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Die vergessenen Welten 07 - Das Vermächtnis

Die vergessenen Welten 07 - Das Vermächtnis

Titel: Die vergessenen Welten 07 - Das Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Haus von Menzoberranzan vorstehe!«
    »Hat Lloth Euch dies versprochen?«
    »Durch Triel«, erwiderte Vierna, »die älteste Tochter von Oberin Baenre und leitende Oberin der Akademie.«
    Dinin begann langsam zu verstehen. Wenn Triel, die viel mächtiger war als Vierna, vorhatte, ihrer zugegebenermaßen uralten Mutter nachzufolgen, würde sie sicher den Thron des Hauses Baenre für sich selbst beanspruchen oder zumindest einer ihrer vielen würdigen Schwestern erlauben, diesen Platz einzunehmen. Dinins Zweifel waren deutlich sichtbar, als er sich auf den Rand einer der Bänke setzte, die Arme übereinanderschlug und langsam seinen Kopf schüttelte.
    »In meinem Gefolge gibt es keinen Platz für Ungläubige«, warnte ihn Vierna.
    »Euer Gefolge?« erwiderte Dinin.
    »Bregan D'aerthe ist nichts als ein Werkzeug, das mir gewährt wurde, damit ich der Göttin Vergnügen verschaffen kann«, erklärte Vierna, ohne zu zögern.
    »Ihr seid wahnsinnig«, stieß Dinin hervor, bevor er die Klugheit fand, diesen Gedanken für sich zu behalten. Zu seiner Erleichterung kam Vierna jedoch nicht auf ihn zu.
    »Ihr werdet diese gotteslästerlichen Worte bereuen, wenn unser verräterischer Drizzt Lloth übergeben worden ist«, versprach die Priesterin.
    »Ihr werdet niemals in die Nähe unseres Bruders gelangen«, erwiderte Dinin scharf, dessen Erinnerungen an sein früheres verhängnisvolles Zusammentreffen mit Drizzt noch schmerzhaft deutlich waren. »Und ich werde Euch nicht an die Oberfläche begleiten - nicht gegen diesen Dämon. Er ist mächtig und stärker, als Ihr Euch vorstellen könnt.«
    »Still!« Die Worte hatten magisches Gewicht, und Dinin stellte fest, daß ihm die Einwände, die er noch machen wollte, in der Kehle steckenblieben.
    »Mächtiger?« spottete Vierna einen Moment später. »Was wißt Ihr denn von Macht, so ein machtloser Mann wie Ihr?« Auf ihr Gesicht trat ein verzerrtes Lächeln, bei dessen Anblick Dinin sich auf seinem Sitz wand.
    »Kommt mit mir, zweifelnder Dinin«, bat Vierna. Sie begann auf eine Seitentür der Kapelle zuzugehen, aber Dinin machte keine Anstalten, ihr zu folgen.
    »Kommt!« befahl Vierna, und Dinin stellte fest, daß seine Beine sich unter ihm bewegten, ihn aus dem alleinstehenden Stalagmitenhügel des Geringeren Hauses führten und schließlich aus Menzoberranzan hinaus trugen, während er getreulich jedem Schritt seiner wahnsinnigen Schwester folgte.
    * * *
    Sobald die beiden Do'Urdens das Blickfeld verlassen hatten, ließ Jarlaxle den Vorhang vor seinem Wahrsagespiegel herunter, und das Abbild der kleinen Kapelle erlosch. Er überlegte, daß er bald mit Dinin sprechen mußte, um den Halsstarrigen vor den Konsequenzen zu warnen, denen er sich sicherlich gegenübersehen würde. Jarlaxle mochte Dinin wirklich und wußte, daß der Drow auf sein Verderben zusteuerte.
    »Ihr habt sie gut geködert«, bemerkte der Söldner zu der Priesterin, die neben ihm stand, und zwinkerte ihr mit dem linken Auge - das er heute unbedeckt gelassen hatte - verschlagen zu.
    Die Frau, die kleiner war als Jarlaxle, aber unleugbar große Stärke ausstrahlte, knurrte den Söldner mit offenkundiger Verachtung an.
    »Meine teure Triel«, gurrte Jarlaxle.
    »Haltet Eure Zunge im Zaum«, warnte ihn Triel Baenre, »oder ich reiße sie Euch aus und gebe sie Euch, damit Ihr sie in der Hand halten könnt.«
    Jarlaxle zuckte mit den Schultern und lenkte das Gespräch klugerweise wieder auf ihr eigentliches Geschäft. »Vierna glaubt Euren Versprechungen«, bemerkte er.
    »Vierna ist verzweifelt«, erwiderte Triel Baenre.
    »Sie wäre auch auf die Aussicht hin, in Eure Familie aufgenommen zu werden, hinter Drizzt hergewesen«, meinte der Söldner, »aber sie mit dem Hirngespinst zu ködern, sie könne die Oberin Baenre ersetzen...«
    »Je größer der Preis, desto größer Viernas Anreiz«, erwiderte Triel ruhig. »Es ist wichtig für meine Mutter, daß Drizzt Do'Urden an Lloth übergeben wird. Soll die närrische Do'Urden-Priesterin doch glauben, was sie will.«
    »Einverstanden«, sagte Jarlaxle mit einem Nicken. »Hat das Haus Baenre die Eskorte zusammengestellt?«
    »Dreißig unserer Leute werden mit den Kämpfern von Bregan D'aerthe hinausgehen«, erwiderte Triel. »Es sind nur Männer«, fügte sie spöttisch hinzu, »und entbehrlich.« Die älteste Tochter des Hauses Baenre hob neugierig den Kopf, als sie den schlauen Söldner aufmerksam musterte.
    »Ihr werdet Vierna persönlich mit Euren ausgewählten Soldaten

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