Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade

Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade

Titel: Die vergessenen Welten 02 - Die verschlungenen Pfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
unseren Barbarenverbündeten an!« schrie er seinen Soldaten zu. »Heute ist der Tag des Sieges!«
    Die Zwerge hatten bereits ebenfalls das grimmige Kriegslied aus ihrer uralten Heimat angestimmt. Die Fischer von ZehnStädte fielen in das Lied an Tempus zuerst zögernd ein, bis ihnen die fremden Worte und die Aussprache leichter über die Lippen kamen. Aber dann stimmten sie voll mit ein und gaben den Ruhm ihrer Städte und die Barbaren den ihrer Stämme kund.
    Das Tempo wurde schneller, und die Lautstärke schwoll immer mehr an. Die Goblins erzitterten angesichts der wachsenden Begeisterung ihrer Todfeinde. Der Strom der Fahnenflüchtigen am Rande des Hauptlagers wurde immer größer.
    Und dann stürmten Menschen und Zwerge einer Todeswelle gleich den Hügel hinunter.
    Drizzt hatte sich zwar von der südlichen Wand weit genug entfernen können, um der Wucht der Lawine zu entgehen, befand sich aber immer noch in einer gefährlichen Lage. Kelvins Steinhügel war zwar kein hoher Berg, doch das oberste Drittel war mit ewigem, tiefem Schnee überzogen und dem eisigen Wind, der dem Land seinen Namen verliehen hatte, völlig preisgegeben.
    Noch schlimmer war für den Dunkelelfen, daß seine Füße naß geworden waren, als Crenshinibon den Schnee geschmolzen hatte. Inzwischen war das Wasser an seiner Haut zu Eis gefroren, und er konnte sich nur noch unter Schmerzen im Schnee bewegen.
    Er entschloß sich, sich zur westlichen Wand weiterzuschleppen, die den besten Schutz vor dem Wind bot. Seine Bewegungen waren heftig und übertrieben, denn er brachte immer wieder seine ganze Energie auf, um den Blutkreislauf anzuregen.
    Nachdem er den Rand des Berggipfels erreicht hatte, wo er abwärts steigen konnte, mußte er sich vorsichtiger bewegen, denn er befürchtete, daß ihn bei plötzlich auftretenden Erschütterungen das gleiche bittere Schicksal wie Akar Kessell ereilen konnte.
    Bald waren seine Beine völlig taub, aber er zwang sich dazu, sie weiterzubewegen.
    Doch dann rutschte er aus.
    Wulfgars wilde Krieger waren die ersten, die in die Reihen der Goblins hineinplatzten, sie niedermetzelten und zurückdrängten. Weder Goblins noch Orks wagten, dem mächtigen König entgegenzutreten, aber in dem dichtgedrängten Durcheinander des Gefechts konnten ihm nur wenige ausweichen. Einer nach dem anderen fiel tot zu Boden.
    Die Angst hatte alle Goblins gelähmt, und dieses leichte Zögern hatte die ersten Gruppen bei dem Zusammenprall mit den ungezähmten Barbaren das Leben gekostet.
    Doch letzten Endes erfolgte der Untergang von Kessells Armee von den hinteren Reihen. Die Stämme, die noch nicht in den Kampf verwickelt waren, überlegten, ob es eigentlich noch klug war, diesen Feldzug weiterzuführen. Ihnen wurde klar, daß sie ihren heimatlichen Rivalen gegenüber, die von Verlusten geschwächt waren, in großem Vorteil waren und daß sie ihre Gebiete am Grat der Welt ausdehnen konnten. Kurz nachdem das Gefecht zum zweiten Mal ausgebrochen war, stieg wieder eine Staubwolke von stampfenden Füßen über den Eiswindpaß, als Dutzende von Ork- und Goblinstämmen den Heimweg antraten.
    Und die Wirkung der Massenabwanderung war auf jene Goblins, die nicht so einfach fliehen konnten, verheerend, denn selbst der dümmste Goblin verstand, daß sein Volk nur Aussicht auf Sieg über die dickköpfigen Verteidiger von ZehnStädte hatte, wenn sie ihre überwältigende zahlenmäßige Überlegenheit behielten.
    Aegisfang schlug immer wieder dumpf auf, während Wulfgar alleine vorwärts stürmte und sich einen Weg der Vernichtung bahnte. Selbst die Menschen von Zehn-Städte, verstört durch seine Wildheit und Kraft, wichen von ihm zurück. Aber seine Männer sahen ehrfürchtig zu ihm auf und taten ihr Bestes, seiner glorreichen Führung zu folgen.
    Wulfgar stürmte auf eine Orkgruppe zu. Aegisfang schlug in einen ein, tötete ihn und schleuderte die hinter ihm Stehenden zu Boden. Auf seiner anderen Seite gelang ihm das gleiche Ergebnis, als er den Hammer mit einem Aufschwung benutzte. Nach einem Schlag lag mehr als die Hälfte der Orkgruppe tot oder kampfunfähig da.
    Die anderen verspürten nicht mehr den Wunsch, sich dem kräftigen Menschen zu stellen.
    Auch Glensater aus Osthafen ging auf eine Goblingruppe zu, in der Hoffnung, seine Männer mit dem gleichen Zorn beflügeln zu können wie der Barbar. Aber Glensater war kein beeindruckender Riese wie Wulfgar und schwang keine mächtige Waffe wie Aegisfang. Mit seinem Schwert machte er den ersten

Weitere Kostenlose Bücher