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Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis

Titel: Die vergessenen Welten 11 - Kristall der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Hals und dann, als er sich in einer Woge der Ekstase fühlte, legte er den Kopf zurück, um ihr in die Augen blicken zu können und den Augenblick des Glücks mit ihr zu teilen.
    Ein lüsterner Succubus, eine verkommene Verführerin des Abgrunds starrte ihn an.
    Wulfgars Gedanken wirbelten zurück, überquerten das Eiswindtal, zurück zur Treibeis-See, in die Eishöhle und zu dem Kampf mit Errtu. Immer weiter zurück rissen ihn seine Erinnerungen, zurück in den herumwirbelnden Rauch und das Grauen. Es war alles eine Lüge gewesen, erkannte er. Der Kampf, das Entkommen, die Wiedervereinigung mit seinen Freunden. Alles eine Lüge, die von Errtu erschaffen worden war, um seine Hoffnung neu zu entfachen, damit der Dämon sie aufs Neue vernichten konnte. Alles eine Lüge, und er war noch immer im Abgrund und träumte von Catti-brie, während ein grauenhafter Succubus ihn umschlungen hatte.
    Seine mächtige Hand verkrampfte sich unter dem Kinn der Kreatur und schob sie von sich. Seine andere Hand zuckte in einem bösartigen Schlag vor, und dann hob er die Bestie über seinen liegenden Körper und warf sie von sich, so dass sie in den Dreck rollte. Mit einem Brüllen kam Wulfgar auf die Beine, und fummelte an seiner Hose, um sie hochzuziehen und zu schließen. Er taumelte zum Feuer und ignorierte den Schmerz, als er einen brennenden Zweig ergriff und sich wieder umdrehte, um den Succubus anzugreifen. Um Catti-brie anzugreifen.
    Er erkannte sie jetzt, wie sie sich, halb entkleidet und zitternd, mit blutender Nase auf Hände und Knie aufrichtete. Es gelang ihr, zu ihm aufzuschauen. Es stand keine Wut in ihrem geschundenen Gesicht, nur Verwirrung. Unter der Last der Schuld gaben dem Barbaren beinahe die starken Beine nach.
    »Ich habe nicht…«, stammelte er. »Ich würde nie …« Mit einem gepeinigten Keuchen und einem unterdrückten Schrei warf Wulfgar den brennenden Stock fort und stürmte durch das Lager. Er raffte sein Gepäck und seinen Kriegshammer an sich und rannte in das Dunkel der Nacht hinaus, hinaus in die vollständige Dunkelheit seines gepeinigten Geistes.

Im Tang-Käfig
    »Du kannst nicht hereinkommen«, erklang die piepsende Stimme hinter der Barrikade hervor. »Bitte, Herr, ich flehe dich an. Geh weg.«
    Entreri fand den nervösen Tonfall des Halblings nicht sehr amüsant, denn die Aussperrung konnte nur einen gefährlichen Hintergrund haben. Er und Dwahvel hatten einen Handel geschlossen – einen für beide Seiten günstigen Handel, der möglicherweise für die Halblingsfrau sogar besser war als für ihn –, und doch hatte es jetzt den Anschein, dass sie ihr Wort zurücknehmen wollte. Der Türsteher wollte den Meuchelmörder nicht in den Kupfernen Einsatz lassen. Entreri spielte mit dem Gedanken, die Tür einzutreten, aber nur kurz. Er erinnerte sich daran, dass Halblinge gerne Fallen einbauten. Dann dachte er daran, seinen Dolch durch den Schlitz zwischen den Brettern zu stoßen und den Arm, Daumen oder was auch immer sich dahinter befand, aufzuschlitzen. Das war das Schöne an Entreris Dolch: Er konnte jemanden damit irgendwo treffen und ihm die Lebenskraft aussaugen.
    Doch auch dies war nur ein flüchtiger Gedanke, mehr ein Wunsch, der aus der Frustration geboren war, als eine Handlung, die der stets vorsichtige Entreri jemals ernsthaft erwägen würde.
    »Dann werde ich also gehen«, sagte er ruhig. »Aber informiere Dwahvel, dass meine Welt sich in Freunde und Feinde teilt.« Er drehte sich um und ging davon, während der erregte Türsteher völlig aufgelöst zurückblieb.
    »Meine Güte, das hörte sich ja wie eine Drohung an«, erklang eine andere Stimme, bevor Entreri zehn Schritte gemacht hatte.
    Der Meuchelmörder blieb stehen und musterte einen kleinen Riss in der Wand des Kupfernen Einsatzes, ein Guckloch, wie er erkannte, und wahrscheinlich ein Schlitz für Pfeile. »Dwahvel«, sagte er mit einer leichten Verbeugung.
    Zu seiner Überraschung wurde der Riss breiter, und ein Teil der Wand wurde zur Seite geschoben. Dwahvel trat ins Freie. »So schnell dabei, Feinde zu benennen«, meinte sie und schüttelte den Kopf, so dass ihre braunen Locken fröhlich wippten.
    »Aber das habe ich nicht getan«, erwiderte der Meuchelmörder. »Obwohl es mich geärgert hat, dass du unseren Handel anscheinend nicht einhalten willst.«
    Dwahvels Gesicht wurde plötzlich ernst, und ihre Stimme verlor den bisher so leichten Tonfall. »Tang-Käfig«, erklärte sie. Der Ausdruck war auf den Fischerbooten

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