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Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Titel: Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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lege dir nachher einen Beutel mit Münzen in dein Zimmer, um dir über die nächste Zeit hinwegzuhelfen. Zumindest das schulde ich dir.« Wulfgar schwieg. »Hast du mich verstanden?«, fragte Arumn.
    Wulfgar nickte und murmelte, dass Arumn weggehen solle, eine Forderung, die von einem Wedeln des Arms bekräftigt wurde. So benommen Wulfgar auch noch war, genügte diese Bewegung doch, um den Wirt mühelos vom Bett zu vertreiben.
    Nachdem er ein weiteres Mal seufzend den Kopf geschüttelt hatte, verließ Arumn das Zimmer. Josi Puddles verbrachte noch einen Moment damit, den riesigen Mann auf dem Bett und den Raum zu mustern, wobei sich sein Blick vor allem auf den mächtigen Kriegshammer richtete, der in der gegenüberliegenden Ecke an der Wand lehnte.
    »Ich schulde es ihm«, sagte Kapitän Deudermont zu Robillard, während beide an der Reling der Seekobold standen, die sich im Dock befand und bereits fast vollständig repariert war.
    »Weil er früher mal mit dir gesegelt ist?«, fragte der Zauberer skeptisch. »Mehr als nur mit mir gesegelt.«
    »Er hat deinem Schiff einen guten Dienst erwiesen, das stimmt schon«, erwiderte Robillard. »Aber hast du es ihm nicht entgolten?
    Du hast ihn und seine Freunde bis nach Memnon und wieder zurückgebracht.«
    Deudermont senkte langsam den Kopf und schaute dann wieder zu dem Zauberer hoch. »Ich schulde es ihm nicht aufgrund irgendwelcher finanziellen oder geschäftlichen Erwägungen, sondern weil wir Freunde sind«, erklärte er. »Du kennst ihn doch kaum.«
    »Aber ich kenne Drizzt Do'Urden und Catti-brie«, argumentierte Deudermont. »Wie viele Jahre sind die beiden mit mir gesegelt? Bestreitest du auch, dass sie meine Freunde sind?« »Aber…«
    »Wie kannst du dann so leichthin meine Verantwortlichkeit bestreiten?«, fragte Deudermont.
    »Er ist weder Drizzt noch Catti-brie«, erwiderte Robillard.
    »Nein, aber er ist ein enger Freund von beiden und ein Mann, der sich in großer Not befindet.«
    »Und der deine Hilfe nicht haben will«, fügte der Zauberer hinzu.
    Deudermont senkte erneut den Kopf und dachte über diese Worte nach. Sie schienen nur allzu wahr zu sein. Wulfgar hatte wirklich jedes Hilfsangebot ausgeschlagen. Der Kapitän musste vor sich selbst zugeben, dass es bei dem Zustand des Barbaren kaum eine Chance gab, dass er irgendetwas tun oder sagen konnte, das den riesigen Mann aus seiner Lethargie reißen mochte.
    »Ich muss es versuchen«, sagte er einen Augenblick später, ohne dabei hochzuschauen.
    Robillard machte sich nicht die Mühe, etwas dagegen anzuführen. Der Zauberer erkannte aus dem entschlossenen Tonfall des Kapitäns, dass es nicht seine Aufgabe war, das zu tun. Er war angeheuert worden, um Deudermont zu beschützen, und daher würde er auch genau das tun. Dennoch war es seiner Meinung nach am besten, wenn sie so schnell wie möglich Luskan verließen und so weit wie möglich von diesem Wulfgar fortkamen.
    Er war sich vollständig des Geräusches seines Atems bewusst, das eigentlich eher ein Keuchen war, denn er hatte noch nie in seinem Leben solche Angst gehabt. Ein einziges Stolpern oder ein unabsichtliches Geräusch würde den Riesen wecken, und er bezweifelte, dass ihn dann noch irgendeine weit hergeholte Erklärung retten konnte.
    Es war etwas Mächtigeres als Furcht, das Josi Puddles antrieb. Er hasste diesen Mann mehr als alles andere. Wulfgar hatte ihm Delly weggenommen – zumindest in seiner Fantasie. Wulfgar hatte sich Arumns Freundschaft erworben und Josi damit von der Seite des Wirts verdrängt. Wulfgar konnte das ganze ›Entermesser‹ in den Ruin treiben, das einzige Zuhause, das Josi Puddles jemals gekannt hatte.
    Josi glaubte nicht, dass der riesige, jähzornige Barbar Arumns Befehl, das Lokal zu verlassen, ohne einen Streit nachkommen würde, und der kleine Mann hatte zu viele Prügeleien des Nordländers gesehen, um sich nicht vorstellen zu können, wie verheerend ein solcher Kampf sein mochte. Außerdem war Josi klar, dass er wahrscheinlich zu einem Hauptziel von Wulfgars Zorn werden würde, falls es zu einem Streit im ›Entermesser‹ kam. Er schob die Tür einen Spalt auf. Wulfgar lag noch fast in derselben Position auf dem Bett wie vor zwei Stunden, als Arumn und Josi in seinem Zimmer gewesen waren.
    Aegisfang lehnte in der gegenüberliegenden Ecke an der Wand. Der Anblick ließ Josi erschaudern, als er sich vorstellte, wie der mächtige Kriegshammer auf ihn zuflog.
    Der kleine Mann schob sich leise in den Raum und

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