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Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Titel: Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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kleine Mädchen wand sich und gab glucksende Laute von sich.
    »Du kannst doch nicht vorhaben, es zu behalten!«, rief Morik. »Was hat es denn bei uns zu suchen? Oder bei dir, wo immer du hingehen willst? Hast du den Verstand verloren?«
    Wulfgar schoss böse funkelnd zu ihm herum, schlug ihm die Flasche aus den Händen und stieß ihn dann zu Boden. Das war eine der unmissverständlichsten Antworten, die Morik der Finstere jemals erhalten hatte. »Sie ist nicht einmal dein Kind!«, erinnerte ihn Morik. Der Ganove hätte nicht falscher liegen können.
Epilog
    Morik überprüfte Wulfgars Verkleidung ein letztes Mal und seufzte hilflos. Es gab einfach nicht allzu viel, was man tun konnte, um das Aussehen eines blonden, riesigen, dreihundert Pfund schweren Barbaren zu verändern.
    Zum ersten Mal, seit er aus dem Abgrund zurückgekehrt war, hatte Wulfgar sich wieder glatt rasiert. Morik hatte ihm beigebracht, mit hängenden Schultern zu gehen, so dass seine Größe ein wenig reduziert wurde. Dazu musste er gleichzeitig die Arme anziehen, damit sie ihm nicht bis zu den Knien hingen. Außerdem hatte Morik eine lange braune Priesterkutte besorgt, die einen aufgebauschten Kragen besaß, so dass Wulfgar den Hals einziehen konnte, ohne dass es auffiel.
    Trotzdem war der Ganove nicht ganz glücklich mit der Verkleidung, von der einfach zu viel abhing. »Du solltest hier draußen warten«, schlug er mindestens zum zehnten Mal vor, seit Wulfgar ihm seine Wünsche mitgeteilt hatte.
    »Nein«, sagte Wulfgar ruhig. »Sie würden nicht auf dein Wort allein hierher kommen. Dies ist etwas, das ich tun muss.«
    »Uns beide umbringen?«, fragte der Ganove sarkastisch.
    »Geh voran«, sagte Wulfgar und ignorierte ihn. Als Morik versuchte, weiter darüber zu diskutieren, legte der Barbar dem kleineren Mann eine Hand auf den Mund und drehte ihn in Richtung des fernen Stadttors.
    Kopfschüttelnd und mit einem letzten Seufzer machte sich Morik auf den Weg zurück nach Luskan. Zur großen Erleichterung von beiden Männern – denn Wulfgar wollte wahrhaftig nicht entdeckt werden, während er das Baby auf dem Arm hatte – wurden sie nicht erkannt und nicht einmal überprüft, sondern konnten einfach in die Stadt hineinmarschieren, in der gerade das Frühjahrsfest stattfand. Sie waren absichtlich am späten Nachmittag angekommen. Wulfgar ging direkt in die Halbmondstraße, wo er einer der ersten Gäste im ›Entermesser‹ war. Er trat an die Theke und stellte sich direkt neben Josi Puddles.
    »Was möchtest du trinken?«, fragte Arumn Gardpeck, doch der Satz blieb ihm im Hals stecken, und seine Augen wurden riesengroß, als er den Mann genauer anschaute. »Wulfgar«, keuchte er.
    Hinter dem Barbaren fiel ein Tablett zu Boden, und als Wulfgar sich dorthin umwandte, erblickte er Delly Curtie, die wie benommen vor ihm stand. Josi Puddles stieß einen erschreckten Quietschlaut aus und wich zurück.
    »Schön, dich zu sehen, Arumn«, sagte Wulfgar zu dem Schankwirt. »Ich trinke nur Wasser.«
    »Was tust du hier?«, keuchte der Wirt, und es schwangen Misstrauen und ein wenig Furcht in seiner Stimme mit.
    Josi glitt von seinem Hocker und wollte sich davonmachen, doch Wulfgar erwischte ihn am Arm und hielt ihn fest. »Ich bin gekommen, um mich zu entschuldigen«, erklärte der Barbar. »Bei dir – und bei dir«, fügte er hinzu und drehte sich zu Josi um. »Du hast versucht, mich zu töten«, stotterte Josi.
    »Ich war blind vor Wut und zudem wahrscheinlich betrunken«, erwiderte Wulfgar.
    »Er hat deinen Hammer gestohlen«, erinnerte ihn Arumn.
    »Aus der berechtigten Angst heraus, dass ich ihn gegen euch benutzen könnte«, erwiderte der Barbar. »Er hat als Freund gehandelt, was viel mehr ist, als ich über Wulfgar sagen kann.« Arumn schüttelte den Kopf und konnte kaum etwas von alldem glauben. Wulfgar ließ Josi los, aber der Mann machte keine Bewegung, sich zurückzuziehen, sondern stand einfach nur verdattert da.
    »Du hast mich aufgenommen, mir Essen, Arbeit und Freundschaft gegeben, als ich dies alles am dringendsten brauchte«, wandte Wulfgar sich jetzt wieder Arumn zu. »Ich habe es dir übel vergolten und kann nur hoffen, dass du das Herz hast, mir zu verzeihen.« »Hast du vor, wieder hier zu leben?«, fragte Arumn.
    Wulfgar lächelte traurig und schüttelte den Kopf. »Ich riskiere schon dadurch mein Leben, dass ich die Stadt betreten habe«, erwiderte er. »In einer Stunde bin ich wieder weg, aber ich musste kommen, um mich bei euch

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