Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter
Catti-brie getan hatte.
Dennoch half Guenhwyvar Bruenor und Drizzt, denn sie beanspruchte die bedeutenden magischen Energien des Unholds.
»Laß meinen Vater frei!«, schrie Drizzt.
Errtu lachte ihn aus, und die Atempause hatte ein Ende. Errtus Zauber schleuderte den Panther fort, und der Unhold kam mit seiner ganzen Macht
über sie.
* * *
Es war ein kleiner Raum, vielleicht ein Dutzend Fuß im Durchmesser, mit einer gewölbten Decke, die bis in die Spitze des Turmes reichte. In der Mitte des Raumes schwebte Crenshinibon, der Gesprungene Kristall, das Herz des Turmes, und pulsierte in einer rosaroten Farbe, als wäre er ein lebendes Wesen.
Regis sah sich schnell um. Er bemerkte die Kassette, die auf dem Boden lag – er kannte sie von irgendwoher, konnte sich aber nicht recht daran erinnern –, und den juwelenbesetzten Ring, doch welche Bedeutung diese Gegenstände besaßen, wußte der Halbling nicht genau.
Und er hatte auch keine Zeit, darüber nachzudenken. Regis hatte nach Kessels Untergang lange mit Drizzt gesprochen, und er kannte die Technik genau, die der Drow benutzt hatte, um damals den Turm zu besiegen, indem er den pulsierenden Gesprungenen Kristall einfach mit Mehl bedeckt hatte. Und so nahm der Halbling jetzt den kleinen Rucksack vom Rücken und trat zuversichtlich vor.
»Zeit zum Schlafen«, spottete er. Er hatte beinahe recht, doch nicht so, wie er es gemeint hatte, denn er wurde fast bewußtlos geschlagen. Der Halbling und Drizzt hatten sich geirrt. Damals im Turm auf der Ebene vor Bryn Shander hatte Drizzt nicht Crenshinibon bedeckt, sondern eines seiner zahllosen Abbilder. Diesmal war es der echte Gesprungene Kristall, das intelligente und mächtige Artefakt, das als Herz des Turmes fungierte. Er konnte den Angriff des Halblings mühelos durch einen Energiestoß zunichte machen, der das Mehl vernichtete, noch während es herabfiel, den Sack in den Händen des Halblings verbrannte und Regis gegen die Wand schleuderte.
Der benommene Halbling stöhnte um so lauter, als die Falltür im Boden des Raumes aufflog. Der Gestank von Trollen drang ein, gefolgt von einer riesigen Hand mit geschärften Klauen und einer gummiartigen, verwesenden Haut.
* * *
Catti-brie konnte kaum noch ihre Gliedmaßen spüren, ihre Zähne klapperten unkontrolliert, und sie wußte, daß die Bogensehne ihr tief in die Finger schnitt, obwohl sie keinen Schmerz fühlte. Sie mußte weitermachen, um ihres Vaters und Drizzts willen.
Indem sie die bewegungslose Stumpet als Stütze benutzte, richtete sich die junge Frau auf und ließ einen Pfeil fliegen, der den Unhold niederstreckte, der am dichtesten an der Höhle war. Wieder und wieder schoß Catti-brie, und ihr verzauberter Köcher lieferte ihr einen endlosen Vorrat an Munition. Sie vernichtete die meisten der Manen, die noch an dem eisigen Ufer verblieben waren, und streckte alle nieder, die über dem Eisgrat auftauchten. Sie hätte auch beinahe auf Guenhwyvar geschossen, bevor sie die rennende Katze erkannte. Ihr Herz füllte sich mit Hoffnung, als der mächtige Panther in die Höhle stürmte.
Bald darauf waren die einzigen übriggebliebenen Manen jene, die im Wasser waren und schnell auf Catti-brie zuschwammen. Die Frau arbeitete, so schnell sie konnte – die meisten ihrer Schüsse waren Treffer –, aber eines der Monster gelangte auf die Eisscholle und stürzte auf sie zu.
Catti-brie blickte zu ihrem Schwert, das bis zum Griff im Eis vergraben war, und sie wußte, daß sie es nicht rechtzeitig erreichen konnte. Statt dessen benutzte sie ihren Bogen wie eine Keule und schmetterte ihn dem Unhold heftig ins Gesicht.
Das Geschöpf schlitterte, aus dem Gleichgewicht gebracht, auf sie zu, und noch während die beiden aufeinandertrafen, stieß Catti-brie ihre Stirn heftig gegen die Nase des häßlichen Ungeheuers. Die Spitze ihres Bogens fuhr hoch, stieß gegen das durchhängende Kinn des Wesens und durchbohrte die triefende Haut. Die Kreatur explodierte zu ätzendem Gas, aber sie hatte ihre Arbeit getan. Der Schwung des Angriffs, verbunden mit der plötzlichen Gaswolke, trieb Catti-brie zurück, an der Zwergin vorbei und ins Wasser.
Nach Luft schnappend kam sie hoch und schlug mit Armen um sich, die sie nicht mehr spürte. Ihre Beine waren jetzt völlig nutzlos geworden. Es gelang ihr irgendwie, sich an den Rand der Eisscholle zu klammern, und sie krallte ihre Finger in eine schmale Spalte, denn sie wußte, daß ihre Kraft am Ende war. Sie rief nach Stumpet, doch
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