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Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Titel: Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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beiden zu entschuldigen, vor allem aber«, er drehte sich um und schaute Delly in die Augen, »bei dir.« Delly Curtie wurde bleich, als Wulfgar auf sie zutrat, als wüsste sie nicht, wie sie auf die Worte des Mannes, auf seinen bloßen Anblick reagieren sollte.
    »Es tut mir schrecklich Leid, welchen Schmerz ich dir bereitet habe, Delly«, sagte er. »Du warst eine bessere Freundin, als sich ein Mann jemals wünschen könnte.
    Mehr als eine Freundin«, fügte Wulfgar rasch hinzu, als er sah, wie sie die Stirn runzelte.
    Delly sah das Bündel an, das er im Arm hatte. »Du hast ein Kleines«, sagte die Frau, und es schwangen viele Gefühle in ihrer Stimme mit.
    »Es ist durch Zufall meines geworden, nicht weil es von mir abstammt«, erwiderte Wulfgar. Er reichte ihr das kleine Mädchen. Delly nahm es, lächelte zaghaft und spielte mit den Fingern des Babys, was ein Lächeln auf das unschuldige kleine Gesicht zauberte. »Ich wünschte, du könntest wieder hier bleiben«, erklärte Arumn, und es klang ehrlich, obwohl Josis Augen bei dieser Vorstellung groß und skeptisch wurden.
    »Ich kann nicht«, erwiderte Wulfgar. Er lächelte Delly an, nahm das Baby wieder an sich und küsste die Frau auf die Stirn. »Ich wünsche dir all das Glück, das du verdienst, Delly Curtie«, sagte er. Er schaute zu Arumn und Josi hinüber, nickte und ging zur Tür. Auch Delly schaute Arumn an, der so sehr wie ein Vater für sie war. Der Mann verstand und nickte. Sie holte Wulfgar ein, bevor er beim Ausgang angekommen war.
    »Nimm mich mit dir«, sagte sie, und ihre Augen glänzten voller Hoffnung – etwas, das seit langer Zeit nur wenige bei der Frau gesehen hatten.
    Wulfgar sah verwirrt aus. »Ich bin nicht zurückgekommen, um dich zu retten«, erklärte er.
    »Retten?«, wiederholte Delly ungläubig. »Ich brauche keine Rettung von dir, schönen Dank auch. Aber dass du Hilfe mit dem Kleinen brauchst, das sehe ich sehr wohl. Ich kann gut mit Kindern umgehen – ich habe den Großteil meiner Jugend damit verbracht, meine Brüder und Schwestern aufzuziehen –, und mein Leben hier fängt allmählich an, mich ein wenig zu langweilen.«
    »Ich weiß nicht, wo mein Weg mich hinführen wird«, erklärte Wulfgar.
    »Es wird schon sicher genug sein, denke ich«, erwiderte Delly. »Schließlich musst du dich ja jetzt auch um das Kleine kümmern.« »Tiefwasser, vielleicht«, sagte Wulfgar.
    »Ein Ort, den ich schon immer mal sehen wollte«, erwiderte sie, und ihr Lächeln wurde bei jedem Wort strahlender, da sie bemerkte, dass Wulfgar sich mehr und mehr für ihren Vorschlag zu erwärmen schien.
    Der Barbar schaute fragend zu Arumn, und der Gastwirt nickte erneut zustimmend. Selbst aus dieser Entfernung konnte Wulfgar ein wenig Feuchtigkeit ausmachen, die sich in den Augen des Mannes sammelte.
    Er reichte Delly wieder das Kind und trat noch einmal zu Arumn und Josi an die Theke. »Ich werde ihr nie wieder wehtun«, versprach er Arumn.
    »Wenn du es tust, werde ich dich aufspüren und töten«, knurrte Josi.
    Wulfgar und Arumn schauten den Mann an. Arumn sah skeptisch aus, aber der Barbar bemühte sich sehr, ein ernstes Gesicht zu bewahren. »Das weiß ich, Josi Puddles«, erwiderte er ohne Sarkasmus, »und dein Zorn ist etwas, das ich wirklich fürchte.« Als er seine Überraschung überwunden hatte, plusterte Josi stolz seine magere Brust auf. Wulfgar und Arumn blickten sich fest an. »Kein Saufen mehr?«, fragte der Wirt.
    Wulfgar schüttelte den Kopf. »Ich habe die Flasche gebraucht, um mich darin zu verstecken«, gab er ehrlich zu, »aber ich habe erfahren müssen, dass sie schlimmer ist als das, was mich quält.«
    »Und wenn das Mädchen dich zu langweilen beginnt?«
    »Ich bin nicht hergekommen, um Delly zu holen«, erwiderte Wulfgar. »Nur, um mich zu entschuldigen. Ich hatte nicht gehofft, dass sie meine Entschuldigung so vollständig akzeptieren würde, aber ich bin mehr als froh darüber. Wir werden eine gute Straße für uns finden, und ich werde sie so gut beschützen, wie ich kann, und zwar ganz besonders vor mir selbst.«
    »Sieh zu, dass du das tust«, entgegnete Arumn. »Ich erwarte, dass ihr wiederkommt.«
    Wulfgar schüttelte Arumn die Hand, klopfte Josi auf die Schulter und ging zu Delly. Er nahm sie beim Arm und führte sie aus dem ›Entermesser‹. Gemeinsam gingen sie davon und ließen einen wichtigen Teil ihres bisherigen Lebens hinter sich zurück.
    Lord Feringal und Meralda spazierten Hand in Hand durch den Garten und

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