
    Der Barbar sah sich verzweifelt nach einer Fluchtmöglichkeit um. Er wollte Aegisfang werfen, war sich aber bewußt, daß er das Ungeheuer unmöglich mit einem einzigen Schlag töten konnte. Und dann würde es zwangsläufig seinen tödlichen Atem ausstoßen.
    Eisiger Tod musterte seinen Feind einen Augenblick. Wenn er seinen Atem ausstieß, mußte er sich mit gefrorenem Fleisch zufrieden geben. Alles in allem war er ein Drache, ein schrecklicher Wurm, und wohl zu Recht war er überzeugt, daß ihn ein einzelner Mann unmöglich besiegen konnte. Doch dieser große Barbar und ganz besonders der magische Hammer, dessen Macht er spüren konnte, beunruhigten ihn. Allein seine Vorsicht hatte Eisiger Tod viele Jahrhunderte vor dem Tod bewahrt. Er würde es nicht darauf ankommen lassen, mit diesem Mann aneinanderzugeraten.
    In seinen Lungen sammelte er kalte Luft.
    Wulfgar hörte, wie der Drache Atem holte, und sprang unwillkürlich zur Seite. Der ausgeatmeten Luft, die sich wie eine frostige, entsetzlich kalte Glocke über ihn senkte, konnte er nicht ganz entkommen, aber seine Flinkheit und das Hirschfett retteten ihm das Leben. Er landete hinter einem Eisblock, und merkwürdigerweise brannten seine Beine von der Kälte, und seine Lungen schmerzten. Er hätte eine Pause gebraucht, um sich zu erholen, aber der weiße Kopf streckte sich langsam empor und beraubte ihn seines jämmerlichen Schutzes.
    Einen zweiten Atemzug würde der Barbar jedoch nicht überleben.
    Auf einmal verschwand der Kopf des Drachen hinter einer dunklen Kugel, und ein schwarzer Pfeil und dann ein zweiter schwirrten an dem Barbaren vorbei und schlugen dumpf hinter der Schwärze auf.
    »Greif an, Junge! Jetzt!« schrie Drizzt Do'Urden vom Eingang des Raums. Der Barbar gehorchte seinem Lehrer, ohne nachzudenken. Er verzog das Gesicht vor Schmerz, als er hinter dem Eisblock hervorkam und sich dem wild um sich schlagenden Drachen näherte.
    Eisiger Tod schwenkte den riesigen Kopf hin und her, um sich durch die Bewegung vom Zauber des Dunkelelfen zu befreien. Haß verzehrte ihn, als ein weiterer schmerzender Pfeil sein Ziel fand. Der Drache war nur noch von dem Wunsch beseelt, die Eindringlinge zu töten. Zwar konnte er nichts mehr sehen, aber seine anderen Sinne waren hervorragend. Ohne Mühe machte er den Standort des Dunkelelfen aus und atmete

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