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Die vergessenen Welten 07 - Das Vermächtnis

Die vergessenen Welten 07 - Das Vermächtnis

Titel: Die vergessenen Welten 07 - Das Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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tiefsten Regionen verbunden war, hatte ihn verlassen, kurz nachdem er die Oberfläche von Toril betreten hatte.
    Er hatte nicht bemerkt, wie tief er gefallen war, und dankte im stillen seiner Göttin Mielikki, daß er den Sturz überlebt hatte! Er legte kriechend hundert Fuß zurück, von denen einige Teile leicht zu bewältigende, schräg verlaufende Strecken waren, während andere Abschnitte fast senkrecht anstiegen. Hartnäckig kletterte der Drow so gewandt wie ein Dieb weiter aufwärts.
    Was war mit Guenhwyvar geschehen, fragte er sich dabei. War der Panther auf seinen eiligen Ruf hin erschienen? Hatte einer der Drow, vielleicht sogar Jarlaxle, einfach die fallengelassene Statuette aufgehoben, um den Panther für sich zu beanspruchen?
    Hand über Hand hochsteigend, näherte sich Drizzt der Öffnung der Rutsche. Die Decke war nicht wieder darübergedeckt worden, und der Raum oben war auf unheimliche Art still. Drizzt wußte, daß Stille wenig zu sagen hatte, wenn es um seine Dunkelelfensippe ging. Er hatte Drowpatrouillen über fünfzig Meilen rauher Tunnel geführt, ohne daß auch nur der Hauch eines Geräusches zu hören gewesen war. Aus gutem Grund furchterfüllt, stellte sich Drizzt ein Dutzend Dunkelelfen vor, die mit gezückten Waffen die kleine Öffnung umzingelt hatten und auf die törichte Rückkehr ihres Gefangenen warteten.
    Aber Drizzt mußte hinauf. Um seiner gefährdeten Freunde willen mußte er seine Angst davor überwinden, daß Vierna und die anderen sich noch in dieser Kammer befanden.
    Als seine Hand sich zollweise nach oben streckte und nach der Kante griff, spürte er Gefahr. Er sah nichts und hatte keine sichtbare, plausible Erklärung für diese Warnung. Außer dem lautlosen Ruf seiner Kriegerinstinkte.
    Drizzt versuchte sie zu ignorieren, aber seine Hand bewegte sich unwillkürlich langsamer. Wie oft hatten ihn seine Ahnungen - er hätte sie auch Glück nennen können - schon gerettet?
    Feinfühlend glitten seine Finger zögernd den Stein hinauf; Drizzt widerstand dem ungeduldigen Drängen, seine Hand nach oben schießen zu lassen, die Kante zu ergreifen, sich hinüberzuziehen und damit die Gefahr herauszufordern, die ihn erwartete. Er hielt an und spürte irgend etwas - kaum wahrnehmbar - an der Spitze seines Mittelfingers.
    Er konnte seine Hand nicht zurückziehen!
    Sobald der erste Moment der Furcht vorüber war, erkannte Drizzt, was es mit der Spinnennetzfalle auf sich hatte, und blieb ruhig. Er hatte den mannigfaltigen Gebrauch von magischen Netzen in Menzoberranzan beobachtet; das Erste Haus der Stadt war sogar von einem netzartigen Zaun aus unzerbrechlichen Strängen umgeben. Und jetzt war Drizzt gefangen, obwohl er nur mit einem einzigen Finger die magischen Stränge leicht berührt hatte.
    Er verhielt sich absolut still und leise und konzentrierte seine Muskelbewegungen so, daß sein Gewicht stärker gegen die fast senkrechte Wand gedrückt wurde. Stück für Stück manövrierte er seine freie Hand zu seinem Umhang. Zuerst wollte er einen Krummsäbel ergreifen, entschied sich dann aber klugerweise anders und griff statt dessen nach einem der winzigen Bolzen, die er dem toten Dunkelelf unten im Tunnel abgenommen hatte.
    Bei dem Geräusch von Drowstimmen über ihm in der Kammer erstarrte Drizzt in der Bewegung.
    Er konnte nur die Hälfte von dem verstehen, was sie sagten, aber er wußte, daß sie über ihn redeten - und über seine Freunde! Catti-brie, Wulfgar und alle, die sich bei ihnen befanden, waren anscheinend entkommen.
    Und der Panther lief frei herum; Drizzt hörte mehrere Bemerkungen, ängstliche Warnungen vor der ›Teufelskatze‹.
    Entschlossener denn je bewegte Drizzt seine Hand wieder zu Blaues Licht. Er dachte, daß er versuchen müsse, die magische Barriere zu durchschneiden, aus dieser Rutsche aufzutauchen und seinen Freunden zu Hilfe zu eilen. Der Moment der Verzweiflung ging jedoch vorbei. Er dauerte nur so lange an, bis Drizzt klar wurde, daß es noch einen zweiten Weg zwischen den beiden Ebenen geben mußte, wenn Vierna diese Rutsche versiegelt hatte, während sich der Hauptteil ihrer Truppe anderswo befand.
    Die Drowstimmen entfernten sich, und Drizzt verwendete einen weiteren Augenblick darauf, seinen wackligen Sitz zu verbessern. Dann fingerte er den Bolzen aus seinem Mantel und rieb ihn erst gegen den Stein und dann gegen seine Kleidung, um möglichst alles von dem heimtückischen Schlafgift von der Spitze abzuwischen. Sachte hob er dann seine Hand zu dem

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