Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter

Titel: Die Vergessenen Welten 10 - Die Küste Der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
kleinen Statuette zu fühlen, die er verwendete, um den Panther von der Astralebene herbeizubeschwören, und fragte sich, ob er Guenhwyvar diesmal überhaupt rufen sollte. Sie war den Großteil der letzten Woche an Bord gewesen und hatte die Hunderte von Ratten gejagt, die die Nahrungsvorräte des Schiffes bedroht hatten, und jetzt war sie sicherlich erschöpft.
    »Nur wenn ich dich brauchen sollte, meine Freundin«, flüsterte Drizzt. Die Seekobold schwenkte hart nach Steuerbord, und Drizzt mußte das Halteseil mit beiden Händen packen. Er gewann das Gleichgewicht wieder und hielt den Blick auf den Horizont gerichtet, wo das mit Rah-Segeln betakelte Schiff immer größer wurde. Drizzt fühlte tief in sich hinein und bereitete sich geistig auf den kommenden Kampf vor. Er nahm das Schäumen und Spritzen des Wassers in sich auf, die aufputschende Musik, die den Wind übertönte, und Catti-bries Rufe.
    Fünfzehnhundert, tausend.
    »Schwarzes Entermesser auf rotem Grund!« rief die junge Frau, als sie dank ihres Fernrohrs in der Lage war, das Wappen auf der flatternden Flagge der Karavelle auszumachen.
    Drizzt kannte das Emblem nicht, aber das war ihm gleich. Die Karavelle war ein Piratenschiff, eines von vielen, die sich zu dicht an die Häfen von Tlefwasser gewagt hatten. Wie auf allen Handelsrouten, hatte es auch an der Schwertküste immer Piraten gegeben. Bis vor ein paar Jahren hatten sich diese jedoch verhältnismäßig gesittet aufgeführt und an gewisse Regeln gehalten. Als Deudermont in Asavirs Kanal den Piratenkapitän Pinochet besiegt hatte, hatte er den Seeräuber anschließend freigelassen. So verlangte es die unausgesprochene Übereinkunft.
    Doch nun war die Lage anders. Die Piraten aus dem Norden waren immer kühner und bösartiger geworden. Schiffe wurden jetzt nicht mehr nur geplündert, sondern ihre Mannschaften wurden, insbesondere, wenn Frauen an Bord waren, gefoltert und ermordet. Viele Wracks waren in den Gewässern von Tiefwasser treibend gefunden worden. Die Piraten hatten eine Grenze übertreten.
    Drizzt, Deudermont und die gesamte Besatzung der Seekobold wurden gut für ihre Arbeit bezahlt, doch bis zum letzten Mann und der letzten Frau (vielleicht mit Ausnahme des Zauberers Robillard) jagten sie die Piraten nicht des Geldes wegen.
    Sie bekämpften sie, um die Opfer zu rächen.
    »Fünfhundert!« rief Catti-brie.
    Drizzt riß sich aus seiner Trance und schaute zur Karavelle. Er konnte jetzt Männer auf ihren Decks ausmachen, die wie eine Ameisenarmee hin und her liefen und sich auf den Kampf vorbereiteten. Die Mannschaft der Seekobold war in der Unterzahl. Wahrscheinlich würden sie es mit etwa doppelt so vielen Piraten zu tun haben, und die Karavelle war zudem schwer bewaffnet. Im Heck war ein recht großes Katapult aufgebaut, und wahrscheinlich befand sich darunter eine Ballista, die man durch eines der offenen Bullaugen abschießen konnte.
    Der Drow nickte und wandte sich dem eigenen Deck zu. Die Armbrüste auf der Brücke und die Ballista waren bemannt. Ein Großteil der Männer hatte sich an der Reling aufgestellt und prüfte die Zugkraft ihrer Langbögen. Die Spielleute würden Musik machen, bis das Entern begann. Hoch über dem Deck konnte Drizzt Catti-brie sehen, die in der einen Hand Taulmaril hielt und in der anderen das Fernrohr. Er pfiff zu ihr hinauf, und sie winkte ihm kurz zu – ihre Erregung war offenkundig.
    Wie könnte es auch anders sein? Die Jagd, der Wind, die Musik und das Wissen, daß sie auf der richtigen Seite standen. Mit einem breiten Lächeln rutschte der Drow den Bugspriet zurück, stieg über die Reling und gesellte sich dann zu Deudermont ans Steuerrad. Er bemerkte den Zauberer Robillard, der, wie immer mit gelangweilter Miene, auf der Kante des Achterdecks saß. In Abständen winkte er mit einer Hand in Richtung des Hauptmastes. Robillard trug einen riesigen Ring an dieser Hand, einen Reif aus Silber, der mit einem Diamanten besetzt war, und dessen Funkeln wurde nicht nur durch die Reflektion des Lichtes hervorgerufen. Bei jeder Geste des Zauberers setzte der Ring seine Magie frei und sandte einen Windstoß in die bereits bis zum Bersten gefüllten Segel. Drizzt hörte ein protestierendes Knarren vom Hauptmast her und erkannte jetzt den Grund für ihre ungewöhnliche Geschwindigkeit.
    »Carrackus«, meinte Kapitän Deudermont, sobald der Drow neben ihm stand. »Schwarzes Entermesser auf rotem Grund.«
    Drizzt sah ihn fragend an, er kannte den Namen nicht.
    »Ist

Weitere Kostenlose Bücher