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Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Titel: Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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feindlichen Anführer überhaupt finden können? Wahrscheinlich waren die Priesterinnen, die diese Armee leiteten, gut verborgen, wirkten von ferne ihre Magie und lenkten ihre Truppen mit nicht mehr Mitgefühl, als wären ihre Soldaten Bauern auf einem riesigen Schachbrett.
    Die Oberin Mutter, oder wer immer diese Arme anführte, würde keine persönlichen Risiken eingehen, denn dies war die Art der Drow.
    Plötzlich kam sich Drizzt sehr töricht vor, wie er dort oben auf dem Sims kauerte. Sie jagten den Kopf, wie er Bruenor erklärt hatte, aber dieser Kopf würde nicht so einfach zu finden sein. Und Drizzt, Bruenor und ihre Gefährten würden in nächster Zeit nicht einmal in die Nähe der Zwergenfeste gelangen, wenn man die Größe der Streitmacht bedachte, die auf Mithril-Halle zumarschierte.
    Der Waldläufer senkte den Kopf, holte tief Luft, sammelte sich und erinnerte sich daran, daß er den einzigen Weg gewählt hatte, der ihnen vielleicht den Sieg bringen konnte. Er dachte daran, daß das untere Tor, auch wenn es nicht so einfach zu erobern war, irgendwann fallen würde, ob Bruenor Heldenhammer unter seinen Verteidigern war oder nicht. Aber hier draußen, im Angesicht der vielen Drow und der unzähligen Tunnel, wurde Drizzt wieder das Ausmaß seiner Aufgabe bewußt. Wie konnte er auch nur hoffen, die Anführer der Armee der Drow zu finden?
    Er wußte allerdings nicht, daß er nicht der einzige war, der sich auf eine Jagd begeben hatte.
    * * *
    »Keine Nachricht von Bregan D'aerthe.«
    Oberin Baenre saß auf ihrer Flugscheibe und versuchte, die Bedeutung dieser Worte zu ermessen. Quenthel begann sie zu wiederholen, aber ein Knurren ihrer Mutter hielt sie davon ab.
    Dennoch hallte der Satz in Oberin Baenres Kopf wider. »Keine Nachricht von Bregan D'aerthe.«
    Jarlaxle hielt sich zurück, erkannte Baenre. Trotz all seiner Tollkühnheit war der Söldnerführer tatsächlich sehr konservativ und ging ungern ein Risiko für die Gruppe ein, die er über Jahrhunderte aufgebaut hatte. Jarlaxle war nicht gerade begierig gewesen, nach MithrilHalle zu marschieren, und er war, um der Wahrheit die Ehre zu geben, überhaupt nur mitgekommen, weil man ihm in dieser Angelegenheit gar keine andere Wahl gelassen hatte.
    Ebenso wie Triel, Baenres eigene Tochter und engste Beraterin, hatte auch der Söldner auf einen schnellen und leichten Sieg und eine rasche Rückkehr nach Menzoberranzan gehofft, wo noch so viele Fragen zu klären waren. Der Umstand, daß in letzter Zeit keine Berichte von den Spähern von Bregan D'aerthe gekommen waren, konnte reiner Zufall sein, aber Baenre hatte einen anderen Verdacht. Jarlaxle hielt sich zurück, und das konnte nur bedeuten, daß er aufgrund der Berichte, die er ständig von den gewieften Spähern seines Netzwerkes erhielt, zu der Überzeugung gekommen war, daß der Vorstoß stagnierte, daß er ebenso wie Baenre selbst zu dem Schluß gelangt war, daß Mithril-Halle nicht einfach überrannt werden würde.
    Die verwitterte Oberin Mutter nahm die Neuigkeit ungerührt auf, da sie überzeugt war, daß Jarlaxle zur Herde zurückkehren würde, sobald sich das Glück wieder den Dunkelelfen zuwandte. Sie würde sich natürlich eine angemessene Bestrafung für den Söldnerführer ausdenken müssen, eine, die Jarlaxle das Ausmaß ihres Mißfallens deutlich werden ließ, ohne daß es sie gleichzeitig einen wertvollen Verbündeten kostete.
    Kurze Zeit später begann die Luft in der kleinen Höhle, die Baenre als Thronsaal benutzte, mit der anschwellenden Energie eines Zaubers zu prickeln. Alle, die in dem Raum versammelt waren, blickten sich nervös um und atmeten erleichtert auf, als Methil aus dem Nichts heraus in die Mitte der Drowpriesterinnen trat.
    Sein Gesichtsausdruck verriet nichts, sondern zeigte das gleiche passive, beobachtende Starren, das man von seiner andersweltlichen Rasse zu erwarten hatte. Baenre fand, daß das stets unlesbare Gesicht das Enervierendste beim Umgang mit den Illithiden war. Sie gaben nie auch nur den geringsten Hinweis auf ihre wahren Absichten.
    Uthegental Armgo ist tot, tauchte der Bericht Methils abrupt in ihrem Geist auf.
    Jetzt war es an Baenre, eine stoische, nichts enthüllende Fassade aufzusetzen. Methil hatte die beunruhigende Nachricht ihr – und nur ihr – übermittelt, das wußte sie. Die anderen, insbesondere Zeerith und Auro'pol, die immer ungeduldiger wurden, brauchten nicht zu wissen, daß die Neuigkeiten schlecht – sehr schlecht – waren.
    Der Marsch

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