Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade

Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade

Titel: Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
ihrer Führung zu folgen.
    Dennoch war die Bestürzung und Verunsicherung der Armee offenbar. Stammesrivalitäten, die unter Akar Kessells eisenharter Herrschaft begraben worden waren, kamen jetzt in Form von tiefem Mißtrauen wieder zum Vorschein. Nur ihre Angst vor dem Feind hielt sie in der Armee, und nur ihre Angst vor den Giganten hielt sie in einer Reihe mit den anderen Stämmen.
    »Schön, daß wir uns sehen, Bruenor!« rief Wulfgar, der gerade einen weiteren Goblinkopf zerschmetterte. Die Barbarenhorde hatte schließlich die Zwerge erreicht.
    »Finde ich auch, Junge!« erwiderte der Zwerg und grub seine Axt in die Brust eines Gegners. »Es war höchste Zeit, daß du zurückgekommen bist! Ich dachte schon, ich müßte auch noch deinen Anteil an Feinden töten.«
    Wulfgars Aufmerksamkeit war jedoch auf etwas anderes ge richtet. Er hatte die beiden Giganten ausgemacht, die das Kommando übernommen hatten. »Frostriesen«, sagte er zu Bruenor und lenkte dessen Blick auf den Kreis der Oger. »Nur sie alleine halten die Stämme zusammen!«
    »Ein guter Zeitvertreib!« lachte Bruenor. »Geh voraus!«
    Und mit seinem Gefolge und Bruenor an seiner Seite begann der junge König, sich seinen Weg durch die Goblinreihen zu schlagen.
    Die Oger hatten sich vor ihren neuen Befehlshabern aufgebaut, um den Barbaren aufzuhalten.
    Aber inzwischen war Wulfgar dicht genug bei ihnen.
    Aegisfang zischte an den Ogern vorbei und traf einen der Giganten am Kopf, so daß dieser leblos zu Boden sank. Der andere glotzte ungläubig, daß ein Mensch aus solcher Entfernung zu diesem tödlichen Wurf in der Lage gewesen war, und zögerte dann nur einen kurzen Augenblick, bevor er die Flucht ergriff.
    Unbeeindruckt griffen die bösartigen Oger Wulfgars Gruppe an und drängten sie zurück. Aber Wulfgar hatte sein Ziel erreicht und war jetzt erpicht darauf, sich wieder den Menschen und Zwergen anzuschließen. Daher gab er vor dem Ansturm bereitwillig wieder Boden preis.
    Doch Bruenor war dazu nicht so schnell bereit. Diese Form eines chaotischen Kampfes liebte er am meisten. Er verschwand zwischen den langen Beinen der ersten Oger und bewegte sich, im Staub und in der Verwirrung ungesehen, in ihren Reihen.
    Aus dem Augenwinkel sah Wulfgar erstaunt, wie der Zwerg verschwand. »Wohin gehst du denn?« rief er ihm nach, aber der schlachthungrige Bruenor konnte die Frage nicht hören und hätte sie sowieso nicht beachtet.
    Wulfgar konnte den Weg des wilden Zwerges zwar nicht genau verfolgen, aber er konnte dessen Standort bestimmen, beziehungsweise den, wo er kurz zuvor gewesen war, da sich ein Oger nach dem anderen überrascht vor Schmerzen krümmte und die Hand gegen ein Knie, eine Sehne oder seine Lenden preßte.
    Und während des ganzen Durcheinanders hatten jene Orks und Goblins, die gerade nicht im Kampf standen, ein wachsames Auge auf Kelvins Steinhügel und hofften, daß Kessell ein zweites Mal wiederauftauchen würde.
    Aber an den niedrigen Hängen des Berges war nur noch Schnee zu sehen.
    Die Krieger aus Caer-Konig und Caer-Dineval brannten auf Rache und brachten ihre Schiffe unter vollen Segeln herein und ließen sie leichtfertig im seichten Wasser auflaufen, um sich nicht mit dem Befestigen in tieferen Gewässern aufzuhalten. Sie sprangen von den Schiffen, wateten ans Land und stürzten sich mit einer furchtlosen Besessenheit in den Kampf, die allein schon ausreichte, um ihre Gegner in die Flucht zu treiben.
    Kaum hatten sie das Land erreicht, stellte Jensin Brent sie in geschlossener Formation auf und führte sie nach Süden. Der Sprecher hörte aus dieser Richtung weit entfernt den Lärm der Schlacht und wußte, daß sich die Männer aus Gutanger und Dougans Bucht von Norden durchschlugen, um mit seinen Männern zusammenzutreffen. Sein Plan war, sich mit ihnen auf dem Ostweg zu treffen und gemeinsam nach Westen auf Bryn Shander zu zu marschieren.
    Auf dieser Seite der Stadt waren schon viele Goblins geflohen, und noch mehr waren nach Nordwesten zu den Ruinen von Cryshal-Tirith gezogen, wo der Kampf am stärksten tobte. Die Armee vom Lac Dinneshere näherte sich in schnellem Tempo ihrem Ziel. Sie erreichte die Straße mit geringen Verlusten und grub sich ein, um auf die Feinde zu warten, die aus dem Süden kommen würden.
    Kemp hielt gespannt nach einem Signal von dem einsamen Schiff auf dem Maer Dualdon Ausschau. Der Sprecher aus Targos, Befehlshaber über die Streitmächte der vier Städte am See, hatte sich bisher nur vorsichtig

Weitere Kostenlose Bücher