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Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Titel: Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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spießte Drizzt auf. Und bald war der Dunkelelf nur noch ein paar Schritte von dem Roß entfernt und fühlte sich klein neben ihm.
    Drizzt streckte eine Hand aus, und seine Finger bewegten sich langsam und behutsam. Er spürte die äußeren Haare des dicken und glänzenden Fells des Einhorns, dann trat er noch einen Schritt näher und streichelte den muskulösen Hals des prächtigen Tieres.
    Der Dunkelelf konnte kaum atmen! Er wünschte, Guenhwyvar wäre bei ihm, um solch ein vollendetes Werk der Natur zu erleben. Er wünschte, Catti-brie wäre bei ihm, denn sie würde diesen Anblick ebensosehr bewundern wie er selbst.
    Er blickte zu Tarathiel hinüber, der auf der Steinmauer saß und zufrieden lächelte. Das Gesicht des Elfen wandelte sich plötzlich in einen Ausdruck der Überraschung, und Drizzt blickte wieder nach vorn. Er stellte fest, daß er die leere Luft streichelte.
    Das Einhorn war verschwunden.

TEIL 2
Unbeantwortete Gebete
    Niemals, seit dem Tag, an dem ich Menzoberranzan verlassen habe, hat mich eine notwendige Entscheidung innerlich so zerrissen. Ich saß am Eingang einer Höhle und blickte auf die Berge, die vor mir lagen, während der Tunnel, der mich in das Unterreich führen sollte, hinter meinem Rücken gähnte:
    Dies war der Augenblick, von dem ich vorher geglaubt hatte, daß in ihm mein Abenteuer erst beginnen würde. Als ich von Mithril-Halle aufbrach, hatte ich mir wenig Gedanken über jenen Teil meines Weges gemacht, der mich zu dieser Höhle bringen würde. Ich hatte angenommen, daß die Reise selbstverständlich ereignislos verlaufen würde.
    Doch dann habe ich Ellifain gesehen, das Mädchen, das ich vor über drei Jahrzehnten gerettet hatte, als sie nur ein verängstigtes Kind gewesen war. Daher wollte ich zu ihr zurückgehen, mit ihr sprechen und ihr helfen, das Trauma zu überwinden, das sie durch jenen schrecklichen Überfall der Drow erlitten hatte. Ich wollte von dieser Höhle weglaufen, Tarathiel folgen und mit ihm zusammen zurück zum Mondwald reiten.
    Aber ich konnte die Dinge nicht beiseite schieben, die mich erst hierhergeführt hatten.
    Ich hatte vom Zeitpunkt meines Aufbruchs an gewußt, daß der Besuch in Montolios Wäldchen, dem Ort so vieler lieber Erinnerungen, sich als eine gefühlvolle, ja sogar spirituelle Erfahrung erweisen würde. Er war mein erster Freund auf der Oberfläche gewesen, mein Lehrer. Er war es gewesen, der mich zu Mielikki geführt hatte. Ich bin völlig unfähig, die Freude zu beschreiben, die ich gefühlt habe, als ich erfuhr, daß Montolios Wäldchen unter dem schützenden Auge eines Einhorns steht.
    Ein Einhorn! Ich habe ein Einhorn gesehen, das Symbol meiner Göttin, den Gipfel an Perfektion, den die Natur hervorbringen kann! Ich mag sehr gut der erste meiner Rasse sein, der jemals die weiche Mähne eines solchen Tieres berührt hat, der erste, der einem Einhorn in Freundschaft gegenübergetreten ist. Es ist ein seltenes Glück, auf Anzeichen zu stoßen, daß ein Einhorn in der Nähe ist, und noch viel seltener ist es, jemals eines zu sehen. Nur wenige in den ganzen Reichen können sagen, daß sie in die Nähe eines Einhorns gekommen sind; und noch viel weniger haben jemals eines berührt.
    Ich habe dies getan.
    War es ein Zeichen meiner Göttin? Guten Gewissens mußte
    ich annehmen, daß es das war, daß Mielikki sich mir in einer greifbaren und erregenden Weise genähert hatte. Aber was bedeutet das alles?
    Ich bete nur selten. Ich ziehe es vor, durch meine täglichen Handlungen und meine ehrlichen Gefühle mit meiner Göttin zu sprechen. Ich muß nicht das, was geschehen ist, mit Worten hübsch übertünchen, die meine Handlungen in einem möglichst guten Licht erscheinen lassen. Wenn Mielikki mit mir ist, dann kennt sie die Wahrheit, weiß, wie ich handle und was ich fühle.
    An jenem Abend im Höhleneingang betete ich jedoch. Ich betete um Führung, um etwas, das mir die Bedeutung des Erscheinens des Einhorns offenbaren würde. Das Einhorn hat mir gestattet, es zu berühren; dies ist die höchste Ehrung, die es für einen Waldläufer geben kann. Aber was sollte mir diese Ehrung sagen?
    Wollte Mielikki mir mitteilen, daß ich hier auf der Oberfläche akzeptiert worden wäre, und das auch weiterhin sein würde und daß ich diesen Ort nicht verlassen sollte? Oder sollte mir das Erscheinen des Einhorns signalisieren, daß die Göttin meine Entscheidung guthieß, nach Menzoberranzan zurückzukehren? Oder war das Einhorn Mielikkis besondere Art, »Leb

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