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Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Titel: Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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parat hatte. »Was ist das für ein Trick?« »Gib es mir!«, verlangte Priscilla. Sie nutzte die lähmende Verwirrung ihres Bruders und riss ihm rasch das Kind aus den Armen. Meralda schrie auf, das Baby schrie, und Wulfgar stürzte vor, obwohl er wusste, dass er niemals rechtzeitig ankommen würde, dass das unschuldige Kind verloren war.
    Noch während Priscilla sich zum Fenster umdrehte, sprang ihr Bruder vor und schlug ihr hart ins Gesicht. Benommen stolperte sie einen Schritt zurück. Feringal riss ihr das Baby aus den Armen und stieß sie erneut zurück, so dass sie zu Boden fiel.
    Wulfgar musterte den Mann einen langen Augenblick und kam zu der Gewissheit, dass Feringal dem Kind trotz seiner offensichtlichen Wut und Abscheu nichts tun würde. In dieser Überzeugung ging er ohne Hast auf den Mann zu.
    »Das Kind gehört mir«, knurrte der Barbar und nahm das weinende Baby sanft aus dem schwächer werdenden Griff Feringals. »Ich wollte eigentlich erst im nächsten Monat zurückkommen«, erklärte er und drehte sich zu Meralda um. »Aber es ist gut, dass du so früh niedergekommen bist. Ein voll ausgetragenes Kind von mir hätte dich wahrscheinlich bei der Geburt getötet.« »Wulfgar!«, schrie Morik plötzlich.
    Lord Feringal, der offensichtlich einen Teil seines Mutes wiedergefunden hatte, zückte einen Dolch und stürzte sich auf den Barbaren. Morik hätte sich jedoch keine Sorgen zu machen brauchen, denn Wulfgar hörte ihn herankommen. Er hob das Baby mit einem Arm hoch in die Luft, damit ihm nichts geschehen konnte, und wirbelte gleichzeitig herum und schlug den Dolch mit seiner freien Hand zur Seite. Als Feringal dicht vor ihm war, rammte der Barbar ihm das Knie in den Unterleib. Der Lord brach stöhnend zusammen. »Ich glaube, mein großer Freund kann dafür sorgen, dass du niemals eigene Kinder haben wirst«, sagte Morik und blinzelte Meralda zu.
    Die Frau hörte diese Worte nicht einmal, sondern starrte nur verdattert Wulfgar an, der das Kind zu dem seinen erklärt hatte. »Für meine Taten auf der Straße möchte ich mich aufrichtig entschuldigen, Herrin Meralda«, sagte der Barbar und spielte jetzt vor einem vollen Publikum, denn Liam Holztor, Verwalter Temigast und ein halbes Dutzend Wachen waren in der Tür aufgetaucht und folgten dem Geschehen verdutzt mit weit aufgerissenen Augen. Vom Boden aus schaute Priscilla verwirrt und mit ungezügelter Wut in den Augen zu Wulfgar hoch.
    »Es war der Alkohol und deine Schönheit, die mich dazu verleitet haben«, erklärte Wulfgar. Er richtete seine Aufmerksamkeit auf das Kind, und ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, während er das kleine Mädchen hochhob, so dass er es mit seinen funkelnden blauen Augen betrachten konnte. »Aber ich werde mich niemals für das Ergebnis dieses Verbrechens entschuldigen«, sagte er. »Das niemals.«
    »Ich werde dich töten«, knurrte Lord Feringal und kämpfte sich auf die Knie hoch.
    Wulfgar packte ihn mit einer Hand am Kragen. Mit einem kräftigen Ruck half er ihm auf die Beine, wirbelte den Lord herum und hielt ihn fest. »Du wirst mich und das Kind vergessen«, flüsterte Wulfgar ihm ins Ohr. »Sonst werden die vereinten Stämme des Eiswindtals dir und deinem jämmerlichen kleinen Dorf einen Besuch abstatten.« Wulfgar stieß den jungen Lord von sich und in die Arme von Morik. Der Ganove schaute zu Liam und den Wachen und setzte dem Mann ohne Zeit zu verschwenden einen scharfen Dolch an die Kehle.
    »Bringt uns Vorräte für die Wildnis«, befahl Wulfgar. »Wir brauchen Decken und Nahrung für das Baby.« Mit Ausnahme von Wulfgar und dem Kind hatten alle Anwesenden ein ungläubiges Staunen auf dem Gesicht. »Tut es!«, brüllte der Barbar. Morik schob sich stirnrunzelnd mit Feringal in Richtung der Tür und winkte der auf die Beine kommenden Priscilla zu, vor ihm das Zimmer zu verlassen.
    »Holt die Sachen!«, befahl der Ganove Liam und Priscilla. Er schaute zurück und sah, dass Wulfgar zu Meralda trat, daher drängte er die Leute aus dem Raum.
    »Weshalb hast du das getan?«, fragte Meralda, als sie mit Wulfgar und dem Kind alleine war.
    »Es war nicht schwer, dein Problem zu erkennen«, erklärte Wulfgar. »Ich habe dich zu Unrecht beschuldigt.«
    »Das war verständlich«, erwiderte Wulfgar. »Du warst in einer Zwangslage und hattest Angst. Aber am Ende hast du alles riskiert, um mich aus dem Kerker zu befreien. Diese Tat konnte ich nicht unerwidert lassen.«
    Meralda schüttelte den Kopf; sie war

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