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Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Titel: Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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sich lächerlich gemacht zu haben, als sie an ihr gezweifelt hatte - und indem sie ihrer Eifersucht erlaubt hatte, ihr Urteilsvermögen zu trüben.
    »Ich hatte die Anweisung, Euch, wenn möglich, von Eurem gefährlichen Vorhaben abzubringen«, fuhr der Zwerg fort, »aber Alustriel wußte, daß ich versagen würde. Ihr ähnelt Taube wirklich sehr. Ihr seid ebenso hartnäckig und stur und haltet Euch für absolut unsterblich. Sie wußte, daß Ihr weitergehen würdet, sogar in das Unterreich«, sagte Fret. »Und obgleich sie sich um Euch sorgt, weiß Alustriel, daß Euch nichts aufhalten könnte oder sollte.«
    Die Worte des Zwerges waren weder sarkastisch noch herablassend, und erneut trafen sie Catti-brie gänzlich unvorbereitet, so daß sie nicht wußte, was sie erwidern sollte.
    »Werdet Ihr die Nacht in der Höhle verbringen?« fragte Fret. »Ich könnte ein Feuer entfachen.«
    Catti-brie schüttelte den Kopf. Drizzts Vorsprung war bereits jetzt zu groß.
    »Natürlich«, murmelte der tadellos gekleidete Zwerg leise vor sich hin.
    Catti-brie hörte ihn nicht mehr; sie ging bereits auf den Tunnel an der Rückseite der Höhle zu. Dort blieb sie stehen und rief Guenhwyvar herbei, da ihr klar war, daß sie die Hilfe des Panthers brauchen würde, um voranzukommen. Als die Katze Gestalt annahm, blickte Catti-brie zum Höhleneingang zurück, um den Zwerg zu bitten, Alustriel ihren Dank zu übermitteln, aber Fret war bereits gegangen.
    »Komm, Guen«, sagte die junge Frau. »Wir müssen Drizzt finden.« Der Panther schnüffelte ein wenig am Tunneleingang herum, dann hatte er anscheinend die Fährte aufgenommen und lief hinein.
    Catti-brie blieb noch einen langen Moment stehen und blickte zum Höhleneingang und dem dahinterliegenden Sternenhimmel. Sie fragte sich, ob sie diese Sterne jemals wiedersehen würde.

Alte Freunde
    Er durchquerte schmale Gänge und Höhlen, die sich nach allen Seiten und nach oben weiter erstreckten, als er sehen konnte. Er trottete über schlammige Ebenen und nackten Stein, ohne Spritzer oder Geräusche zu verursachen. Bei jedem Schritt, den Drizzt Do'Urden in den tieferen Tunneln des Unterreiches vorankam, kehrte ein weiteres Stück der Erinnerung zurück, und er wurde erneut in jene Tage versetzt, in denen er versucht hatte, in dieser Wildnis zu überleben, in jene Tage, wo er der Jäger gewesen war.
    Er mußte dieses innere Wesen in sich wiederfinden, jenen ursprünglichen Wilden, der die Stimme seiner Instinkte so deutlich verstanden hatte. In den Wildnissen des Unterreiches war keine Zeit für vernünftige Überlegungen; hier war nur Zeit zum Handeln.
    Drizzt haßte die Vorstellung, sich diesem wilden Teil seiner selbst wieder auszuliefern, er haßte diese ganze Reise. Aber er mußte weitergehen, denn er wußte, daß seine Mission seinen Freunden zum Nachteil gereichen würde, wenn er versagte und in der Wildnis umkam, bevor er Menzoberranzan erreichte. In diesem Fall würde er zwar tot sein, aber die Drow würden es nicht wissen und trotzdem Mithril-Halle angreifen. Für seine Freunde, für Bruenor, Regis und die liebe Catti-brie, mußte er noch einmal zum Jäger werden.
    Er kletterte zur Decke eines hohen Ganges hinauf, um dort eine erste Rast einzulegen, und fiel in einen leichten Schlaf. Er hatte die Beine bis zu den Knien in einer Spalte verankert und hing kopfüber hinab, während er seine Finger nahe seinen Krummsäbeln in den Gürtel gehakt hatte.
    Nach nur einer Stunde des Dösens weckte ihn ein Echo in einem fernen Tunnel. Es war nur ein leises Geräusch gewesen, vielleicht ein Tritt in zähem Schlamm, aber Drizzt verharrte absolut lautlos, spürte die Störungen in der stillen Luft, hörte die winzigen Echos und schätzte die Richtung exakt
    ab.
    Er zog die Beine heraus, überschlug sich in der Luft und ließ sich die fünfzehn Fuß bis zum Boden hinabfallen. Die Zehen seiner weichen Stiefel setzten zuerst auf, um den Aufprall abzufangen, so daß er ohne das leiseste Geräusch landete. Er lief los und achtete darauf, sich von jenen Echos fernzuhalten, da er in keine weiteren Kämpfe verwickelt werden wollte, bevor er die Stadt der Drow erreicht hatte.
    Mit jedem Schritt wuchs sein Selbstvertrauen. Mit der Erinnerung an die Zeit, die er allein in der Wildnis des Unterreiches verbracht hatte, kehrten auch seine Instinkte zurück. Er kam bald wieder zu einem schlammigen Gebiet, wo die Luft warm war und heißes, sprudelndes Wasser zischte und gurgelte. Feuchte, glänzende Stalagmiten

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