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Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade

Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade

Titel: Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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gemeinsam vor dem Nordtor von Bryn Shander. Und während ihre Armee im Kampf zusammengeschweißt worden war, indem sich alle einst getrennten Gruppen auf das gemeinsame Ziel des Überlebens hin zusammengeschlossen hatten, hatte Kessells Armee die entgegengesetzte Entwicklung genommen. Als die Goblins über den Eiswindpaß gestürmt waren, war ihr gemeinsames Ziel ein Sieg zum Ruhm Akar Kessells gewesen. Aber Kessell war tot, und Cryshal-Tirith war zerstört, und das Band, das die bisherigen erbitterten Feinde, die rivalisierenden Ork- und Goblinstämme, zusammengehalten hatte, hatte sich bereits wieder gelöst.
    Die Menschen und Zwerge sahen auf die Menge der Eindringlinge und schöpften neue Hoffnung, denn überall am Rand der großen Armee lösten sich dunkle Gestalten aus den Reihen und flohen von dem Schlachtfeld zurück in die Tundra.
    Trotzdem standen Verteidiger von Zehn-Städte mit dem Rücken zur Wand, geschützt von Bryn Shanders Mauer. Die Ungeheuer machten zwar keine Anstalten, den Angriff weiterzutreiben, aber Tausende von Goblins hielten auf dem nördlichen Gelände vor der Stadt die Stellung.
    Zu Beginn der Schlacht, als sie die Eindringlinge durch Erstangriffe überraschen wollten, hätten die Anführer der Verteidigungstruppen eine solche Kampfpause für verheerend gehalten, denn sie hätten an Schwung verloren und ihren überraschten Feinden erlaubt, sich in besseren Stellungen neu zu gruppieren.
    Doch jetzt war die Pause ein zweifacher Segen: Die völlig erschöpften Soldaten konnten sich endlich ausruhen, und die Goblins und Orks konnten den Schlag, den sie erlitten hatten, verarbeiten. Das Schlachtfeld war auf dieser Seite der Stadt mit Leichen übersät, und es waren viel mehr Goblins als Menschen, und der Trümmerhaufen, der einst Cryshal-Tirith gewesen war, verstärkte nur ihre Erkenntnis, daß sie überwältigende Verluste erlitten hatten. Weder Giganten noch Oger hatten ü berlebt, um den sich lichtenden Reihen der Goblins und Orks Mut zu machen, und immer mehr Verbündete gaben die Sache auf.
    Cassius hatte Zeit, die überlebenden Sprecher zu einer kurzen Beratung zusammenzurufen.
    Etwas weiter entfernt von ihnen unterhielten sich Wulfgar und Revjak mit Fender Mallot, den die Zwerge während Bruenors Abwesenheit zu ihrem Führer ernannt hatten. Sie waren über Bruenors Schicksal beunruhigt.
    »Wir sind über deine Rückkehr erfreut, mächtiger Wulfgar«, sagte Fender. »Bruenor hat gewußt, daß du zurückkommen würdest.«
    Wulfgar sah auf das Schlachtfeld und suchte nach einem Lebenszeichen von Bruenor. »Hast du denn Neuigkeiten über Bruenor?«
    »Du hast ihn doch zuletzt gesehen«, erwiderte Fender erbittert.
    Schweigend überprüften sie noch einmal sorgfältig das Gelände.
    »Laß mich deine schwirrende Axt wieder hören«, flüsterte Wulfgar.
    Aber Bruenor konnte ihn nicht hören.
    »Jensin«, sprach Cassius den Sprecher aus Caer-Dineval als ersten an, »wo sind eure Frauen und Kinder? Sind sie in Sicherheit?«
    »Sie sind in Osthafen gut aufgehoben«, antwortete Jensin Brent. »Inzwischen sind dort auch die Bewohner von Gutanger und Dougans Bucht eingetroffen. Sie sind gut versorgt und haben Wachen aufgestellt. Falls Kessells Wichte es auf die Stadt abgesehen haben, werden sie über die Gefahr frühzeitig informiert sein, so daß sie auf den Lac Dinneshere hinausfahren können.«
    »Aber wie lange könnten sie auf dem Wasser überleben?« fragte Cassius.
    Jensin Brent zuckte müde die Achseln. »Bis zum Wintereinbruch, denke ich. Aber sie werden immer irgendwo anlegen können, denn die übriggebliebenen Goblins und Orks werden nicht mehr als die Hälfte des Seeufers besetzen können.«
    Cassius schien zufrieden. Er wandte sich an Kemp.
    »In Waldheim«, beantwortete Kemp die unausgesprochene Frage. »Und ich schätze, daß es ihnen besser geht als uns! Sie haben genügend Schiffe an den Anlegestellen, um mitten auf dem Maer Dualdon eine Stadt zu gründen.«
    »Das ist gut«, sagte Cassius. »Damit steht uns eine weitere Möglichkeit zur Verfügung. Wir können hier vielleicht eine Weile den Boden halten und uns dann hinter die Stadtmauern zurückziehen. Trotz ihrer Überzahl können die Goblins und Orks nicht hoffen, uns hier zu besiegen!«
    Die Idee schien Jensin Brent zu gefallen, aber Kemp zog ein finsteres Gesicht. »Unser Volk ist also in Sicherheit«, sagte er, »aber was ist mit den Barbaren?«
    »Ihre Frauen sind robust und können gut ohne die Hilfe ihrer Männer

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