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Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Titel: Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Frets Pony beinahe über den Rand eines Abhangs gestolpert wäre. Schließlich mußte selbst die sture Catti-brie nachgeben und zustimmen, daß sie lagerten.
    Nachdem sie sich eingerichtet hatte, suchte sie sich einen Baum, eine hohe Kiefer, und kletterte fast bis an ihre Spitze, um dort ihre Nachtwache zu halten. Wenn sie das Licht eines Lagerfeuers erspähen sollte, würde sie aufbrechen oder zumindest Guenhwyvar losschicken, beschloß die junge Frau.
    Doch in dieser Nacht brannten keine Lagerfeuer.
    Sobald es das Morgenlicht erlaubte, brachen die beiden wieder auf. Sie waren noch keine Stunde unterwegs, als Fret aufgeregt in seine sauberen Hände klatschte, da ihm der Weg auf einmal vertraut vorkam. »Wir sind nicht mehr weit entfernt«, versprach er.
    Der Pfad wand sich auf und ab, führte durch zerklüftete, bewaldete Täler und dann wieder hinauf auf nackten, windgepeitschten Fels. Fret band sein Pony an einen Ast und führte sie beide einen steilen Hügel hinauf, da er meinte, den Ort gefunden zu haben. Doch nach zwei Stunden mühsamen Kletterns entdeckte er schließlich, daß sie den falschen Berg erklommen hatten.
    Am späten Nachmittag stellten sie fest, daß Frets früheres Versprechen, daß sie »nicht weit entfernt« waren, endlich zutraf. Als er dies gesagt hatte, befand sich die Höhle, die der Zwerg suchte, nicht mal eine halbe Meile entfernt. Aber es ist selbst für einen Zwerg keine einfache Aufgabe, eine spezielle Höhle in bergigem Gebiet zu finden, und Fret war nur ein einziges Mal an diesem Ort gewesen - vor fast zwanzig Jahren.
    Er fand die Höhle schließlich, als die Schatten wieder länger wurden. Catti-brie schüttelte den Kopf, als sie den Höhleneingang und die Feuerstelle untersuchte, die zwei Nächte zuvor benutzt worden war. Der Feuerplatz war sorgfältig gebaut worden, wie man es von einem Waldläufer erwarten konnte.
    »Er war hier«, sagte die junge Frau zu dem Zwerg, »und zwar vor zwei Nächten.« Dann erhob sie sich und strich sich die vollen, kastanienbraunen Locken aus dem Gesicht. Sie blickte den Zwerg an, als ob er schuld daran sei. Dann schaute sie aus der Höhle zurück zu den Bergen, zu jener Stelle, von der aus sie dieses Feuer gesehen hatten.
    »Wir hätten in jener Nacht nicht hierhergelangen können«, antwortete der Zwerg. »Ihr hättet, so schnell Ihr konntet, davonlaufen oder davonreiten können und wäret in der Dunkelheit doch nur...«
    »Der Feuerschein hätte uns geleitet«, unterbrach ihn Cattibrie.
    »Wie lange denn?« wollte der Zwerg wissen. »Wir hatten einen guten Beobachtungspunkt gefunden, an dem eine Lücke zwischen den Berggipfeln uns einen weiten Ausblick gewährte. Hätten wir in eine Kluft hinabsteigen müssen oder wären wir nahe an einem Berghang vorbeigekommen, hätten wir das Licht verloren. Und wohin wären wir dann gelangt, o sture Tochter Bruenors?«
    Erneut brachte ihn Catti-bries finsterer Blick abrupt zum Schweigen. Daher seufzte er laut und warf die Hände in die Luft.
    Catti-brie wußte, daß er recht hatte. Obwohl sie seit jener Nacht nur ein paar Meilen weiter in die Berge vorgedrungen waren, waren die Pfade tückisch gewesen. Sie stiegen nach oben, führten dann wieder hinab und wanden sich schlangengleich zwischen den vielen felsigen Gipfeln hindurch. Der Zwerg und sie waren mindestens zwanzig Meilen weit gegangen, um an diesen Ort zu gelangen, und selbst wenn sie Guenhwyvar herbeigerufen hätte, so wäre auch der Panther nicht in der Lage gewesen, Drizzt einzuholen.
    Diese Logik konnte jedoch die Enttäuschung nicht lindern, die Catti-brie befallen hatte. Sie hatte geschworen, Drizzt zu folgen. Ihm zu folgen und ihn nach Hause zu bringen. Doch jetzt stand sie an einer abgelegenen Höhle in der Wildnis und sah vor sich den Eingang zum Dunkelreich.
    »Wir werden zur Herrin Alustriel zurückkehren«, sagte Fret zu ihr. »Vielleicht hat sie Verbündete - sie hat so viele davon! - die besser in der Lage sind, den Dunkelelfen aufzuspüren.«
    »Was willst du damit sagen?« wollte Catti-brie wissen.
    »Es war eine beherzte Jagd«, erwiderte Fret. »Euer Vater wird stolz auf Euch sein, aber...«
    Catti-brie stürzte auf den Zwerg zu, stieß ihn beiseite und stolperte auf die Rückwand der Höhle zu, wo ein abwärts führender Tunnel seinen schwarzen Anfang nahm. Sie stieß sich ihren Zeh hart an einem vorstehenden Felsbuckel auf dem Boden, vermied es aber, einen Schmerzenslaut auszustoßen oder auch nur zu stöhnen, da sie sich vor Fret

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