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Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Titel: Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Zaubertrankes leben müssen, der schiefgegangen war. In dieser Zeit hatte er als der Familienhund der Harpells gelebt. Als die Magie verrückt gespielt hatte, war Bidderdoo wieder in seine menschliche Gestalt zurückgekehrt – zumindest lange genug, um die notwendigen Zutaten zu beschaffen, mit denen er den Effekt des fehlgeschlagenen Zaubers beheben konnte. Bald darauf war er wieder zu seinem anderen, flohgeplagten Selbst geworden, aber er hatte vorher seiner Familie die Mittel gegeben, ihn aus seiner Verzauberung zu befreien. Daraufhin war im EfeuHerrenhaus eine große Debatte ausgebrochen, ob man Bidderdoo »heilen« sollte oder nicht. Es schien, daß viele der Harpells den Hund mittlerweile sehr gerne hatten, viel mehr, als sie Bidderdoo je gemocht hatten.
    Bidderdoo hatte sogar einen großen Teil des Weges nach Mithril-Halle als Blindenhund für Harkle gedient, weil dieser ja keine Augen mehr hatte.
    Aber dann hatte sich die Magie wieder beruhigt, und die Diskussion war müßig geworden, da die Verzauberung einfach verschwunden war.
    Oder nicht? Bis zu diesem Augenblick, bis er die Kobolde auf sich zukommen sah, hatte Bidderdoo keinen Zweifel an der Dauerhaftigkeit seiner Heilung gehegt. Aber nun zog sich seine Oberlippe zu einem Zähnefletschen zurück; er spürte, wie sich seine Nackenhaare aufrichteten und sein Schwanzknochen fest wurde – wenn er noch einen Schweif besessen hätte, wäre der jetzt gerade nach hinten ausgestreckt gewesen!
    Er kauerte sich sprungbereit zusammen und bemerkte erst dann, daß er keine Pfoten, sondern nur Hände besaß, Hände, in denen sich keine Waffen befanden. Er stöhnte auf, denn die Kobolde waren nur noch zehn Fuß entfernt.
    Der Zauberer griff statt dessen zu einem Zauber. Er legte die Spitzen der Daumen aneinander, fächerte die Hände weit auseinander und begann hastig, den Zauberspruch zu rezitieren.
    Die Kobolde kamen von vorne und von den Seiten her auf ihn zu, und einer hatte schon ein Schwert zum Schlag erhoben.
    Bidderdoos Hände schlugen Flammen, Ströme versengenden Feuers fauchten hervor und breiteten sich in einem Halbkreis aus.
    Ein halbes Dutzend Kobolde lag tot auf dem Boden, und mehrere andere blinzelten erschrocken durch versengte Wimpern.
    »Ha!« rief Bidderdoo aus und schnippte mit den Fingern.
    Aber die überlebenden Kobolde blinzelten noch einmal und stürmten dann erneut auf ihn los, und Bidderdoo verfügte über keinen Zauber, der schnell genug wirkte, um sie aufzuhalten.
    * * *
    Am Anfang wirkten die Kobolde und Goblins wie eine wimmelnde, verwirrte Masse, und die meisten blieben auch in diesem Zustand. Aber einige Gruppen waren in den Höhlen unterhalb des Hauses Oblodra intensiv für den Krieg ausgebildet worden. Ein fünfzig Mann starker Trupp solcher Kreaturen formierte sich zu einem schmalen Keil mit drei großen Kobolden an der Spitze und einer dichtgeschlossenen Linie, die sich weit zu beiden Seiten ausstreckte.
    Sie betraten die Hauptkammer, vermieden den Kampf lange genug, um sich zu formieren, und stürmten dann nach links, auf den offenen Eingang einer der Nebenhöhlen zu. Zum größten Teil vermieden die Zwerge sie, da es so viele einfachere Opfer gab, und die Kobolde erreichten die Seitenhöhle fast unbeschadet.
    Aus dieser Kammer strömte jedoch eine Gruppe von einem Dutzend Zwergen herein. Die bärtigen Krieger johlten und brüllten und stürmten wild auf die Gegner zu, aber die Koboldformation wankte nicht, sondern arbeitete perfekt zusammen, indem sie die Zwergenfront fast genau in der Mitte teilte und dann den Spalt erweiterte, während die führenden Kobolde weiter auf den Eingang der Nebenhöhle zueilten. Ein paar Kobolde wurden bei diesem Sturm niedergemacht, und ein Zwerg starb, aber die Koboldreihen schlossen sich sofort wieder, und jene Zwerge, die zwischen der Höhlenwand und der vorrückenden Koboldfront gefangen waren, waren plötzlich in schwerer Bedrängnis.
    Auf der anderen Seite bemerkte die »freie« Hälfte der Zwergengruppe plötzlich, daß sie einen Fehler begangen hatte, indem sie die Kobolde unterschätzt und eine so gewiefte Taktik nicht erwartet hatte. Ihre Stammesbrüder waren verloren, und es gab keine Möglichkeit, durch die überraschend feste, disziplinierte Formation vorzudringen – die dadurch noch unangreifbarer geworden war, daß die Kobolde in der Nähe der Wand durch tiefhängende Stalaktiten geschützt waren.
    Die Zwerge griffen dennoch voller Wildheit an, angetrieben durch die Schreie ihrer

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