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Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Titel: Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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und erkannte, dass hinter der Verkündung seiner Mordpläne nichts als ohnmächtiger Zorn steckte. Verwalter Temigast schüttelte nur den Kopf und trat zu Lord Feringal, um ihm auf die Schulter zu klopfen. »Es ist besser, wenn du das Baby weggibst«, sagte er. »Lass es aus euren Augen und eurem Leben verschwinden.« Feringal schaute seine Frau fragend an.
    »Ich will es nicht haben«, antwortete Meralda ehrlich auf diesen Blick. »Ich will überhaupt nicht mehr an jene Nacht, ähm, Zeit denken.« Sie biss sich auf die Lippen, als sie ihren Satz beendete, und hoffte, dass ihr Versprecher nicht bemerkt worden war.
    Zu ihrer Erleichterung und fortgesetzten Überraschung war es Priscilla, die bei ihr blieb und sie zu ihrem Zimmer geleitete. Selbst als sie außer Hörweite von Temigast und Lord Feringal waren, veränderte sich das Betragen der älteren Frau nicht im Mindesten. »Ich kann deinen Schmerz nicht einmal ansatzweise nachempfinden«, sagte Priscilla.
    »Es tut mir Leid, dass ich es euch nicht früher erzählt habe.«
    Priscilla streichelte ihr über die Wange. »Es muss einfach zu schmerzlich für dich gewesen sein«, vermutete sie, »aber du hast nichts Falsches getan. Mein Bruder war noch immer dein erster Geliebter, der erste Mann, dem du dich willentlich hingegeben hast, und mehr kann ein Ehemann nicht verlangen.«
    Meralda schluckte die Schuld herunter, die sie empfand, schluckte sie herunter und schob sie mit der Rechtfertigung von sich, dass Feringal tatsächlich ihr erster wirklicher Geliebter gewesen war, der erste Mann, mit dem sie geschlafen hatte und der ihr ehrliche Gefühle entgegengebracht hatte.
    »Vielleicht kommen wir zu einer Übereinkunft, wenn das Baby geboren ist«, sagte Priscilla unerwarteterweise.
    Meralda schaute sie verwirrt an und begriff nicht sofort.
    »Ich habe darüber nachgedacht, dass es vielleicht besser wäre, wenn ich mir einen anderen Ort zum Wohnen suchen würde«, erklärte Priscilla. »Oder wenn ich mir einen Flügel der Burg für mich selbst nähme und zu meinem Heim machte.«
    Meralda runzelte nachdenklich die Stirn; dann traf es sie plötzlich wie ein Blitz. »Du denkst daran, es selbst zu nehmen«, platzte sie heraus.
    »Vielleicht, wenn wir zu einer Einigung kommen«, sagte Priscilla zögernd.
    Meralda hatte keine Ahnung, wie sie darauf reagieren sollte, vermutete aber, dass sie das erst wissen würde, wenn das Kind geboren war. Würde sie es ertragen können, das Baby in der Nähe zu haben? Oder würde sie herausfinden, dass sie es nicht ertragen konnte, sich von dem Kind zu trennen, das schließlich das ihre war? Nein, entschied sie, das nicht. Sie würde das Kind nach der Geburt nicht behalten, sie konnte es nicht, was immer sie auch dafür empfinden mochte.
    »Wir planen zu weit voraus«, sagte Priscilla, als würde sie Meraldas Gedanken lesen. »Im Augenblick müssen wir dafür sorgen, dass du ordentlich isst. Du bist jetzt die Frau meines Bruders und wirst ihm Erben für den Thron von Auckney schenken. Bis dahin müssen wir dich bei Gesundheit halten.«
    Meralda konnte kaum glauben, was sie da hörte, die echte Sorge, die aus den Worten sprach. Sie hätte nie erwartet, dass ihr Plan einen solchen Erfolg haben würde, und dies ließ sie sich nur noch schuldiger fühlen.
    Und so vergingen einige Tage, in denen Meralda glaubte, dass alles seinen ruhigen Gang ging. Es gab ein paar schwierige Zeiten, vor allem im Schlafzimmer, wo sie ständig den Stolz ihres Mannes dadurch pflegen musste, dass sie ihm versicherte, dass der Barbar, der sie vergewaltigt hatte, ihr keinerlei Lust verschafft hatte. Sie ging sogar so weit zu behaupten, dass sie während des ganzen Geschehens praktisch bewusstlos gewesen und nicht einmal sicher gewesen war, dass es überhaupt passiert war, bis sie ihre Schwangerschaft bemerkt hatte.
    Dann stieß Meralda eines Tages auf ein unerwartetes Hindernis für ihren Plan.
    »Straßenräuber ziehen nicht weit herum«, hörte sie Feringal zu Temigast sagen, als sie zu den beiden in den Salon kam.
    »Die Schurken befinden sich mit Sicherheit nicht mehr in der Nähe von Auckney«, erwiderte der Verwalter.
    »Aber nah genug«, beharrte Feringal. »Der Händler Galway hat einen mächtigen Zauberer, den er vermietet.«
    »Selbst Zauberer müssen wissen, wonach sie Ausschau halten sollen«, meinte Temigast.
    »Ich kann mich nicht an sein Gesicht erinnern«, stieß Meralda hervor und eilte zu den beiden.
    »Aber Liam Holztor tut es«, sagte Feringal mit

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