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Die vergessenen Welten 07 - Das Vermächtnis

Die vergessenen Welten 07 - Das Vermächtnis

Titel: Die vergessenen Welten 07 - Das Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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begleiten?« fragte Triel. »Um die beiden Gruppen aufeinander abzustimmen?«
    Jarlaxle schlug seine schlanken Hände zusammen. »Ich bin ein Teil des Ganzen«, antwortete er fest.
    »Zu meinem Mißfallen«, knurrte die Tochter von Baenre. Sie stieß noch ein Wort hervor und verschwand dann in einem Blitz.
    »Eure Mutter liebt mich, teure Triel«, sagte Jarlaxle zu der Leere, als stünde die Leitende Oberin der Akademie noch immer neben ihm. »Ich würde dies nicht verpassen wollen«, fuhr der Söldner laut denkend fort. Jarlaxles Meinung nach konnte die Jagd nur gut sein. Er würde vielleicht ein paar Soldaten verlieren, aber die waren ersetzbar. Wenn Drizzt wirklich geopfert werden konnte, würde das Lloth Vergnügen bereiten, Oberin Baenre Vergnügen bereiten, und er selbst würde einen Weg finden, sich für seine Bemühungen belohnen zu lassen. Schließlich wurde Drizzt Do'Urden, betrachtete man die Angelegenheit auf einer niedrigeren Ebene, als verräterischer Abtrünniger mit einem hohen Kopfgeld gesucht.
    Jarlaxle kicherte böse und suhlte sich in der Schönheit des Plans. Sollte es Drizzt irgendwie gelingen, ihnen zu entgehen, würde Vierna sämtliche Konsequenzen zu tragen haben, während der Söldner, unberührt von allem, einfach weitermachen konnte.
    Es gab noch eine weitere Möglichkeit, die Jarlaxle sehr wohl erkannte, da er die Art und Weise der Drow kannte und sich eine Distanz zu der momentanen Situation bewahrt hatte. Sollte diese durch einen unwahrscheinlichen Zufall zum Tragen kommen, so würde er auch in diesem Fall, allein durch seine vorteilhafte Beziehung zu Vierna, in großem Maße davon profitieren. Triel hatte Vierna einen unglaublichen Preis angeboten, weil Lloth es ihr und ihrer Mutter so befohlen hatte. Der Söldner fragte sich daher auch, was wohl geschehen würde, wenn Vierna ihren Teil des Handels einhalten konnte. Welche Ironien hielt die intrigante Lloth für das Haus Baenre auf Lager?
    Natürlich schien Vierna Do'Urden verrückt zu sein, wenn sie Triels leeren Versprechungen glaubte, aber Jarlaxle wußte sehr gut, daß viele von Menzoberranzans mächtigsten Drow, einschließlich Oberin Baenre, zu der einen oder anderen Zeit in ihrem Leben genauso verrückt gewirkt hatten.
    * * *
    Vierna preßte sich einige Zeit später durch die undurchsichtige Türöffnung zu Jarlaxles Privatquartieren. Ihr wahnsinniger Gesichtsausdruck verriet, wie sehr sie den kommenden Ereignissen entgegenfieberte.
    Jarlaxle hörte einen Aufruhr im äußeren Korridor, aber Vierna fuhr einfach nur fort, wissend zu lächeln. Der Söldner lehnte sich in seinem bequemen Sessel zurück, tippte seine Finger vor sich leicht gegeneinander und versuchte herauszufinden, welche Überraschung die Do'Urden-Priesterin diesmal für ihn vorbereitet hatte.
    »Wir brauchen einen zusätzlichen Soldaten, um unseren Trupp zu vervollständigen«, befahl Vierna.
    »Das kann arrangiert werden«, erwiderte Jarlaxle, der allmählich zu verstehen begann. »Aber warum? Wird Dinin uns nicht begleiten?«
    Viernas Augen blitzten. »Das wird er«, sagte sie, »aber mein Bruder wird bei dieser Jagd eine andere Rolle übernehmen«.
    Jarlaxle zuckte mit keiner Wimper, sondern fuhr nur fort, zurückgelehnt leicht seine Fingerspitzen zu bewegen.
    »Dinin glaubt nicht an Lloths Vorsehung«, erklärte Vierna und setzte sich beiläufig auf den Rand von Jarlaxles Schreibtisch. »Er wünscht nicht, mich bei dieser entscheidenden Mission zu begleiten. Die Spinnenkönigin fordert dies aber von uns!« Sie hüpfte, plötzlich wütend, wieder auf den Fußboden und schritt auf die undurchsichtige Tür zu.
    Jarlaxle machte keine Bewegung, außer die Finger seiner Dolchhand zu lockern, als Viernas Wortschwall nicht aufhörte. Die Priesterin rauschte durch das kleine Zimmer, betete zu Lloth, verfluchte alle, die nicht vor der Göttin auf die Knie fallen wollten, und verfluchte ihre Brüder Drizzt und Dinin.
    Dann beruhigte Vierna sich plötzlich wieder und lächelte verschlagen. »Lloth verlangt Treue«, sagte sie anklagend.
    »Natürlich«, erwiderte der Söldner ohne ein Zeichen von Betroffenheit.
    »Es ist Aufgabe einer Priesterin, Gerechtigkeit zu üben.«
    »Natürlich«.
    Viernas Augen blitzten - Jarlaxle spannte sich, da er fürchtete, daß die unausgeglichene Frau plötzlich aus unbekanntem Grund nach ihm schlagen könnte. Statt dessen ging sie zurück zur Tür und rief laut nach ihrem Bruder.
    Jarlaxle sah einen unförmigen, verhüllten Umriß jenseits

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