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Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit

Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit

Titel: Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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trat zurück und hockte sich zu ihr.
    »Wo ist Jierdan?« fragte sie.
    »Tot«, antwortete Entreri ohne jede Reue in der Stimme. »Und der Golem genauso.«
    »Bok?« stieß Sydney hervor.
    »Er ist bei einem Steinschlag umgekommen«, erklärte Entreri.
    »Und das Mädchen?«
    »Verschwunden.« Entreri sah zurück in den Osten. »Sobald ich dich versorgt habe, werde ich verschwinden«, teilte er ihr mit. »Unsere gemeinsame Jagd endet hier.«
    »Aber sie sind doch ganz in der Nähe«, wandte Sydney ein.
    »Willst du deine Jagd denn aufgeben?«
    Entreri grinste. »Der Halbling gehört mir«, entgegnete er ruhig, und Sydney bezweifelte nicht, daß er die Wahrheit sagte. »Aber ein gemeinsames Vorgehen gibt es nicht mehr: Ich werde zu meiner Jagd zurückkehren und du zu deiner. Aber ich warne dich: Wenn du dir nimmst, was mir gehört, wirst du mein nächstes Opfer sein.«
    Sydney dachte sorgfältig über diese Worte nach. »Wo ist Bok umgekommen?« fragte sie, weil ihr plötzlich etwas einfiel.
    Entreri sah auf den Weg Richtung Osten. »In einem Tal hinter dem Wald.«
    »Bring mich dorthin!« verlangte Sydney. »Ich muß dort unbedingt etwas erledigen.«
    Entreri half ihr beim Aufstehen und führte sie den Weg hinunter. Er hatte vor, sich von ihr zu trennen, wenn sie ihre Aufgabe erledigt hatte. Im Laufe der Zeit hatte er die junge Magierin und ihren Pflichteifer schätzen gelernt, und er vertraute auch darauf, daß sie ihm nicht in die Quere kommen würde. Sydney war keine Zauberin und konnte es mit ihm nicht aufnehmen. Beide wußten, daß seine Achtung vor ihr sie nicht vor seiner Klinge schützen würde, wenn sie seine Pläne durchkreuzte.
    Sydney betrachtete sorgfältig den steinigen Hang, dann wandte sie sich mit einem überlegenen Lächeln an Entreri. »Du hast gesagt, unsere gemeinsame Suche sollte hier enden, aber du irrst dich. Wir beide können dir immer noch sehr nützlich sein, Meuchelmörder.«
    »Ihr beide?«
    Sydney drehte sich wieder um. »Bok!« rief sie laut und hielt den Blick auf den Hang gerichtet.
    Entreri sah verwirrt aus. Schließlich musterte auch er die Steine, bemerkte aber kein Zeichen von Bewegung.
    »Bok!« rief Sydney noch einmal, und auf einmal rührte sich wirklich etwas. Unter den Findlingen polterte es, und dann wurde ein Felsklotz bewegt und in die Luft gehoben. Unter ihm stand der Golem und richtete sich auf. Arg in Mitleidenschaft gezogen und zerschlagen, aber offenbar ohne Schmerzen zu empfinden, schleuderte er den großen Stein fort und kam auf seine Herrin zu.
    »Ein Golem ist nicht so einfach zu vernichten«, erklärte Sydney und empfand große Genugtuung über den verblüfften Ausdruck in Entreris normalerweise so nichtssagendem Gesicht. »Bok hat immer noch eine Straße zu begehen, und die wird er nicht ohne weiteres aufgeben.«
    »Eine Straße, die uns wieder zu dem Dunkelelfen führen wird«, lachte Entreri. »Komm, meine Gefährtin«, sagte er zu Sydney, »laß uns unsere Jagd fortsetzen.«
    Bei Anbruch der Dämmerung waren die Freunde immer noch nicht weitergekommen. Bruenor stand wieder vor der Wand und stieß einen Schwall geheimnisvoller Worte aus, von denen jedoch die meisten offensichtlich nichts mit Öffnungswörtern zu tun hatten.
    Wulfgar ging das Problem anders an. Er ging davon aus, daß ein hohles Echo sicherstellen würde, ob sie am Eingang standen. Daher bewegte er sich an der Wand entlang, klopfte jedes Stelle mit Aegisfang ab und horchte. Vollendet verarbeitet, wie der Hammer war, hallte er von dem massiven Stein wider.
    Aber ein Schlag verfehlte sein Ziel. Wulfgar führte den Kopf des Hammers an die Wand, aber als dieser diesmal mit dem Stein in Berührung kam, leuchtete ein blaues Licht auf. Wulfgar wich verblüfft zurück. In der Wand wurden Risse und schließlich der Umriß einer Tür sichtbar. Ein Felsblock bewegte sich und ließ sich nach innen schieben. Schon bald gab er eine Öffnung frei und ließ die Eingangshalle der Zwergen heimat erkennen. Luft, die seit Jahrhunderten eingeschlossen war und den Geruch des Alters mit sich trug, wehte ihnen entgegen.
    »Eine magische Waffe!« schrie Bruenor. »Wer sie trug, wurde von meinem Volk in den Minen akzeptiert, sonst niemand!«
    »Wenn Besucher hierherkamen, traten sie also ein, indem sie mit einer magischen Waffe an die Tür klopften?« fragte Drizzt.
    Der Zwerg nickte, aber seine Aufmerksamkeit war ganz und gar auf die Düsterkeit hinter der Wand gerichtet. Der Saal vor ihnen war nicht beleuchtet, wenn

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