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Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade

Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade

Titel: Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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würde.« Ein schmerzlicher Ausdruck von Hilflosigkeit und Mitgefühl lag auf seinem Gesicht und vertrieb die bisherige Maske mitreißenden Optimismus. Seine Besorgtheit um ihn berührte Regis wie das Flehen eines hungernden Menschen, der nach Brot schreit.
    Aber abgesehen von seinen Empfindungen darüber, daß er durch den Sprecher so unter Druck gesetzt wurde, mußte Regis der Logik des Plans und der Einschätzung, daß andere Möglichkeiten fehlten, zustimmen. Kessell hatte ihnen nicht viel Zeit gegeben, sich nach dem ersten Angriff neu zu formieren. Mit der vollkommenen Zerstörung von Targos hatte der Zauberer seine Fähigkeit bewiesen, und der Halbling hatte wenig Zweifel, daß Kessell seine schändliche Drohung, mit Bryn Shander auf die gleiche Weise zu verfahren, wahrmachen würde.
    Also akzeptierte Regis schließlich seine Rolle, da es ihre einzige Möglichkeit war. Es war nicht leicht, den Halbling zu etwas anzuspornen, aber wenn er sich zu etwas entschlossen hatte, versuchte er normalerweise, es ordentlich auszuführen.
    »Zuallererst«, begann er, »muß ich dir unter dem Siegel strengster Geheimhaltung sagen, daß ich wirklich ein magisches Hilfsmittel besitze.« Ein Hoffnungsschimmer kehrte in Cassius' Augen zurück. Er beugte sich gespannt nach vorne, um mehr darüber zu erfahren, aber Regis beruhigte ihn mit ausgestreckter Hand.
    »Du mußt jedoch verstehen«, erklärte der Halbling, »daß ich nicht, wie in einigen Geschichten behauptet wird, die Macht habe, das umzukrempeln, was im Herzen einer Person ist. Ich kann Kessell genauso wenig überzeugen, daß er von seinem bösen Weg abgehen muß, wie ich Sprecher Kemp überzeugen könnte, mit Termalaine Frieden zu schließen.« Er erhob sich von den Kissen seines Stuhls, verschränkte die Hände hinter dem Rücken und wanderte um den Tisch herum. Cassius beobachtete ihn unsicher und doch voller Erwartung, da ihm nicht klar war, worauf Regis hinauswollte, wenn er einerseits seine Macht zugab und sie im gleichen Atemzug widerlegte.
    »Manchmal habe ich allerdings die Möglichkeit, jemanden zu veranlassen, seine Umgebung aus einer ganz anderen Perspektive zu betrachten«, gab Regis zu. »Wie bei dem Beispiel, das du vorhin erwähnt hast, wo ich Kemp überzeugen konnte, daß, die Zustimmung zu einer vorgeschlagenen Vorgehensweise seinen eigenen Bestrebungen förderlich sein kann.
    Daher mußt du mir noch einmal alles erzählen, Cassius, was du über den Zauberer und seine Armee in Erfahrung gebracht hast. Vielleicht fällt uns ein Weg ein, wie wir Kessell dazu bringen können, das in Frage zu stellen, worauf er sich bisher berufen hat.«
    Die Redegewandtheit des Halblings verblüffte den Sprecher. Obwohl er Regis nicht direkt in die Augen gesehen hatte, wußte er jetzt, daß eine vielversprechende Wahrheit in den Geschichten lag, von denen er stets angenommen hatte, sie seien übertrieben.
    »Wir wissen durch die Nachrichtensignale, daß Kemp das Kommando über die übriggebliebenen Verteidigungstruppen der vier Städte auf dem Maer Dualdon übernommen hat«, erklärte Cassius. »So wie Jensin Brent und Schermont sich auf dem Lac Dinneshere zum Angriff bereit halten. Zusammen mit den Schiffen auf dem Rotwassersee können sie sich in der Tat als mächtige Armee erweisen! Kemp hat bereits Rache geschworen, und ich bezweifle, daß einer der Flüchtlinge Gedanken an Kapitulation oder Flucht verschwendet.«
    »Wohin sollten sie auch gehen?« murmelte Regis. Er sah gequält zu Cassius hinauf, der für ihn jedoch keine tröstenden Worte fand. Cassius hatte den anderen eine Schau der Zuversicht und Hoffnung vorgespielt, aber jetzt konnte er Regis nicht ansehen und leere Versprechungen abgeben.
    Glensater kam plötzlich in das Zimmer gestürzt. »Der Zauberer ist wieder da!« rief er. »Er hat nach unserem Boten verlangt – die Lichter am Turm haben wieder zu leuchten begonnen!«
    Während die drei aus dem Gebäude liefen, wiederholte Cassius unentwegt so viel von seinen Beobachtungen, wie er konnte.
    Regis brachte ihn zum Schweigen. »Ich bin jetzt vorbereitet«, versicherte er Cassius. »Ich weiß nicht, ob dein unerhörter Plan überhaupt gelingen kann, aber ich schwöre dir, daß ich mein Bestes geben werde, Akar Kessell zu beeinflussen.«
    Dann waren sie am Tor. »Er muß gelingen«, sagte Cassius und klopfte Regis auf die Schulter. »Du bist unsere einzige Hoffnung.« Er wollte sich umdrehen, aber Regis war eine letzte Frage eingefallen, die einer Antwort

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