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Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Titel: Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Handelsflotten war ausgelaufen. Dennoch war es in der Kneipe noch laut genug, denn es gab immer genügend Seeleute, die sich nach Monaten der Langeweile an Bord mit Trinkgelagen, guten Freunden, viel Geschrei und ein paar Prügeleien amüsieren wollten.
    »Robillard«, flüsterte Drizzt, und Catti-brie blickte in die Richtung, die der Dunkelelf wies. Sie sah, wie der Zauberer sich durch die Menge drängte und auf sie zukam.
    »Guten Abend«, sagte Robillard ohne viel Begeisterung. Er blickte die Gefährten nicht an, während er sprach, und er wartete nicht, bis der Barmann in seine Nähe kam, sondern schnippte einfach mit den Fingern, und eine Flasche und ein Glas erschienen auf magische Weise vor ihm. Der Barmann wollte protestieren, doch da erschien ein Stapel Kupfermünzen in seiner Hand. Der Mann schüttelte angewidert den Kopf und ging fort. Er hielt nicht viel von dem Zauberer der Seekobold u nd seinem arroganten Gehabe.
    »Wo ist Deudermont?« fragte Robillard. »Verschwendet wahrscheinlich gerade meinen Lohn.«
    Drizzt und Catti-brie tauschten ein ungläubiges Lächeln aus, wie schon so oft bei ähnlichen Gelegenheiten. Robillard gehörte zu den unangenehmsten Männern, die sie jemals getroffen hatten. Er war noch muffiger als General Dagna, der säuerliche Zwerg, der Bruenor als Garnisonskommandeur in Mithril-Halle diente.
    »Wahrscheinlich«, erwiderte Drizzt.
    Robillard wandte sich ihm zu und funkelte ihn wütend an.
    »Natürlich, Deudermont bestiehlt uns ja die ganze Zeit«, fügte Catti-brie hinzu. »Er liebt schöne Frauen und guten Wein und ist äußerst freigebig mit allem, was ihm nicht gehört.«
    Ein Knurren kam über Robillards schmale Lippen. Er stieß sich von der Theke ab und ging weiter.
    »Ich wüßte zu gerne, wie der so geworden ist«, meinte Catti-brie.
    Drizzt nickte zustimmend und blickte dabei dem Zauberer nach. Robillard war wirklich ein seltsamer Kerl, und der Drow nahm an, daß ihm in der Vergangenheit irgend etwas Schreckliches widerfahren sein mußte. Vielleicht hatte er ohne es zu wollen jemanden getötet, oder er war von seiner großen Liebe abgewiesen worden. Vielleicht hatte er Orte gesehen, die die Augen eines Menschen niemals erblicken sollten.
    Catti-bries harmlos ausgesprochener Gedanke hatte wie ein Funke gewirkt, der Drizzt Do'Urdens Interesse weckte.
    Wer war dieser Robillard, und was hatte diese Arroganz und diesen Zorn hervorgerufen.
    »Wo ist Deudermont?« fragte eine Stimme neben Drizzt und riß ihn aus seinen Überlegungen. Er drehte sich um und sah Waillan Micanty, einen Jungen von knapp zwanzig Wintern mit sandfarbenem Haar, zimtbraunen Augen und großen Grübchen, die fast immer zu sehen waren, weil Waillan stets zu lächeln schien. Er war der Jüngste in der Mannschaft der Seekobold, sogar noch jünger als Catti-brie, besaß aber ein unfehlbares Auge für die Ballista. Waillans Schüsse wurden schnell legendär, und wenn der junge Mann lange genug lebte, würde er sich mit Gewißheit einen guten Ruf an der Schwertküste erwerben. Waillan Micanty hatte einen BallistaBolzen auf vierhundert Meter Entfernung durch das Fenster eines Piratenkapitäns geschossen und den Mann aufgespießt, als dieser sich gerade sein Entermesser umschnallte. Die Wucht des schweren Speers hatte den Piraten durch die geschlossene Kabinentür und auf das Deck hinaus geschleudert. Das Piratenschiff hatte sofort aufgegeben, und der Kampf war bereits zu Ende gewesen, bevor er noch richtig angefangen hatte.
    »Wir erwarten ihn bereits«, antwortete Drizzt, und seine Stimmung hob sich allein schon beim Anblick des strahlenden jungen Mannes. Unwillkürlich mußte er an den Kontrast zwischen diesem Jüngling und Robillard denken, der, mit Ausnahme von Drizzt, wahrscheinlich das älteste Mannschaftsmitglied war.
    Waillan nickte. »Er sollte schon hier sein«, murmelte er leise, aber die scharfen Ohren des Drow hörten jedes Wort.
    »Du erwartest ihn?« fragte Drizzt schnell.
    »Ich muß mit ihm sprechen«, gab Waillan zu. »Es geht um einen Vorschuß.« Der junge Mann errötete tief und trat dichter zu Drizzt, damit Catti-brie ihn nicht hören konnte. »Es ist wegen einer Freundin«, erklärte er.
    Drizzt merkte, daß sein Lächeln noch breiter wurde. »Der Kapitän ist überfällig«, sagte er. »Ich bin sicher, er wird jetzt bald auftauchen.«
    »Als ich ihn zuletzt gesehen habe, war er nur ein Dutzend Türen entfernt«, sagte Waillan. »In der Nähe vom Nebelhafen und auf dem Weg hierher. Ich

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