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Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Titel: Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Treffers vibrierte, verstand sofort, dass Kimmuriel ihm aus irgendeinem Grund erneut seine psionischen Kräfte verliehen hatte. In einer reinen Reaktionshandlung, ohne es bewusst zu wollen – denn wenn der gepeinigte Mann darüber nachgedacht hätte, hätte er die Energie auf sich selbst gelenkt –, fuhr Entreris Hand zu Drizzts Brust und gab ihm den Schlag mit gleicher Kraft zurück.
    Seine Hand grub sich in die Brust des Dunkelelfen, der zu Boden fiel, während ein Blutschwall aus der Wunde schoss.

    * * *

    Draußen auf dem Treppenabsatz schien die Zeit einzufrieren und ewig in jenem schrecklichen Moment zu verharren. Dann brüllte Guenhwyvar auf und sprang gegen die durchsichtige Wand, von der sie jedoch einfach abprallte. Rasend vor Wut und wild brüllend sprang die Katze immer wieder gegen den Kristall, und ihre Krallen kratzten an dem unnachgiebigen Material.
    Auch Bruenor wurde von berserkerhafter Raserei erfasst und hämmerte vergeblich mit seiner Axt gegen die Wand, während Regis wie vom Schlag getroffen neben ihm stand und nur immer wieder sagte: »Nein, das kann nicht sein.«
    Und Catti-brie stand da, schwankte mit offenem Mund vor und zurück und konnte ihre Augen nicht von dem schrecklichen Anblick abwenden. Sie durchlitt jede peinigende Sekunde, während Entreris magisch verstärkte Hand in Drizzts Brust einsank, während das Lebensblut ihres teuersten Freundes, des Waldläufers, den sie so sehr zu lieben gelernt hatte, aus seinem Körper strömte. Sie sah zu, wie die Kraft aus seinen Beinen wich, wie die Knie nachgaben und er wegsackte, immer tiefer sank, während Entreri ihn zu Boden gleiten ließ. Und sie spürte, wie ihr eigenes Herz ebenfalls immer tiefer sackte und eine Leere zurückließ, die sie zuletzt empfunden hatte, als Wulfgar der Yochlol zum Opfer gefallen war. Und diesmal erschien es ihr noch schrecklicher.

    * * *

    »Was habe ich getan?«, klagte der Meuchelmörder und sank neben dem Drow auf die Knie. Er richtete einen finsteren, bösen Blick auf Jarlaxle. »Was habt ihr getan?«
    »Ich habe Euch Euren Kampf gegeben und Euch die Wahrheit gezeigt«, erwiderte der Söldner ruhig. »Die Wahrheit über Euch selbst und über Eure Fähigkeiten. Aber ich bin noch nicht fertig mit Euch. Ich kam aus meinen eigenen Gründen zu Euch, nicht aus den Euren. Nachdem ich dies für Euch getan habe, erwarte ich, dass Ihr jetzt mir dient.«
    »Nein! Nein!«, schrie der Meuchelmörder und versuchte vergebens, das herausströmende Blut zu stoppen. »Nicht auf diese Weise!« Jarlaxle blickte zu Kimmuriel und nickte. Der Psioniker ergriff Entreri mit seinem Geist und zog ihn mit telekinetischer Kraft von Drizzt fort und hinter sich her, während Kimmuriel den Raum verließ und die Treppe hinabstieg.
    Entreri krümmte sich und trat um sich, seine ganze Wut war auf Jarlaxle gerichtet, doch seine Augen lösten sich dabei nicht von Drizzt, der reglos auf dem Boden lag. Er hatte wirklich seinen Kampf gewährt bekommen, und dieser hatte, wie er es hätte voraussehen können, wirklich nichts bewiesen. Er hatte verloren – oder hätte es, wenn Kimmuriel nicht eingegriffen hätte – und doch war er es, der am Leben war.
    Warum war er so wütend? Warum wollte er in diesem Moment Jarlaxle den schlanken Hals durchschneiden? Kimmuriel schleppte ihn fort.
    »Er hat sehr schön gekämpft«, meinte Rai'gy zu Jarlaxle und deutete auf Drizzt, dessen Blut jetzt nicht mehr so stark floss, aber eine wachsenden Lache um die reglose Gestalt gebildet hatte. »Ich verstehe jetzt, warum Oberin Baenre tot ist.«
    Jarlaxle nickte und lächelte. »Ich habe niemals jemanden gefunden, der Drizzt Do'Urden ebenbürtig wäre«, gab er zu, »sofern es nicht Artemis Entreri ist. Versteht Ihr jetzt, warum ich ihn ausgewählt habe?«
    »Er ist durch und durch Drow, bis auf die Hautfarbe«, lachte Rai'gy. Eine Explosion erschütterte den Turm.
    »Catti-brie und ihr wundersamer Bogen«, erklärte Jarlaxle und schaute auf den Treppenabsatz hinaus, wo sich nur noch Guenhwyvar befand, die brüllte und vergeblich versuchte, das unnachgiebige Glas zu zerbrechen. »Sie haben es natürlich gesehen, jede Einzelheit. Ich sollte gehen und mit ihnen reden, bevor sie diesen Ort zum Einsturz bringen.«
    Mit einem Gedanken an den Gesprungenen Kristall ließ Jarlaxle die Wand vor Guenhwyvar wieder undurchsichtig werden.
    Dann nickte er zu der reglosen Gestalt von Drizzt Do'Urden hinüber und verließ den Raum.

Epilog
    »Er schmollt«, verkündete

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