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Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade

Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade

Titel: Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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den Hügel, auf dem die Hauptstadt lag, dicht bedeckten.
    Alles war so schnell vor sich gegangen, daß eine merkwür dige Ruhe eintrat, als die Goblins schließlich in ihrem hektischen Sturm innehielten. Nach einer kurzen Atempause voller Irritation spürte Regis, wie die Spannung wieder wuchs.
    »Warum bringen sie es nicht einfach hinter sich?« fragte er die beiden Sprecher, die neben ihm standen.
    Cassius und Glensater, die sich auf Kriegsführung besser verstanden, wußte genau, was los war.
    »Sie haben keine Eile, kleiner Freund«, erklärte Cassius. »Die Zeit arbeitet für sie.«
    Auf einmal verstand ihn Regis. Während der vielen Jahre, die er im dichter besiedelten Süden verbracht hatte, hatte er viele Geschichten gehört, in denen das Grauen und Entsetzen einer Belagerung anschaulich geschildert worden war.
    Er sah wieder das Bild von Agorwal vor sich, der ihnen seinen letzten Gruß entbot, dann die offenkundige Zufriedenheit des Sprechers und seine Bereitschaft, tapfer und heldenhaft zu sterben. Regis verspürte keineswegs den Wunsch zu sterben, aber er konnte sich gut vorstellen, was ihm und den Menschen in Bryn Shander bevorstand.
    Er ertappte sich dabei, daß er Agorwal zu beneiden begann.

Cryshal-Tirith
    Drizzt erreichte bald ein Gebiet, wo der Boden von der vorbeimarschierenden Armee arg zertrampelt worden war. Die Spuren überraschten den Dunkelelfen keineswegs, denn die Rauchwolken hatten ihm bereits viel verraten. Die einzige, für ihn noch offene Frage war, ob eine der Städte überhaupt standgehalten hatte. Er ging weiter auf den Berg zu und fragte sich, ob er noch ein Zuhause hatte, zu dem er zurückkehren konnte.
    Plötzlich nahm er die Anwesenheit eines übernatürlichen Wesens wahr, eine außerirdische Aura, die ihn merkwürdigerweise an seine Jugendzeit erinnerte. Er bückte sich und untersuchte noch einmal den Boden. Er fand frische Spuren von Trollen, aber auch andere, die nicht von einem sterblichen Lebewesen stammen konnten. Drizzt schaute sich nervös um, aber das einzige Geräusch um ihn war der klagende Wind, und die einzige Silhouette am Horizont waren die Gipfel von Kelvins Grabhügel vor ihm und der Grat der Welt weiter südlich. Drizzt blieb einige Minuten stehen und dachte über seine Wahrnehmung nach. Er versuchte, die Vertrautheit, die er dabei empfand, näher zu bestimmen.
    Zögernd ging er weiter. Auf einmal hatte er die Quelle seiner Erinnerungen gefunden, und obwohl ihm die genauen Einzelheiten schleierhaft blieben, wußte er, wem er folgte.
    Ein Tanar-Ri war ins Eiswindtal gekommen.
    Kelvins Steinhügel war schon deutlich sichtbar, als Drizzt die Bande schließlich einholte. Sein Feingefühl für Kreaturen aus den unteren Ebenen, das aus den jahrhundertelangen Bündnissen mit ihnen in Menzoberranzan herrührte, verriet ihm, daß er sich dem Tanar-Ri näherte, noch bevor dieser ins Blickfeld kam.
    Und dann sah er die Gestalten in der Ferne: ein halbes Dutzend Trolle marschierte in einer dichten Reihe, und in ihrer Mitte befand sich ein riesiges Ungeheuer, das sie noch überragte. Drizzt erkannte sofort, daß das kein kleiner Mane war, sondern ein bedeutender Tanar-Ri. Kessell mußte wirklich mächtig sein, wenn er dieses furchteinflößende Ungeheuer unter Kontrolle hatte!
    Drizzt hielt einen vorsichtigen Abstand zu dem Trupp ein. Die Bande war jedoch auf ihr Ziel konzentriert, und seine Vorsicht war eigentlich unnötig. Aber Drizzt hatte nicht die Absicht, es darauf ankommen zu lassen, denn er hatte schon viele Male den Zorn solcher Tanar-Ri miterlebt. In den Städten der Dunkelelfen gehörten sie zum alltäglichen Bild – für ihn ein weiterer Beweis dafür, daß die Wege seines Volkes nichts für ihn waren.
    Aber dann bewegte er sich doch näher heran, denn etwas anderes hatte seine Aufmerksamkeit erregt. Der Tanar-Ri hielt einen kleinen Gegenstand in der Hand, der eine so kraftvolle Magie ausstrahlte, daß der Dunkelelf sie selbst auf diese Entfernung deutlich spüren konnte. Doch wurde seine Ausstrahlung durch die des Tanar-Ri so abgeschwächt, daß sich Drizzt kein genaueres Urteil erlauben konnte, und er zog sich vorsichtig wieder zurück.
    Die Lichter von unzähligen Lagerfeuern kamen in Sicht, als die Gruppe und in ihrem Schatten auch Drizzt den Berg erreichten. Die Goblins hatten Kundschafter in diese Gegend vorausgeschickt, und Drizzt erkannte, daß er nicht mehr weiter südlich gehen konnte. Er brach die Verfolgung ab und machte sich auf die Suche nach einem

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