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Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Titel: Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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unterbringen zu können. Barbar, Baby und Dieb zogen durch die Burg, ohne aufgehalten zu werden. Es schien, dass Lord Feringal ihren Weg freigemacht hatte, um die beiden Räuber und das Bastardkind so schnell wie möglich aus seiner Burg und seinem Leben verschwinden zu lassen.
    Mit Priscilla war das hingegen eine andere Sache. Sie stießen im Erdgeschoss auf die Frau, wo sie auf Wulfgar zutrat und mit trotzigem Blick versuchte, ihm das Baby abzunehmen. Der Barbar hielt sie in Schach, und sein Blick sagte ihr deutlich, dass er sie in zwei Stücke zerreißen würde, wenn sie dem Kind etwas antun sollte. Priscilla schnaubte angewidert, warf ihm einen dicken Wollschal zu und machte nach einem letzten protestierenden Grummeln auf dem Absatz kehrt. »Dumme Kuh«, murmelte Morik vor sich hin.
    Leise lachend wickelte Wulfgar sanft das Baby in das warme Tuch und brachte damit endlich sein Weinen zum Verstummen. Draußen ließ das Tageslicht schnell nach, aber der Sturm hatte aufgehört, und die letzten düsteren Wolken trieben auf schnellen Winden davon. Das Tor war geöffnet. Auf der anderen Seite der Brücke sahen sie Verwalter Temigast, der mit zwei Pferden auf sie wartete. Neben ihm stand Lord Feringal.
    Feringal starrte Wulfgar und das Baby lange an. »Wenn du jemals zurückkommst…«, setzte er an.
    »Warum sollte ich?«, unterbrach ihn der Barbar. »Ich habe jetzt meine Tochter, und wenn sie herangewachsen ist, wird sie eine Königin im Eiswindtal werden. Spiel nicht mit dem Gedanken, mir zu folgen, Lord Feringal, es wäre dein Verderben.«
    »Warum sollte ich?«, erwiderte Feringal in dem gleichen grimmigen Ton und richtete sich kühn vor Wulfgar auf. »Ich habe meine Frau, meine schöne Frau. Meine unschuldige Frau, die sich mir willentlich hingibt, ohne dass ich mich ihr aufzwingen muss.« Diese letzte Aussage, die von einer gewissen Wiedererlangung seines männlichen Stolzes kündete, verriet Wulfgar, dass der Lord Meralda vergeben hatte oder es bald tun würde. Wulfgars verzweifelter, unausgegorener und völlig improvisierter Plan hatte irgendwie auf wundersame Weise funktioniert. Er verkniff sich jede Andeutung eines Grinsens über die Lächerlichkeit der ganzen Sache und gewährte Feringal diesen Auftritt, den er so sehr brauchte. Er blinzelte nicht einmal, als der Lord von Auck gemessenen Schrittes über die Brücke und durch das Tor zu seinem Heim und seiner Frau zurückkehrte.
    Verwalter Temigast überreichte den beiden Männern die Zügel. »Sie ist nicht dein Kind«, sagte der Verwalter unerwarteterweise. Wulfgar, der sich gerade daranmachte, sich selbst und das Baby in den Sattel zu hieven, tat so, als hätte er ihn nicht gehört.
    »Hab keine Angst, ich werde es nicht erzählen, ebenso wenig wie Meralda, der du heute wirklich das Leben gerettet hast«, fuhr der Verwalter fort. »Du bist ein guter Mann, Wulfgar, Sohn des Beornegar, vom Stamm der Elk im Eiswindtal.« Wulfgar blinzelte erstaunt, sowohl über das Kompliment als auch darüber, wie viel der Mann über ihn wusste.
    »Der Zauberer, der dich gefangen hat, hat es ihm verraten«, vermutete Morik. »Ich hasse Zauberer.«
    »Es wird keine Verfolgung geben«, sagte Temigast. »Bei meinem Wort.«
    Und dieses Wort wurde gehalten, denn Morik und Wulfgar ritten ohne Zwischenfall zurück zu dem Felsvorsprung, wo sie ihre eigenen Pferde abholten, und zogen dann ohne Probleme weiter nach Osten und aus Auckney hinaus.
    »Was ist los?«, fragte Wulfgar an diesem Abend den Ganoven, als er Moriks amüsierten Gesichtsausdruck bemerkte. Sie kauerten um ein Feuer und hielten das Kind warm. Morik lächelte und hob zwei Flaschen hoch. In einer befand sich angewärmte Ziegenmilch für das Baby, in der anderen ihr bevorzugter Schnaps. Wulfgar nahm die mit der Milch.
    »Ich werde dich nie verstehen, mein Freund«, sagte Morik.
    Wulfgar lächelte, sagte aber nichts. Morik würde niemals wirklich seine Vergangenheit begreifen können, die guten Zeiten an der Seite von Drizzt und den anderen und die schlimmsten Zeiten bei Errtu und den Nachkommen seines gestohlenen Samens.
    »Es gibt einfachere Wege, Gold zu verdienen«, meinte Morik, und das brachte ihm einen stahlharten Blick von Wulfgar ein. »Du hast natürlich vor, das Kind zu verkaufen«, sagte der Ganove. Wulfgar schnaubte drohend.
    »Das gibt einen guten Preis«, argumentierte Morik und nahm einen kräftigen Schluck aus der Flasche.
    »Nicht gut genug«, erwiderte Wulfgar und wandte sich wieder dem Baby zu. Das

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