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Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein

Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein

Titel: Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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nach vorn zu erhaschen. Sie erreichten einen Treppenabsatz, auf dem weitere vier Wachen, ohne Fragen zu stellen, zur Seite wichen und den Weg zu einem kurzen Korridor freigaben, der an einer verzierten, eisenbeschlagenen Tür endete.
    Pascha Pooks Tür.
    Wieder wurde Regis in einen schwarzen Strudel gezogen.
    * * *
    Als Entreri das Zimmer betrat, stellte er fest, daß man ihn bereits erwartet hatte. Pook saß gemütlich auf seinem Thron, LaValle stand an seiner Seite, und sein Lieblingsleopard lag zu seinen Füßen. Keiner von ihnen zuckte bei dem plötzlichen Auftreten der beiden seit langem verschwundenen Mitarbeiter zusammen.
    Der Meuchelmörder und der Gildenvorsteher sahen sich lange Zeit schweigend an. Entreri musterte den Mann sorgfältig. Mit einem so förmlichen Wiedersehen hatte er nicht gerechnet. Etwas stimmte nicht.
    Entreri zog Regis von der Schulter herunter und hielt ihn auf Armeslänge nach vorn — immer noch mit dem Kopf nach unten —, als würde er eine Trophäe vorzeigen. Überzeugt davon, daß der Halbling in diesem Augenblick von dem allgemeinen Geschehen nichts mitbekam, ließ Entreri ihn los, und Regis fiel dumpf auf den Boden.
    Auf einmal mußte Pook kichern. »Es waren drei lange Jahre«, sagte der Gildenvorsteher schließlich und löste damit die Spannung.
    Entreri nickte. »Ich habe dir von Anfang an gesagt, daß es soviel Zeit in Anspruch nehmen wird. Der kleine Dieb ist in die entlegensten Ecken der Welten geflohen.«
    »Aber trotzdem ist er dir nicht entkommen, nicht wahr?« fragte Pook etwas ironisch. »Du hast deine Aufgabe hervorragend ausgeführt, wie immer, Meister Entreri. Ich werde dich reich belohnen, so wie ich versprochen habe.« Pook lehnte sich auf seinem Thron zurück und nahm wieder seine kühle Haltung ein. Mit einem Finger fuhr er sich über die Lippen und beäugte Entreri argwöhnisch.
    Entreri hatte keine Ahnung, warum Pook ihn nach so vielen schweren Jahren und nach dem erfolgreichen Abschluß seiner Mission so kühl behandelte. Regis hatte sich der Macht des Gildenvorstehers länger als fünf Jahre entzogen, bis dieser schließlich Entreri auf die Suche geschickt hatte. Angesichts dieser Zeitspannen hielt er drei Jahre für die Ausführung seines Auftrages für keine besonders lange Zeit.
    Aber es widerstrebte ihm, sich auf merkwürdige Spiele einzulassen. »Wenn es ein Problem gibt, sag es mir«, forderte er ihn direkt auf.
    »Es gab ein Problem«, antwortete Pook geheimnisvoll.
    Entreri wich einen Schritt zurück. Er war völlig verwirrt, was in seinem Leben sehr selten geschah.
    Im selben Augenblick wurde Regis wieder wach und schaffte es, sich hinzusetzen, aber die beiden Männer waren in eine wichtige Unterhaltung vertieft und schenkten ihm keine Beachtung.
    »Du wurdest verfolgt«, erklärte Pook, der wußte, daß er den Meuchelmörder besser nicht zu lange mit seinen Spielchen hinhielt. »Freunde vom Halbling?«
    Regis spitzte die Ohren.
    Entreri brauchte einen langen Augenblick, um sich seine Antwort zu überlegen. Er erriet, worauf Pook anspielte, und konnte sich schnell zusammenreimen, daß Oberon den Gildenvorsteher über mehr als nur über seine Rückkehr mit Regis informiert hatte. Er beschloß, den Zauberer bei seinem nächsten Besuch in Baldurs Tor auf die Grenzen des Spionierens und eine angemessene Zurückhaltung in der Loyalität hinzuweisen. Niemand kam Artemis Entreri zweimal in die Quere.
    »Es spielt keine Rolle«, fuhr Pook fort, da von Entreri keine Antwort erhielt. »Sie werden uns nicht mehr stören.«
    Regis wurde übel. Dies war der Süden, Pascha Pooks Reich. Falls Pook von der Verfolgung seiner Freunde erfahren hatte, war es bestimmt kein Problem für ihn gewesen, sie ausschalten zu lassen.
    Auch Entreri verstand das so. Er kämpfte mit sich, Ruhe zu bewahren, obwohl er innerlich vor Zorn kochte. »Ich pflege mich um meine Angelegenheiten selbst zu kümmern«, knurrte er Pook an, und sein Ton bestätigte dem Gildenvorsteher, daß er wirklich ein privates Spiel mit seinen Verfolgern getrieben hatte.
    »Und ich um meine!« gab Pook zurück und richtete sich auf seinem Stuhl auf. »Ich weiß nicht, in welcher Verbindung der Elf und der Barbar zu dir stehen, Entreri, aber sie haben nichts mit meinem Anhänger zu schaffen!« In der Erkenntnis, daß die Auseinandersetzung zu gefährlich wurde und lieber nicht weitergeführt werden sollte, sammelte er sich und lehnte sich wieder zurück. »Ich konnte das Risiko nicht eingehen.«
    Entreris

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