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Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit

Titel: Die Vergessenen Welten 12 - Schattenzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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weiter entfernt an der Theke versteifte sich Josi und betete, dass er den Hammer außerhalb der Reichweite von Wulfgars magischem Ruf verstaut hatte.
    Es vergingen ein paar Momente; der Kriegshammer tauchte nicht in Wulfgars Hand auf. »Er steht in deinem Zimmer«, sagte Arumn.
    Mit einer plötzlichen, bösartigen Bewegung fegte Wulfgar den Geldbeutel beiseite, so dass die Münzen klirrend über den Boden rollten. »Hältst du das für eine angemessene Bezahlung?«
    »Es ist mehr als ich dir schulde«, wagte Arumn einzuwenden.
    »Ein paar Münzen für Aegisfang?«, fragte Wulfgar ungläubig.
    »Nicht für den Kriegshammer«, stotterte Arumn, der spürte, wie sich die Situation rapide verschlechterte. »Der steht in deinem Zimmer.«
    »Wenn er in meinem Zimmer wäre, hätte ich ihn gesehen«, erwiderte Wulfgar und lehnte sich drohend über die Theke. Josis Jagdmeute drängte sich dichter heran, zwei der Männer zogen kleine Keulen hervor, während ein dritter sich eine Kette um die Faust wickelte. »Selbst wenn ich ihn übersehen hätte, wäre er auf meinen Ruf hin hier aufgetaucht«, argumentierte Wulfgar und rief dann erneut, diesmal aus vollem Hals: »Aegisfang!« Nichts.
    »Wo ist mein Hammer?«, verlangte Wulfgar von Arumn zu wissen. »Geh einfach nur, Wulfgar«, bat ihn der Schankwirt. »Verschwinde einfach. Wenn wir deinen Hammer finden, werde ich ihn dir bringen lassen, aber jetzt geh endlich.«
    Wulfgar sah es kommen, daher lockte er seine Gegner aus der Reserve. Er langte über den Tresen, um nach Arumns Hals zu greifen, stoppte aber vorher und riss seinen Arm zurück, so dass er Reef, der ihn von rechts angriff, mit dem Ellenbogen hart ins Gesicht traf. Reef taumelte zurück und wankte unsicher, bis Wulfgar erneut ausholte und ihn mit einem mächtigen Hieb quer durch den Schankraum fliegen ließ.
    Reiner Reflex ließ Wulfgar herumwirbeln und seinen linken Arm abwehrend hochreißen. Es war gerade noch rechtzeitig, da einer von Reefs Kumpanen auf ihn zustürmte und mit einem kurzen, dicken Knüppel nach ihm schlug, der hart gegen Wulfgars Unterarm prallte. Im Bruchteil einer Sekunde löste sich jeder Anschein von Strategie oder überlegtem Vorgehen in Nichts auf, als alle fünf Raufbolde gleichzeitig auf den Barbaren losgingen. Wulfgar begann zu treten und seine mächtigen Fäuste fliegen zu lassen, während er immer wieder vergeblich nach Aegisfang brüllte. Er stieß sogar mehrfach bösartig mit dem Kopf zu und traf damit einen Angreifer an der Nase, während ein anderer nach einem Treffer an der Schläfe benommen davontaumelte.
    Delly Curtie schrie, und Arumn rief immer wieder: »Nein!«
    Aber Wulfgar konnte sie nicht hören. Selbst wenn es ihm möglich gewesen wäre, hätte er keinen Moment Zeit gehabt, ihnen Aufmerksamkeit zu schenken. Er musste sich Zeit und Platz verschaffen, denn für jeden Schlag, den er austeilte, musste er auf diesem engen Raum drei Schläge einstecken. Auch wenn seine Schläge und Tritte bei weitem heftiger waren, so waren doch Reef und seine Kumpane ebenfalls keine Anfänger, was Prügeleien anging.
    Die übrigen Gäste des »Entermessers« schauten dem Kampf amüsiert und zugleich verwirrt zu, denn sie wussten, dass Wulfgar für Arumn arbeitete. Die Einzigen von ihnen, die sich bewegten, rutschten aus dem Gefahrenbereich der um sich schlagenden Streithähne. Ein Mann weiter hinten sprang auf und fuchtelte wild mit den Armen.
    »Sie greifen die Leute vom ›Entermesser‹ an!«, schrie er. »Zu den Waffen, Freunde! Verteidigt Arumn und Wulfgar! Diese Raufbolde werden noch unsere ganze Taverne zerstören!«
    »Bei den Göttern«, murmelte Arumn Gardpeck, denn er erkannte den Sprecher und wusste, dass Morik der Finstere gerade seine geliebte Schänke zur Verwüstung freigegeben hatte. Mit einem Kopfschütteln und einem frustrierten Stöhnen duckte sich der hilflose Wirt hinter seiner Theke.
    Wie aufs Stichwort explodierte das gesamte ›Entermesser‹ in einer wüsten Kneipenschlägerei. Männer und Frauen gingen heulend und brüllend aufeinander los, ohne sich Zeit zu nehmen, erst festzustellen, wer zu welcher Seite gehörte. Jeder prügelte auf jeden ein, der in seine Reichweite geriet.
    Wulfgar, der noch immer an der Theke stand, musste seine rechte Flanke ungedeckt lassen und erhielt prompt einen brutalen Schlag gegen das Kinn, während er sich auf seine linke Seite konzentrierte, wo der Mann mit dem Knüppel erneut auf ihn einstürmte. Er riss die Hände hoch, um den ersten

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