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Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Titel: Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Wehrlosigkeit nicht ausgenutzt hatte, obwohl er ihr gestanden hatte, dass es ihn danach verlangte. Er hatte es auch bewiesen, als er Drizzt, Catti-brie und Entreri erlaubt hatte, nach ihrer Flucht aus Haus Baenre das Unterreich zu verlassen, obgleich er sie mit Sicherheit hätte fangen oder töten können – beides hätte ihm großes Wohlwollen von dem herrschenden Haus eingebracht.
    Und jetzt, indem er Drizzt nicht auf solche Art sterben ließ, hatte er es erneut bewiesen.
    »Er wird Euch nie wieder belästigen«, bemerkte Jarlaxle und riss Drizzt damit aus seiner Grübelei. »Das habe ich schon einmal zu hoffen gewagt.«
    »Aber jetzt ist es erledigt«, erklärte der Söldnerführer. »Artemis Entreri hat seine Antwort erhalten, und wenn es auch nicht die ist, die er sich erhofft hat, wird sie genügen.«
    Drizzt dachte kurz darüber nach und nickte dann. Er hoffte, dass Jarlaxle, der soviel über die Beweggründe von jedem zu wissen schien, auch diesmal Recht hatte.
    »Eure Freunde warten in dem Dorf auf Euch«, sagte Jarlaxle. »Und es war nicht einfach, sie dazu zu bringen, dorthin zu gehen und zu warten. Ich fürchtete, ich würde die Axt von Bruenor Heldenhammer zu spüren bekommen, und eingedenk des Schicksals von Oberin Baenre hatte ich danach wahrlich kein Verlangen.«
    »Aber Ihr habt sie überredet, ohne einen von ihnen zu verletzen«, sagte Drizzt.
    »Ich habe Euch mein Wort gegeben, und dieses Wort halte ich in Ehren … manchmal.«
    Jetzt konnte sich Drizzt ganz gegen seinen Willen ein Grinsen nicht verkneifen. »Vielleicht schulde ich Euch also auch dafür etwas.«
    »Zukünftige Gefälligkeiten?« »Vergesst es.«
    »Dann gebt mir den Panther«, zog Jarlaxle ihn auf. »Oh, wie gerne hätte ich Guenhwyvar an meiner Seite!«
    Drizzt wusste, dass der Söldner es nicht ernst meinte, dass er auch sein Versprechen bezüglich des Panthers halten würde. »Ihr müsst schon jetzt wachsam sein, wenn ich mir den Gesprungenen Kristall holen werde«, erwiderte der Waldläufer. »Wenn Ihr mir die Katze nehmt, werde ich sie mir nicht zurückholen, sondern auch Euch töten müssen.«
    Diese Worte ließen Rai'gy die Augenbrauen hochziehen, als er jetzt oben auf der Treppe auftauchte, doch die beiden führten nur ein Wortgefecht. Drizzt würde nicht nach Crenshinibon suchen, und Jarlaxle würde den Panther nicht mitnehmen. Ihre Angelegenheiten miteinander waren beendet.
    Kurz darauf verließ Drizzt den Kristallturm und eilte zu seinen Freunden, die er im Dorf fand – vollständig und unversehrt, wie Jarlaxle es versprochen hatte.
    Nach vielen Tränen und Umarmungen verließen sie die Siedlung. Doch sie gingen nicht auf dem direktesten Weg zur wartenden Gründler, sondern stiegen zuerst auf den Hügel.
    Der Kristallturm war fort. Jarlaxle und die anderen Drows waren fort. Entreri war fort.
    »Geschieht ihnen recht, wenn sie das stinkende Artefakt in ihre Heimat bringen und es die Decke über ihnen einstürzen lässt!«, schnaubte Bruenor. »Geschieht ihnen recht!«
    »Und jetzt brauchen wir nicht mehr zu Cadderly zu fahren«, sagte Catti-brie. »Wohin also dann?« »Wulfgar?«, erinnerte Regis sie.
    Drizzt dachte eine Weile über Jarlaxles Worte – vertrauenswürdige Worte – über ihren vermissten Freund nach. Er schüttelte den Kopf. Es war noch nicht an der Zeit für diesen Weg. »Die ganze Welt liegt vor uns«, sagte er. »Und jede Richtung ist so gut wie die andere.« »Und jetzt haben wir nicht mehr den verdammten Gesprungenen Kristall dabei, der uns an jeder Ecke Monster auf den Hals hetzt«, meinte Catti-brie.
    »Wir werden also weniger Spaß haben«, grollte Bruenor.
    Und so zogen sie los, um zu sehen, was hinter dem nächsten Horizont lag.

    * * *

    In Calimhafen grübelte Artemis Entreri, wahrscheinlich der mächtigste Mann auf den Straßen, über die gigantischen Ereignisse der letzten Tage nach, über die überraschenden Wendungen und Kurven, die sein Lebensweg genommen hatte.
    Drizzt Do'Urden war tot, so glaubte er, und zwar durch seine Hand, auch wenn er sich nicht als der Stärkere erwiesen hatte.
    Oder hatte er das? Denn war es nicht Entreri und nicht Drizzt, der die mächtigeren Verbündeten gewonnen hatte? Oder spielte es überhaupt eine Rolle?
    Zum ersten Mal seit vielen Monaten spielte ein ehrliches Lächeln um Artemis Entreris Mund, als er gemächlich die Paradiesgasse entlangschlenderte und wusste, dass niemand es wagen würde, ihn anzugreifen. Die Halblings-Torsteher vor dem Kupfernen

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