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Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels

Titel: Die vergessenen Welten 09 - Brüder des Dunkels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Firble hin und bedeutete, es ihm um die Hüfte zu binden. Firble tat wie geheißen und ergriff das andere Ende, nachdem er sich einen sicheren Halt gesucht hatte.
    Nach einem kaum wahrnehmbaren Zögern quetschte sich der mutige Belwar durch die Wand und durch den Nebelschleier. Er fand den Wasserfall und einen Sims, der um ihn herumführte, und Belwar erblickte die Sterne.
    Tausende von Sternen!
    Dem Gnomen schlug das Herz bis zum Hals. Er war zugleich überwältigt und entsetzt. Dies war die Welt der Oberfläche, diese größte aller Kavernen, die unter einer Kuppel lag, die man niemals erreichen konnte.
    Der Augenblick des Verharrens, des Staunens war nur kurz und wurde von den deutlichen Kampfgeräuschen beendet. Belwar befand sich nicht im Tal der Hüter, aber er konnte die Lichter der Schlacht sehen, die Flammen von Fackeln und magischen Feuern, und er konnte das Klirren von Metall auf Metall und die vertrauten Schreie von Sterbenden hören.
    Unter Belwars Führung strömten die dreihundert Svirfnebli aus den Höhlen heraus und begannen einen lautlosen Marsch nach Osten. Sie durchquerten Gelände, das zunächst unpassierbar schien, aber ein freundlich gesinntes Elementarwesen, das die gnomischen Priester beschworen, bahnte ihnen den Weg. Nach wenigen Minuten erblickten sie die Schlacht, das Getümmel in dem nebligen Tal, wo gepanzerte Reiter gegen Drow auf Eidechsen und erbärmliche Goblins fochten und Kobolde gegen riesige Menschen kämpften, die doppelt so groß waren wie der größte Svirfnebli.
    Jetzt zögerte Belwar, als ihm vollständig bewußt wurde, daß seine Streitmacht aus dreihundert Gnomen dabei war, sich in eine Schlacht der Tausende zu stürzen, eine Schlacht, deren Ausgang die Tiefengnomen nicht ermessen konnten.
    »Deshalb sind wir gekommen«, flüsterte Firble dem Höhlenvater ins Ohr.
    Belwar blickte seinen ungewohnt mutigen Begleiter fest an.
    »Für Blingdenstone«, sagte Firble.
    * * *
    Drizzt hielt ebenso wie alle anderen den Atem an, und selbst Guenhwyvar war klug genug, ein instinktives Knurren zu unterdrücken.
    Die fünf Gefährten kauerten auf einem schmalen Sims in einem hohen, breiten Gang, während unter ihnen eine Reihe von Drow vorbeimarschierte, die immer länger wurde und kein Ende zu nehmen schien.
    Zweitausend? fragte sich Drizzt. Fünftausend? Er hatte keine Möglichkeit, es korrekt einzuschätzen. Es waren zu viele, und er konnte nicht einfach den Kopf hinausstrecken und sie zählen. Es war allerdings eindeutig, daß der größte Teil der Streitmacht der Drow sich vereinigt hatte und auf ein gemeinsames Ziel zumarschierte. Das konnte nur bedeuten, daß der Weg zumindest bis zum unteren Tor von Mithril-Halle frei gekämpft war. Drizzt faßte Mut, als er an dieses Tor dachte, an die vielfältigen ausgeklügelten Verteidigungsmaßnahmen, die sie in jener Region getroffen hatten. Selbst diese mächtige Armee würde große Schwierigkeiten haben, das Portal zu durchschreiten; die Tunnel in der Nähe des unteren Tores würden sich hoch mit toten Drow und Zwergen füllen.
    Drizzt wagte es, langsam den Kopf zu bewegen, um an Guenhwyvar, die neben ihm dicht an die Wand gepreßt kauerte, vorbei zu Bruenor zu blicken, der unbequem zwischen dem Hinterteil des Panthers und der Wand eingeklemmt stand. Drizzt hätte bei diesem Anblick fast gelächelt und auch bei dem Gedanken, daß er sich lieber schnell wegbewegen sollte, sobald die Kolonne der Drow vorüber war, da Bruenor wahrscheinlich den Panther über die Kante des Simses schieben und Drizzt mitgerissen werden würde.
    Aber dieses Lächeln kam nicht, trat nicht auf Drizzts Gesicht, nicht angesichts seiner Zweifel. Hatte er recht daran getan, Bruenor hier herauszubringen? fragte er sich, und das nicht zum ersten Male. Sie hätten mit den Zwergen, die sie vor einigen Stunden getroffen hatten, zum unteren Tor zurückkehren können; der König von Mithril-Halle könnte an seinem Platz bei seiner Armee sein. Drizzt unterschätzte nicht, wie sehr die Anwesenheit des feurigen Bruenor die Verteidigung des unteren Tores und der Unterstadt verstärken würde. Jeder Zwerg von Mithril-Halle würde ein wenig lauter singen und ein wenig begeisterter kämpfen, wenn er wußte, daß König Heldenhammer in der Nähe war, mit ihnen gemeinsam kämpfte und seine mächtige Axt schwang.
    Drizzts Argumente hatten Bruenor dazu gebracht, draußen zu bleiben, und jetzt fragte sich der Drow, ob seine Handlungsweise selbstsüchtig gewesen war. Würden sie die

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