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Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade

Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade

Titel: Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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der Eindringlinge schienen kein Ende zu nehmen. Sobald ein Goblin fiel, traten zwei neue an seine Stelle. Die Männer aus Termalaine wurden beinahe von einem Goblinmeer überflutet.
    Agorwal erreichte eine höhere Stelle und sah zur Stadt hinüber. Die Frauen hatten zwar eine große Strecke zurückgelegt, bewegten sich aber trotzdem zu langsam. Wenn seine Männer jetzt die feindlichen Reihen durchbrechen und fliehen würden, mußten sie die Flüchtlinge noch vor den Hängen von Bryn Shander einholen. Und die Ungeheuer wären ihnen direkt auf den Fersen.
    »Wir müssen hinaus und Agorwal unterstützen!« schrie Glensater Cassius an. Aber diesmal blieb der Sprecher aus Bryn Shander hart.
    »Agorwal hat seine Mission erfüllt«, antwortete Cassius. »Die Flüchtlinge werden es bis in die Mauern schaffen. Ich werde nicht noch mehr Männer in den Tod hinausschicken! Selbst wenn die vereinten Kräfte von ganz Zehn-Städte auf dem Feld wären, könnten sie diesen Feind nicht vernichten!« Der kluge Sprecher hatte bereits begriffen, daß Kessells Armee nicht unter gleichen Bedingungen wie ein normaler Gegner zu besiegen war.
    Der weichherzige Glensater sah niedergeschlagen zu Boden. »Nimm einige Soldaten den Hügel hinunter«, gab Cassius nach. »Helft den erschöpften Flüchtlingen auf den letzten Metern.«
    Agorwals Männer wurden jetzt hart bedrängt. Der Sprecher aus Termalaine sah noch einmal zurück und war beruhigt, denn die Frauen und Kinder waren jetzt in Sicherheit. Er war sich bewußt, daß Regis, Cassius und die anderen ihn sehen konnten – eine einsame Gestalt auf der kleinen Erhöhung –, aber er konnte die beiden in der Menge, die Bryn Shanders Brustwehr säumte, nicht ausmachen, als er sich suchend nach ihnen umschaute.
    Immer mehr Goblins strömten in den Kampf. Jetzt wurden sie auch noch von Ogern und Verbeegs unterstützt. Agorwal salutierte vor seinen Freunden in der Stadt. Mit einem zufriedenen und aufrichtigen Lächeln drehte er sich auf dem Absatz um und stürmte zurück, um seinen erfolgreichen Soldaten in ihrem größten Augenblick beizustehen.
    Und dann sahen Regis und Cassius, wie die schwarze Flut über all die mutigen Männer aus Termalaine rollte.
    Unter ihnen wurden die schweren Tore zugeschlagen. Der letzte Flüchtling war in der Stadt.
    Während Agorwals Männer in einem ehrenhaften und erfolgreichen Kampf gefallen waren, waren die Zwerge die einzige Streitmacht, die an jenem Tag gegen Kessells Armee gekämpft und überlebt hatte. Obwohl die Sippe von Mithril-Halle mit tagelangen Vorbereitungen für den Kampf gegen diese Invasion emsig beschäftigt gewesen war, ging sie fast an ihr vorüber. Kessells Armee, die durch den unwiderstehlichen Willen des Zauberers zu einer Disziplin angehalten wurde, die unter den Goblins und ihren verschiedenen rivalisierenden Stämmen eigentlich unbekannt war, hatte eindeutige und direkte Anweisungen für den ersten Angriff erhalten. Und hierbei wurden die Zwerge noch nicht berücksichtigt.
    Aber Bruenors Männer hatten andere Pläne. Sie waren nicht gewillt, sich in ihren Minen einzugraben, ohne zumindest ein paar Goblinköpfe abgeschlagen oder die Kniescheiben von einem oder zwei Riesen zerschmettert zu haben.
    Eine Gruppe des bärtigen Volkes kletterte zu dem südlichen Hang ihres Tals hoch. Als die Nachhut der verruchten Armee vorbeizog, begannen die Zwerge, sie zu reizen und ihr Herausforderungen zum Kampf und Schmähungen gegen ihre Mütter entgegenzuschreien. Die Beleidigungen waren eigentlich nicht einmal notwendig. Orks und Goblins verabscheuen Zwerge mehr als alles auf der Welt, und Kessells eindeutigen Anweisungen waren bei dem bloßen Anblick von Bruenor und seiner Sippe unverzüglich vergessen. Stets gierig auf Zwergenblut, verließen viele Goblinsoldaten die Armee.
    Die Zwerge ließen sie näher herankommen und lockten sie mit höhnischen Bemerkungen, bis die Ungeheuer fast über ihnen waren. Dann zogen sich Bruenor und seine Männer über den Felsvorsprung und den steilen Abhang hinunter zurück.
    »Kommt und spielt mit uns, ihr dummen Hunde«, kicherte Bruenor listig, während er aus dem Blickfeld verschwand und ein Seil von seinem Rücken nahm. Er hatte sich einen kleinen Trick ausgedacht und war erpicht, ihn endlich auszuprobieren.
    Die Goblins waren den Zwergen zahlenmäßig vier zu eins überlegen und wurden obendrein von zwanzig tobenden Ogern unterstützt. Entschlossen stürmten sie in das felsige Tal hinein.
    Die Ungeheuer hatten keine

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