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Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade

Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade

Titel: Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Chance.
    Die Zwerge lockten sie an der steilsten Stelle des Tals weiter hinunter zu den schmalen, abfallenden Vorsprüngen an der Felswand, wo die Eingänge zu den Zwergenhöhlen lagen. Es war offensichtlich ein idealer Ort für einen Hinterhalt, aber die dummen Goblins, die beim Anblick ihrer verhaßten Feinde wild geworden waren, näherten sich, ohne auf Gefahr zu achten.
    Als der Großteil der Ungeheuer die Vorsprünge erreicht hatte und der Rest sich zum Abstieg ins Tal anschickte, schnappte die erste Falle zu. Catti-brie, die zwar schwerbewaffnet war, sich aber weiter hinten in einem Tunnel aufhielt, zog einen Hebel, worauf ein Pfeiler auf dem höchsten Kamm des Tals zu stürzen begann. Tonnenschweres Gestein und Geröll donnerte auf die Nachzügler der Ungeheuer nieder, und jene, die es schafften, ihr unsicheres Gleichgewicht zu halten und der Wucht der Lawine zu entkommen, fanden die Fluchtwege hinter sich zugegraben und versperrt.
    Armbrüste schwirrten aus verborgenen Winkeln, und eine Zwergengruppe stürmte hervor, um dem ersten Goblin entgegenzutreten.
    Bruenor war nicht bei ihnen. Er hielt sich weiter oben auf dem Pfad versteckt und beobachtete die Goblins, die nur die Herausforderung weiter vorne im Sinn hatten und an ihm vorbeiliefen. Er hätte sie angreifen können, aber er wartete auf die Oger, die bald in Reichweite kommen mußten. Das Seil hatte er bereits sorgfältig ausgemessen und verknotet. Die Schlinge von einem Ende lag um seine Taille, das andere Ende war an einem Felsen befestigt, und aus seinem Gürtel hatte er zwei Wurfäxte hervorgezogen.
    Es war ein gefährlicher Trick, vielleicht der gefährlichste, den der Zwerg jemals ausprobiert hatte. Aber als Bruenor die schwerfälligen Oger kommen hörte, stand ihm die freudige Erregung als breites Grinsen ins Gesicht geschrieben. Er konnte sich kaum ein Lachen verkneifen, als zwei Ungeheuer vor ihm auf dem schmalen Pfad erschienen.
    Bruenor sprang aus seinem Versteck hervor, stürmte auf die überraschten Oger los und warf die Äxte nach ihren Köpfen. Die Oger drehten sich und konnten dem halbherzig geführten Angriff ausweichen. Der war jedoch lediglich als Ablenkungsmanöver gedacht.
    Die eigentliche Waffe bei diesem Angriff war Bruenors Körper. Die Oger waren überrascht und waren schnell den Äxten ausgewichen, und so verloren sie das Gleichgewicht. Der Plan funktionierte einwandfrei. Die Oger konnten kaum wieder einen festen Halt gewinnen. Bruenor spannte die kräftigen Muskeln in seinen stämmigen Beinen an, schnellte durch die Luft und stieß mit dem nächsten Ungeheuer zusammen. Mit dem zusammen prallte er auf den zweiten Oger, und alle drei fielen zu Boden.
    Und purzelten über den Rand.
    Einem Oger gelang es zwar, seine große Hand dem Zwerg in das Gesicht zu drücken, aber Bruenor biß sofort in sie hinein, und das Ungeheuer riß sie zurück. Einen Augenblick war nur ein Durcheinander aus herumfuchtelnden Armen und Beinen zu erkennen, aber dann hatte Bruenors Seil seine Länge erreicht, und er trennte sich von ihnen.
    »Gute Landung, Jungs!« rief Bruenor ihnen nach, als sein Fall gebremst wurde. »Gebt den Steinen einen dicken Kuß von mir!«
    Durch den Schwung am Seil kam Bruenor vor einem Mineneingang auf dem nächsten Vorsprung auf, während seine hilflosen Opfer in den Tod stürzten. Mehrere Goblins, die den Ogern gefolgt waren, hatten das Schauspiel mit sprachlosem Erstaunen beobachtet. Jetzt erkannten sie die Chance, das Seil als Abkürzung zu verwenden, um in die Höhlen zu gelangen, und einer nach dem anderen kletterte am Seil herunter.
    Aber auch damit hatte Bruenor gerechnet. Den heruntersteigenden Goblins war es unverständlich, warum sich das Seil in ihren Händen so glitschig anfühlte.
    Als Bruenor auf dem Vorsprung unter ihnen auftauchte, in einer Hand das Ende des Seils und in der anderen eine brennende Fackel, wurde ihnen alles klar.
    Flammen züngelten an dem eingefetteten Seil hoch. Der oberste Goblin konnte noch auf den Vorsprung zurückklettern, aber der Rest nahm den gleichen Weg wie die bedauernswerten Oger. Einer wäre beinahe dem tödlichen Sturz entkommen, als er mit voller Wucht auf dem unteren Vorsprung landete. Doch bevor er sich aufrappeln konnte, stieß Bruenor ihn mit einem Tritt vom Rand.
    Der Zwerg nickte befriedigt und bewundernd über den Erfolg seines Plans. Es war ein Trick, den er sich merken wollte. Er klatschte in die Hände und eilte in den Schacht zurück, der leicht anstieg und in die

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