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Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Titel: Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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und den zweiten Hieb abzuwehren, dann ging er auf den Angreifer los und nahm einen Treffer in die Rippen hin, erhaschte aber zugleich den Unterarm des Mannes. Er packte fest zu und schob den anderen fort, um ihn sofort wieder mit einem heftigen Ruck an sich zu ziehen. Wulfgar duckte sich und griff mit der freien Hand in den Unterleib des stolpernden Mannes. Der Raufbold wurde von den mächtigen Armen des Barbaren hoch in die Luft gestemmt, während dieser sich im Kreis drehte und nach einem Ziel für sein Opfer suchte.
    Der Mann flog davon, krachte gegen einen anderen, und beide fielen auf den armen Reef, der prompt erneut zu Boden ging. Doch schon ging ein neuer Angreifer mit drohend erhobenen Fäusten auf Wulfgar los. Der Barbar schob entschlossen das Kinn vor und bereitete sich darauf vor, mit dem neuen Kämpfer Schläge auszutauschen, doch dieser hatte sich eine Kette um die Faust gewickelt. Ein Blitz brennenden Schmerzes schlug in Wulfgars Gesicht ein, und der Geschmack von Blut breitete sich in seinem Mund aus. Der Arm des benommenen Barbaren schoss vor, aber seine Faust streifte nur die Schulter des Angreifers.
    Ein anderer Mann rammte Wulfgar mit voller Wucht, doch der Barbar kam nicht einmal ins Wanken. Ein zweiter Hieb mit der kettenumwickelten Faust sauste auf sein Gesicht zu Wulfgar sah, dass die Metallglieder rot von seinem Blut waren. Diesmal konnte er halb ausweichen, trug aber dennoch einen blutigen Riss auf der Wange davon.
    Der andere Mann, der von dem Barbaren abgeprallt war, wollte ihn mit einem gewaltigen Sprung umreißen, doch Wulfgar blieb mit einem trotzigen Brüllen auf den Beinen. Er bog sich zur Seite, schob den linken Arm unter die Schulter des sich hartnäckig festklammernden Angreifers und packte ihn an den Nackenhaaren. Unter mächtigem Gebrüll marschierte der Barbar vorwärts, während er mit der freien rechten Hand um sich schlug und mit der anderen den Mann in Schach hielt. Der Schläger mit der Kette wich vorsichtig zurück und wehrte mit dem linken Arm Wulfgars Hiebe ab. Er erblickte eine Öffnung in der Deckung des Barbaren und sprang vor, um einen harten Schlag anzubringen, der Wulfgars Schlüsselbein traf. Er hätte sich stattdessen jedoch besser weiter zurückgezogen, denn der Barbar hatte jetzt sein Gleichgewicht gefunden und stand sicher genug auf den Beinen, um sein ganzes Gewicht in einen mächtigen rechten Haken zu legen.
    Der abwehrende Arm des Raufbolds mit der Kette konnte den Schlag kaum abmildern. Wulfgars Faust krachte mit solcher Wucht gegen den Kopf seines Gegners, dass dieser herumgewirbelt wurde und zu Boden ging.
    Morik saß an seinem Tisch in einer entlegenen Ecke und wich hin und wieder einer fliegenden Flasche oder einem Körper aus, während er an seinem Wein nippte. Trotz seiner ruhigen Fassade machte sich der Ganove Sorgen um seinen Freund und um das ›Entermesser‹, denn er konnte kaum glauben, mit welcher Brutalität die heutige Prügelei vonstatten ging. Es schien, als seien alle Raufbolde von Luskan erschienen, um die großartige Gelegenheit zu nutzen, sich in einer Taverne zu schlagen, die verhältnismäßig prügelfrei gewesen war, seit Wulfgar erschienen war und alle streitlustigen Gesellen vertrieben hatte.
    Morik zuckte zusammen, als die Kette gegen Wulfgars Wange prallte. Der Ganove überlegte, seinem Freund zu Hilfe zu kommen, verwarf den Gedanken aber schnell wieder. Morik war ein schlauer Informationssammler, ein Dieb, der durch seine Verschlagenheit und seine Waffen überlebte, und beides war in einer Kneipenschlägerei nur von geringem Nutzen.
    So saß er also an seinem Tisch und beobachtete den Tumult um sich herum. Fast alle Gäste, die sich in dem Schankraum aufhielten, beteiligten sich jetzt an der Prügelei. Ein Mann kam an ihm vorbei und schleifte eine Frau an ihren langen, dunklen Haaren hinter sich her und auf die Tür zu. Er hatte Morik jedoch kaum passiert, als ein anderer Mann einen Stuhl auf seinem Schädel zertrümmerte und ihn damit zu Boden schickte.
    Als der Retter sich der Frau zuwandte, schmetterte diese ihm prompt eine Flasche in sein grinsendes Gesicht und rannte zu dem Getümmel zurück, wo sie einen Mann ansprang und ihm mit den Fingernägeln durchs Gesicht fuhr.
    Morik musterte die Frau genauer, bewunderte ihre Figur und überlegte, dass ihr kämpferischer Geist sich bei zukünftigen privaten Vergnügungen als höchst unterhaltsam erweisen mochte.
    Aus dem Augenwinkel nahm der Ganove eine Bewegung wahr, rutschte

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