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Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Titel: Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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nach Mithril-Halle geht gut voran, lautete Methils nächste telepathische Botschaft. Diese ließ er alle im Raum hören, wie Baenre an den plötzlich freundlicher werdenden Mienen erkannte. Die Tunnel sind frei bis hin zum unteren Tor, an dem sich die Armee sammelt und vorbereitet.
    Viel Nicken und Lächeln antworteten dem Illithiden, und Oberin Baenre hatte ebensowenig Schwierigkeiten wie Methil, um die Gedanken zu lesen, die sich hinter diesen Gesichtern verbargen. Der Illithide mühte sich ab, die Moral zu verbessern – und das war bei Dunkelelfen immer eine schwierige Angelegenheit. Aber die erste Botschaft des Illithiden hallte in Baenres Geist ebenso beunruhigend wider, wie es Quenthels Bericht – oder fehlender Bericht – über Bregan D'aerthe getan hatte. Uthegental Armgo war tot! Was würden die Soldaten von Barrison del'Armgo, die ein so entscheidender Bestandteil der Armee waren, wohl tun, wenn sie entdeckten, daß ihr Anführer nicht mehr lebte?
    Und was war mit Jarlaxle? Falls er vom Tod des gewaltigen Waffenmeisters erfahren hatte, so würde dies zumindest das Schweigen von Bregan D'aerthe erklären. Möglicherweise fürchtete Jarlaxle, die Truppen von Barrison del'Armgo würden desertieren, ein Verlust, der die Ränge der Armee bis ins Innerste erschüttern könnte.
    Jarlaxle weiß es nicht, ebensowenig wie die Soldaten des Zweiten Hauses, antwortete ihr Methil, der offensichtlich ihre Gedanken las.
    Trotz allem gelang es Baenre, eine (jedenfalls für ihre Verhältnisse) gutgelaunte Fassade aufrechtzuerhalten und nach außen begeistert über die Nachrichten vom Fortschritt der Armee am unteren Tor zu erscheinen. Tatsächlich sah sie jedoch deutlich ein mögliches Krebsgeschwür in ihren Reihen wuchern, eine Kette von Ereignissen, die den bereits jetzt wankenden Zusammenhalt ihrer Armee und ihrer Verbündeten zerstören konnte und sie alles kosten mochte. Sie fühlte sich, als befände sie sich wieder in jenen Tagen des absoluten Chaos in Menzoberranzan, kurz vor dem Marsch, als K'yorl scheinbar die Oberhand erlangt hatte.
    Damals hatte die Vernichtung des Hauses Oblodra die Situation geklärt, und Oberin Baenre hatte das Gefühl, daß sie jetzt etwas Ähnliches leisten mußte, vielleicht einen dramatischen Sieg erringen, der sämtliche Zweifel in ihren Reihen ersticken würde. Sie mußte Loyalität durch Furcht erzwingen.
    Sie dachte erneut an das Haus Oblodra und spielte mit der Idee, ein ähnliches Schauspiel am unteren Tor von Mithril-Halle zu inszenieren. Sie verwarf den Gedanken jedoch wieder, da sie erkannte, daß die Geschehnisse in Menzoberranzan ein einmaliges Ereignis gewesen waren. Niemals zuvor (und wahrscheinlich auch niemals wieder – und gewiß nicht bereits so bald!) war Lloth so glorreich und vollständig auf der materiellen Ebene erschienen. Bei den Ereignissen am Haus Oblodra war Oberin Baenre nur der Kanal für die göttlichen Kräfte der Spinnenkönigin gewesen.
    Das würde nicht erneut geschehen.
    Baenres Gedanken wirbelten in eine andere Richtung, der leichter zu folgen war. Wer hat Uthegental getötet? dachte sie und wußte, daß Methil sie ›hören‹ würde.
    Der Illithide hatte darauf keine Antwort, wußte aber, worauf Baenre abzielte. Baenre wußte, was Uthegental gesucht hatte, kannte den einzigen Preis, der dem mächtigen Waffenmeister wirklich etwas bedeutet hatte. Vielleicht hatte er Drizzt Do'Urden gefunden.
    Wenn dem so war, würde dies bedeuten, daß sich Drizzt Do'Urden in den unteren Tunneln befand und nicht hinter den Barrikaden von Mithril-Halle.
    Ihr folgt einem gefährlichen Kurs, warnte Methil sie im geheimen, bevor Baenre auch nur die richtigen Zaubersprüche auswählen konnte, mit denen sie den Abtrünnigen finden wollte.
    Oberin Baenre wischte den Gedanken ohne Bedenken beiseite. Sie war die erste Oberin Mutter von Menzoberranzan, Vertreterin Lloths, und sie verfügte über Kräfte, die das Leben eines jeden Drow in der Stadt, jedes Zauberers oder Waffenmeisters mühelos zunichte machen konnten. Baenres Kurs war in der Tat gefährlich, das mußte sie zugeben – gefährlich für Drizzt Do'Urden.
    Am verheerendsten war die Zwergenstreitmacht im Zentrum der Verteidigungslinie, eine enorme Menge um sich schlagender, singender Krieger, die Goblins und Orks mit ihren schweren Hämmern und Äxten zerschmetterten und zu ganzen Gruppen auf riesige Minotauren sprangen, um sie durch ihr schieres Gewicht zu Boden zu werfen.
    Aber entlang der gesamten Ostseite des

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