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Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade

Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade

Titel: Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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mit Hilfe des Dunkelelfen, der oben stand, gelang es ihm, auf das Eis zu klettern, bevor die Sonne hinter dem westlichen Horizont verschwand.
    Sie errichteten ein Lager neben dem Immerschmelz, brieten das Hirschfleisch und genossen die wohlverdiente Nachtruhe in der behaglichen Atmosphäre der warmen Dämpfe.
    Noch vor Tagesanbruch waren sie wieder unterwegs und liefen nach Westen. Zwei Tage lang liefen sie Seite an Seite in dem gleichen schnellen Tempo, das sie so weit in den Osten gebracht hatte. Als sie die Spuren der Barbarenstämme, die sich gesammelt hatten, erreichten, wußten beide, daß es an der Zeit war, Abschied zu nehmen.
    »Leb wohl, guter Freund«, sagte Wulfgar, während er sich tief bückte, um die Spuren zu untersuchen. »Niemals werde ich vergessen, was du für mich getan hast.«
    »Leb wohl, Wulfgar«, erwiderte Drizzt düster. »Möge dein mächtiger Kriegshammer noch viele Jahre deine Feinde einschüchtern!« Er eilte davon und sah kein einziges Mal zurück, obwohl er sich fragte, ob er seinen großen Gefährten jemals wiedersehen würde.
    Als Wulfgar das große Lager der versammelten Stämme erblickte, vergaß er einen Augenblick die Dringlichkeit seiner Mission und hielt inne, um über seine Gefühle nachzudenken. Fünf Jahre zuvor war er, stolz das Banner des Elchstammes tragend, zu einer ähnlichen Versammlung marschiert und hatte das Lied an Tempos gesungen und starken Honigwein mit Männern getrunken, die an seiner Seite kämpfen und möglicherweise sterben würden. Damals hatte er Kriege aus einem anderen Blickwinkel gesehen, nämlich als ruhmreiche Prüfung eines Kriegers. »Unschuldige Wildheit«, murmelte er, horchte auf die Widersprüchlichkeit dieser Worte, und erinnerte sich an seine Unwissenheit in jenen Tagen, die schon so lange zurücklagen. Sein Denken hatte sich seither verändert. Bruenor und Drizzt, die seine Freunde geworden waren und ihm die Probleme ihrer Welt vor Augen geführt hatten, hatten ihn mit Leuten bekannt gemacht, die er bis dahin lediglich als seine Feinde angesehen hatte, so daß er gezwungen gewesen war, sich der Brutalität seiner Taten und ihrer Folgen bewußt zu werden.
    Bei dem Gedanken, daß die Stämme wieder einen Überfall auf Zehn-Städte verüben wollten, packte ihn die Wut. Und noch widerwärtiger war, daß sein stolzes Volk mit Goblins und Riesen in den Krieg ziehen wollte.
    Als er sich dem Lager näherte, sah er, daß das Hengorot, die zeremonielle Honigweinhalle, nicht aufgebaut worden war. Eine größere Anzahl von kleinen Zelten mit den Bannern der Stammeshäuptlinge stand in der Mitte des Platzes, und um sie herum brannten die Lagerfeuer der gemeinen Soldaten. Als er die Banner betrachtete, stellte Wulfgar fest, daß fast alle Stämme vertreten waren, aber insgesamt war die Zahl der Versammelten etwa auf die Hälfte geschrumpft im Vergleich mit der vor fünf Jahren. Drizzts Beobachtung, daß die Barbaren sich noch nicht von dem Massaker an den Hängen von Bryn Shander erholt hatten, erwies sich als schmerzliche Wahrheit.
    Zwei Wachtposten kamen auf Wulfgar zu. Er hatte gar nicht erst versucht, sich dem Lager heimlich zu nähern, und jetzt legte er Aegisfang zu seinen Füßen und hob die Hände, um seine ehrlichen Absichten zu bekunden.
    »Wer bist du, daß du ohne Begleitung und uneingeladen zur Versammlung von Heafstaag kommst?« fragte ein Wachmann. Er musterte den Fremden und schien von Wulfgars augenfälliger Kraft und der mächtigen Waffe vor seinen Füßen sehr beeindruckt zu sein. »Sicherlich bist du kein Bettler, edler Krieger, aber du bist uns unbekannt.«
    »Ich bin dir bekannt, Revjak. Sohn von Jörn dem Roten«, erwiderte Wulfgar, der den Mann wiedererkannte, da er ein Angehöriger seines Stammes war. »Ich bin Wulfgar, Sohn von Beornegar, Krieger vom Elchstamm. Vor fünf Jahren bin ich euch verlorengegangen, als wir nach Zehn-Städte marschiert sind«, erklärte er, wobei er seine Worte sehr sorgfältig wählte, um ihre Niederlage nicht erwähnen zu müssen. Barbaren redeten über solche unangenehmen Erinnerungen nicht.
    Revjak musterte den jungen Mann eingehender. Er war mit Beornegar befreundet gewesen und erinnerte sich an den Jungen Wulfgar. Er zählte die Jahre und verglich das Alter des Jungen zu jenem Zeitpunkt, als er ihn das letzte Mal gesehen hatte, mit dem vermutlichen Alter des jungen Mannes, der vor ihm stand. Schon bald war er zufriedengestellt, denn die Ähnlichkeiten waren mehr als zufällig. »Willkommen zu

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