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Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein

Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein

Titel: Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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fest.
    Entreri blinzelte nicht. In seinen Augen lag Mordlust, als sein Blick Rassiter folgte, der ihn noch immer langsam umkreiste. Selbst Regis war angesichts der Kühnheit dieses Fremden sprachlos. Niemand lief so lässig um Entreri herum.
    »Ich grüße dich«, sagte Rassiter schließlich, nachdem er Entreri ausgiebig gemustert hatte. Er verbeugte sich tief. »Ich bin Rassiter, Pascha Pooks engster Berater, und ich kontrolliere die Docks.«
    Entreri antwortete immer noch nicht. Mit einem fragenden Blick sah er zu Pook hinüber.
    Der Gildenvorsteher erwiderte Entreris Blick mit einem affektierten Lächeln und hob in einer hilflosen Geste die Hände.
    Rassiter ging mit seinen Vertraulichkeiten noch weiter. »Du und ich«, flüsterte er Entreri halblaut zu, »wir beide können gemeinsam Großes vollbringen.« Er wollte eine Hand auf die Schulter des Meuchelmörders legen, aber Entreri hielt ihn mit einem derartig eisigen, ja tödlichen Blick davon ab, daß selbst dem großspurigen Rassiter die Gefahren seines Verhaltens zu dämmern begannen.
    »Du wirst schon herausfinden, daß ich dir viel zu bieten habe«, sagte Rassiter, während er vorsichtig einen Schritt zurückwich. Als er keine Antwort erhielt, wandte er sich an Pook. »Wäre es dir recht, wenn ich mich des kleinen Diebes annehme?« fragte er mit einem gierigen Grinsen.
    »Er gehört mir, Rassiter«, wies ihn Pook entschlossen zurecht. »Du und deinesgleichen, ihr haltet eure pelzigen Hände von ihm fern!«
    Entreri entging die Anspielung nicht.
    »Natürlich«, erwiderte Rassiter. »Ich habe noch Geschäfte zu erledigen. Ich gehe.« Nach einer schnellen Verbeugung wirbelte er herum und sah Entreri zum letzten Mal in die Augen. Er konnte dem eisigen Blick des Meuchelmörders nicht standhalten — konnte es mit der reinen Kraft von dessen Blick nicht aufnehmen.
    Rassiter schüttelte beim Vorbeigehen ungläubig den Kopf. Er war überzeugt, daß Entreri immer noch nicht geblinzelt hatte.
    »Du warst weg. Mein Anhänger war weg«, erklärte Pook, nachdem die Tür geschlossen war. »Rassiter hat mir geholfen, die Macht der Gilde zu erhalten, ja sogar zu erweitern.«
    »Er ist eine Werratte«, entgegnete Entreri, als ob allein diese Tatsache Argument genug sei.
    »Er ist das Oberhaupt ihrer Gilde«, erwiderte Pook, »aber sie sind ziemlich loyal und leicht zu kontrollieren.« Er hielt den Rubinanhänger hoch. »Jetzt noch leichter.«
    Obwohl Pook ihm diesen schwachen Versuch einer Erklärung geboten hatte, hatte Entreri Schwierigkeiten, sich damit abzufinden. Er wollte Zeit haben, um sich Gedanken über die neuen Entwicklungen machen und herausfinden zu können, was sich im Gildenhaus noch alles verändert hatte. »Mein Zimmer?« fragte er.
    LaValle bewegte sich unbehaglich und schaute auf Pook hinunter. »Ich bewohne es zur Zeit«, stammelte der Zauberer. »Aber für mich wird bereits ein neues Zimmer gebaut.« Er sah zu der neuen Tür hinüber, die in die Wand zwischen dem Harem und Entreris altem Zimmer eingesetzt worden war. »Es muß jeden Tag fertig werden. Ich kann dein Zimmer innerhalb von Minuten räumen.«
    »Nicht nötig«, antwortete Entreri, der die Aufteilung, so wie sie jetzt war, besser fand. Er wollte eine Zeitlang etwas Abstand zu Pook haben, um seine nächsten Schritte planen zu können. »Ich werde unten ein Zimmer finden, wo ich vielleicht zu einem besseren Verständnis über die neuen Wege der Gilde gelangen kann.«
    LaValle entspannte sich mit einem hörbaren Seufzer.
    Entreri zog Regis am Kragen hoch. »Was soll ich mit ihm machen?«
    Pook verschränkte die Arme auf der Brust und neigte den Kopf. »Ich habe mir unzählige Foltermethoden ausgedacht, die sich für dein Verbrechen geziemen«, erklärte er Regis. »Zu viele, um die Wahrheit zu sagen, denn ich habe keine Ahnung, wie ich es dir wirklich angemessen heimzahlen kann, was du mir angetan hast.« Er sah zu Entreri hinüber. »Egal«, kicherte er. »Mir wird schon etwas einfallen. Steck ihn in die Neun Zellen.«
    Bei der Erwähnung des berüchtigten Verlieses erschlaffte Regis wieder. Es war Pooks Lieblingsgefängnis, eine Horrorkammer, eigentlich für Diebe bestimmt, die andere Gildemitglieder getötet hatten. Entreri lächelte, als er sah, daß der Halbling schon bei der bloßen Erwähnung dieses Ortes zur Tode erschrocken war. Er hob Regis mühelos vom Boden hoch und trug ihn aus dem Zimmer.
    »Das ist nicht gutgegangen«, seufzte LaValle, nachdem Entreri verschwunden war.
    »Es ging

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