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Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Titel: Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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festklammerten, als ihr Turm unter ihnen erbebte. Beide blickten den lächelnden Halbling an.
    »Ein andermal vielleicht«, sagte Regis zu ihnen, und dann sprang er ohne weiteres Zögern hinaus. Zwanzig Fuß tiefer traf er auf die Flanke des Eisbergkegels, prallte ab und rutschte Hals über Kopf hinunter, bis er in dem eisigen Schnee zu einem plötzlichen, ruckartigen Halt kam. Hinter ihm zerfiel der Kristallturm, und riesige Brocken verfehlten den benommenen und zerschlagenen Halbling nur knapp.

    * * *

    Das Beben des Eisbergs brachte den Kampf in der Höhle zeitweise zum Erliegen – eine kurze Verschnaufpause für die Freunde, die von dem mächtigen Tanar'ri schlimm zugerichtet worden waren. Doch der arme Bruenor, der an der Höhlenwand stand, fiel in einen breiten Spalt, der sich unter seinen Füßen öffnete. Obwohl das Loch nicht sehr tief war und nur bis zu Bruenors Hüfte reichte, war der Zwerg darin festgeklemmt, als das Beben endete.
    Der Verlust von Crenshinibon verringerte Errtus Macht nicht, und die offenkundige Vernichtung des Turmes erhöhte nur die Wut des Balors.
    Guenhwyvar sprang erneut auf ihn zu, doch der Unhold spießte die Katze mitten im Flug mit seinem mächtigen Schwert auf und hielt sie mit einer seiner gewaltigen Hände dort fest.
    Drizzt, der auf den Knien in dem Matsch lag, konnte nur voller Grauen zusehen, wie Errtu ruhig auf ihn zustapfte, während der Panther vor Schmerzen schreiend zuckte und vergeblich versuchte freizukommen.
    Drizzt wußte, es war vorbei. Alles war zu einem plötzlichen, vernichtenden Ende gekommen. Er konnte nicht mehr gewinnen. Er wünschte, Guenhwyvar könnte sich befreien – wenn es ihr gelänge, würde Drizzt sie zu Bruenor hinüberschicken und dann nach Hause entlassen. Es bestand die Hoffnung, daß sie dabei den Zwerg mit sich nahm und in die relative Sicherheit ihrer astralen Heimat brachte.
    Doch das war nicht möglich. Guenhwyvar zuckte erneut, sackte zusammen und löste sich dann in grauen Rauch auf, als ihre körperliche Gestalt vernichtet war und sie von der Ersten materiellen Ebene verschwinden mußte.
    Drizzt zog die Figur hervor. Er wußte, daß er die Katze nicht zurückrufen konnte, mehrere Tage lang nicht. Er hörte das Zischen, als das Feuer des Unholds sich ihm näherte, und blickte von der Figur zu dem grinsenden Errtu, der kaum fünf Fuß entfernt über ihm aufragte.
    »Bist du bereit zu sterben, Drizzt Do'Urden?« fragte der Unhold. »Dein Vater kann uns sehen, mußt du wissen – und wie sehr es ihn peinigen wird, daß du langsam sterben wirst!«
    Drizzt hegte keinen Zweifel an Errtus Worten, und wieder stieg die Wut in ihm auf. Aber sie würde ihm nichts nützen, nicht dieses Mal. Ihm war kalt, er war erschöpft, voller Leid und besiegt. Das wußte er.

    * * *

    Errtus Worte waren zur Hälfte wahr. Der Gefangene, der sich hinter einer halbdurchsichtigen Eiswand am oberen Ende der Höhle befand, konnte wirklich das Geschehen verfolgen, das von dem Leuchten von Drizzts Krummsäbeln und den orangefarbenen Flammen in Errtus Nähe erhellt wurde.
    Er schlug vergeblich gegen die Wand. Er schrie, wie er seit langen Jahren nicht mehr geschrieen hatte.

    * * *

    »Und deine Katze wird mir ein allerliebstes Haustier sein«, höhnte Errtu.
    »Niemals«, knurrte der Drow, und rein aus Instinkt schleuderte Drizzt die Figur mit aller Kraft durch den Höhleneingang nach draußen. Er hörte kein Platschen, aber er war sich sicher, daß er sie weit genug geschleudert hatte, daß sie ins Meer gefallen war.
    »Gut gemacht, mein Freund«, sagte ein grimmiger Bruenor von der Seite her.
    Errtus Grinsen verwandelte sich in eine Grimasse der Wut. Das tödliche Schwert zuckte hoch und hing direkt über Drizzts schutzlosem Kopf. Der Drow hob Blaues Licht zur Abwehr.
    Und dann wirbelte ein Hammer in die Höhle und schlug fest gegen den Balor, während zugleich ein herzhafter Ruf erklang: »Tempus!«
    Furchtlos kam Kierstaad in die Höhle, rannte durch die Lücke in Errtus Flammen, die Drizzts Krummsäbel geschaffen hatte, sprang dem Tanar'ri direkt ins Gesicht und schrie dabei nach Aegisfang. Kierstaad kannte die Legende des Hammers und wußte, daß er in seine Hände zurückkehren würde.
    Aber das geschah nicht. Der Hammer war vom Boden nahe des Unholds verschwunden, doch aus irgendeinem Grund, den Kierstaad nicht verstand, tauchte er nicht in den wartenden Händen des Barbaren auf.
    »Er hätte zurückkommen müssen!« schrie Kierstaad protestierend,

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