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Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein

Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein

Titel: Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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angespannte Muskeln lockerten sich. Er wollte keinen Krieg mit Pook und konnte nicht ändern, was geschehen war. »Wie?« fragte er.
    »Piraten«, erwiderte Pook. »Pinochet schuldete mir einen Gefallen.«
    »Ist es bestätigt?«
    »Wieso interessiert es dich noch?« fragte Pook. »Du bist hier. Der Halbling ist hier. Mein An...« Er brach plötzlich ab, als ihm einfiel, daß er den Rubinanhänger noch gar nicht gesehen hatte.
    Jetzt war es an Pook, vor Neugierde zu schwitzen. »Ist es bestätigt?« wiederholte Entreri die Frage, ohne daß er Anstalten machte, den magischen Anhänger, den er am Hals verborgen trug, hervorzuholen.
    »Noch nicht«, stammelte Pook, »aber drei Schiffe wurden auf sie angesetzt. Es kann kein Zweifel bestehen.«
    Entreri verkniff sich ein Lächeln. Er kannte den mächtigen Dunkelelfen und den Barbaren gut genug, daß er sie erst für tot halten würde, wenn ihre Leichen vor ihm ausgestellt waren. »Ja, da kann wirklich kein Zweifel bestehen«, flüsterte er, während er sich den Rubinanhänger über den Kopf zog und ihn dem Gildenvorsteher zuwarf.
    Pook fing ihn mit zitternden Händen auf. An dem vertrauten Prickeln erkannte er sofort, daß es der echte Stein war. Welche Macht würde ihm jetzt zur Verfügung stehen! Mit dem magischen Rubin in seinen Händen, dem zurückgekehrten Artemis Entreri an seiner Seite und Rassiters Werratten unter seinem Kommando — wer würde ihn da aufhalten können!
    LaValle legte beruhigend eine Hand auf die Schulter des Gildenvorstehers. Pook, der in der Vorfreude auf seine kommende Macht strahlte, sah zu ihm auf.
    »Du wirst reich belohnt werden, so wie ich versprochen habe«, versprach Pook Entreri noch einmal, sobald er wieder normal atmen konnte. »Und noch mehr!«
    Entreri verbeugte sich. »Dann freut es mich, dich wiederzusehen, Pascha Pook«, sagte er. »Es ist gut, wieder zu Hause zu sein.«
    »Was den Elfen und den Barbaren angeht«, setzte Pook an, der sich plötzlich Gedanken über sein Mißtrauen gegen den Meuchelmörder machte.
    Entreri unterbrach ihn mit ausgestreckten Händen. »Ein Wassergrab erfüllt den gleichen Zweck wie Calimhafens Abwasserkanäle«, sagte er. »Wir sollten keine Zeit mit Dingen verschwenden, die hinter uns liegen.«
    Pooks Lächeln breitete sich über sein ganzes rundes Gesucht aus. »Einverstanden, und ich freue mich ebenfalls, dich wiederzusehen«, strahlte er ihn an. »Insbesondere, da vor uns eine so ergötzliche Aufgabe liegt.« Er wandte sich mit einem bösartigen Blick an Regis, aber der Halbling, der vornübergebeugt auf dem Boden neben Entreri hockte, bemerkte ihn nicht einmal.
    Regis war immer noch damit beschäftigt, die Nachricht über seine Freunde zu verarbeiten. In diesem Augenblick war es ihm gleich, wie sich ihr Tod für ihn auswirken würde, das heißt, daß er ohne sie keine Zukunft mehr hatte. Es schmerzte ihn nur, daß sie tot waren. Zuerst Bruenor in Mithril-Halle und jetzt Drizzt und Wulfgar und wahrscheinlich auch noch Cattibrie. Dagegen schienen Pascha Pooks Drohungen wirklich hohl. Was konnte Pook ihm denn noch antun, das mehr schmerzte als dieser Verlust?
    »Viele Nächte habe ich schlaflos verbracht und mich über die Enttäuschung geärgert, die du mir bereitet hast«, sagte Pook zu Regis. »Und noch mehr schlaflose Nächte habe ich mit Überlegungen verbracht, wie ich es dir heimzahlen kann!«
    Die Tür wurde aufgerissen, und Pook wurde unterbrochen. Der Gildenvorsteher brauchte nicht aufzublicken, um zu wissen, wer da gewagt hatte, ohne Erlaubnis einzutreten. Nur ein Mann in der Gilde hatte die Nerven dafür.
    Rassiter rauschte ins Zimmer und kam unangenehm dicht auf die Neuankömmlinge zu, um sie zu begutachten. »Ich grüße dich, Pook«, sagte er lässig, während seine Augen dem finsteren Blick des Meuchelmörders entschlossen begegneten.
    Pook schwieg. Er stützte sein Kinn in die Hand und beschränkte sich aufs Beobachten. Er hatte diese Begegnung seit langem kommen sehen.
    Rassiter war fast dreißig Zentimeter größer als Entreri, wodurch die ohnehin großspurige Haltung der Werratte nur noch verstärkt wurde. Wie so viele einfältige Schläger verwechselte er oft Größe mit Kraft, und als er auf diesen Mann hinabblickte, der auf den Straßen von Calimhafen eine Legende war — und folglich sein Rivale —, kam er voreilig zu dem Schluß, daß er bereits die Oberhand hatte. »Du bist also der große Artemis Entreri«, stellte er mir unverhohlener Verachtung in der Stimme

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