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Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit

Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit

Titel: Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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die mutigen Kriegsschreie der Sippe Heldenhammer.
    Schließlich kehrte Bruenor zurück, und selbst die großartigsten Bilder, die sich die Freunde ausgemalt hatten, verblaßten bei dem Anblick, der sich ihnen bot. Regis ließ die wenigen Steine fallen, die er gefunden hatte, so verblüfft war er. Ihn packte die Angst, daß ein Geist aus der Vergangenheit gekommen sei, um ihm einen Strich durch die Rechnung zu machen.
    Seinen zerbeulten Schild hatte Bruenor abgelegt.
    Den eingedellten und einhörnigen Helm hatte er an den Rucksack geschnallt. Er trug die glänzende Mithrilrüstung seines Namensvetters, der überschäumende Krug auf dem Schild war aus purem Gold, und der Helm war mit unzähligen glitzernden Edelsteinen verziert. »So wahr ich hier stehe, verkünde ich, daß die Legenden stimmen«, rief er kühn und hob die Mirhrilaxt hoch über sich. »Garumn ist tot und auch mein Vater. Also nehme ich folgenden Titel in Anspruch: Bruenor, achter König von Mithril-Halle!«

Schatten
    »Garumns Schlucht«, sagte Bruenor, während er eine Linie auf der groben Karte zog, die er auf dem Boden skizziert hatte. Obwohl sich die Wirkungen von Alustriels Trank verloren hatten, waren bei dem Zwerg unzählige Erinnerungen wachgerufen worden, als er seine Heimat betreten hatte. Der genaue Standort der einzelnen Hallen war ihm zwar nicht klar, aber er hatte eine ungefähre Vorstellung von der gesamten Anlage. Die anderen kauerten dicht neben ihm und versuchten, die Zeichnung beim flackernden Licht einer Fackel zu erkennen, die Wulfgar aus dem Korridor geholt hatte.
    »Wir können am anderen Ende wieder hinausgehen«, fuhr Bruenor fort. »Dort ist eine Tür, die sich nur von einer Seite öffnen läßt und die über die Brücke führt.«
    »Hinaus?« fragte Wulfgar.
    »Unser Ziel war, Mithril-Halle zu finden«, antwortete Drizzt, der das gleiche Argument wie Bruenor vor dieser Besprechung anführte. »Wenn die Kräfte, die die Sippe Heldenhammer besiegt haben, hier noch leben, sind wir zu wenige, um die Hallen zurückfordern zu können. Wir müssen Sorge tragen, daß das Wissen über den Standort der Hallen nicht zusammen mit uns hier stirbt.«
    »Ich habe vor, erst einmal herauszufinden, womit wir es zu tun haben«, fügte Bruenor hinzu. »Wir können durch diese Tür auch wieder verschwinden. Von innen läßt sie sich leicht öffnen. Ich schlage vor, wir gehen bis in die oberste Etage und untersuchen den Ort. Ich muß erst wissen, was übriggeblieben ist, bevor ich meine Sippe im Tal und gegebenenfalls andere verständige.« Er warf Drizzt einen ironischen Blick zu.
    Drizzt vermutete, daß Bruenor mehr im Sinn hatte, als nur »den Ort zu untersuchen«, aber er schwieg. Vorerst genügte es ihm, daß seine Bedenken bis zu dem Zwerg durchgedrungen waren. Außerdem würde Bruenor jetzt bei all seinen Entscheidungen höhere Vorsicht walten lassen, nachdem Catti-brie so unerwartet aufgetaucht war.
    »Du willst also wiederkommen«, sagte Wulfgar.
    »Mit einer Armee an meinen Fersen!« schnaubte Bruenor. Er sah Catti-brie an, und der Eifer in seinen dunklen Augen schwand.
    Sie verstand ihn sofort. »Halte dich jetzt nicht meinetwegen zurück!« ermahnte sie ihn. »Ich habe auch früher schon an deiner Seite gekämpft und mich bewährt. Ich wollte diesen Weg nicht, aber er hat mich gefunden, und jetzt bleibe ich bei euch bis zum Schluß!«
    Nach den vielen Jahren, in denen Bruenor sie ausgebildet hatte, konnte er ihrem Entschluß, sich ihnen anzuschließen, schlecht widersprechen. Er sah auf die Skelette in dem Raum. »Zieh dir eine Rüstung an und such dir Waffen aus. Und dann geht es weiter — wenn alle einverstanden sind.«
    »Es ist der Weg, den du gewählt hast«, sagte Drizzt. »Denn es ist deine Suche. Wir gehen an deiner Seite, aber wir schreiben dir nicht vor, welcher Weg einzuschlagen ist.«
    Bruenor lächelte über die Ironie dieser Erklärung. Ihm fiel der schwache Glanz in den Augen des Dunkelelfen auf, ein Hinweis auf die Vorfreude, die er an ihm vor Auseinandersetzungen kannte. Vielleicht war Drizzts Interesse an diesem Abenteuer doch nicht ganz verschwunden.
    »Ich gehe mit«, bekundete Wulfgar. »Ich bin nicht so viele Meilen gelaufen, um umzukehren, nachdem die Tür gefunden worden ist.«
    Regis schwieg. Er wußte, daß sie im Wirbel ihrer Aufregung gefangen waren, gleichgültig, wie es mit seinen Gefühlen stand. Er klopfte auf den kleinen Beutel mit den neuen Steinchen, den er am Gürtel trug, und dachte daran, daß er

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