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Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade

Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade

Titel: Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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höhergelegenen Tunnel mündete.
    Auf dem oberen Vorsprung traten die Zwerge den Rückzug an. Es war nicht ihr Plan, in einem tödlichen Kampf mit den Ungeheuern draußen aneinanderzugeraten, sondern diese in die Höhleneingänge zu locken. Da der Wunsch zu töten bei ihnen auch den kleinsten Funken Verstand auslöschte, tappten die dümmlichen Eindringlinge planmäßig bereitwillig in die Falle, da sie angesichts ihrer Überzahl davon ausgingen, daß sie die Zwerge in die Enge treiben könnten.
    In vielen Tunneln ertönte bald das Klirren von Schwertern. Die Zwerge wichen weiter zurück und lockten die Ungeheuer hinter sich her. Dann wurde aus den Tiefen der Höhlen ein Horn geblasen. Auf dieses Signal hin rissen sich die Zwerge aus dem Kampf los und flüchteten eiligst in die Tunnel hinunter.
    Die Goblins und Oger dachten, sie hätten ihre Feinde in die Flucht geschlagen, hielten kurz inne, um in Siegesgeschrei auszubrechen, und liefen den Zwergen hinterher.
    Aber tief unten in den Tunneln wurden da auf einmal viele Hebel in Bewegung gesetzt. Die letzte Falle war zugeschnappt. Alle Tunneleingänge brachen einfach zusammen.
    Der Boden erbebte heftig unter dem Gewicht des sich lösenden Gesteins, als die ganze Bergwand krachend einstürzte.
    Es überlebten nur jene Ungeheuer, die in der vordersten Reihe gestanden hatten. Und orientierungslos, von der Wucht des Einsturzes arg in Mitleidenschaft gezogen und von der Staubwolke benommen, wurden sie unverzüglich von den wartenden Zwergen niedergemacht.
    Sogar die Menschen im weit entfernten Bryn Shander bekamen das Beben zu spüren, das die gewaltige Lawine auslöste. In Scharen strömten sie an die Nordmauer und beobachteten voller Entsetzen die aufsteigende Staubwolke, denn sie glaubten, daß die Zwerge umgekommen wären.
    Aber Regis wußte es besser. Der Halbling beneidete die Zwerge, die jetzt sicher in ihren Tunneln begraben waren. In dem Augenblick, als er die Flammen von Caer-Konig gesehen hatte, hatte er gewußt, daß ihn das Warten auf seinen Freund aus Waldheim seine letzte Fluchtmöglichkeit gekostet hatte.
    Jetzt beobachtete er hilflos und ohne Hoffnung, wie sich die schwarze Masse auf Bryn Shander zubewegte.
    Sobald die Fischer auf dem Maer Dualdon und dem Rotwassersee begriffen, was sich ereignete, waren sie unverzüglich zu ihren Häfen zurückgekehrt. Abgesehen von den Fischern aus Termalaine, die eine verlassene Stadt vorfanden, waren alle Familien in Sicherheit. Den Männern aus Termalaine blieb lediglich die Hoffnung, daß ihre Familien Bryn Shander oder eine andere Zuflucht gefunden hatten, denn als sie widerstrebend wieder in See stachen, sahen sie die nördliche Flanke von Kessells Armee auf ihre Stadt zu strömen, die dem Untergang geweiht war.
    Targos, die zweitstärkste Stadt und neben Bryn Shander die einzige mit der Hoffnung, eine Zeitlang der großen Armee standzuhalten, schickte eine Einladung zu Termalaines Schiffen, sie sollten an ihren Anlegestellen festmachen. Und die Männer von Termalaine, die sich bald selbst zu den Obdachlosen zählen konnten, nahmen die Gastfreundschaft ihrer schlimmsten Feinde im Süden an. In der Tat schienen ihnen ihre Streitereien mit Kemps Leuten kleinlich und lächerlich angesichts des Unglücks, das sich in ihren Städten zugetragen hatte.
    Weiter vorne waren die Goblingeneräle von Kessells Armee zuversichtlich, noch vor Einbruch der Nacht in Bryn Shander einfallen zu können. Sie gehorchten dem Plan ihres Anführers sklavisch. Der Großteil der Armee änderte daher auf einmal die Richtung, und statt nach Bryn Shander marschierte sie jetzt zu dem offenen Gelände, das sich zwischen der Hauptstadt und Targos erstreckte, so daß jeder Versuch der beiden mächtigen Städte, ihre Truppen zu vereinigen, unterbunden wurde.
    Mehrere Goblinstämme hatten sich abgesondert und sich auf den Weg nach Termalaine gemacht, da sie vorhatten, an diesem Tag noch eine dritte Stadt zu plündern. Aber sie fanden sie verlassen vor und setzten diesmal nicht einmal die Gebäude in Brand. Einem Teil von Kessells Armee stand hier nämlich ein fertiges Lager zur Verfügung, in dem sie voller Behagen das Ende der bevorstehenden Belagerung abwarten konnten.
    Wie zwei Riesenarme stießen Tausende von Ungeheuern von den Haupttruppen weg nach Süden vor. So groß war Kessells Armee, daß die Soldaten das Land zwischen Bryn Shander und Termalaine, das Meilen entfernt lag, bevölkern konnten und immer noch so viele übrig blieben, daß sie

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