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Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Titel: Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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schließenden Lade ging ihr ans Herz. Sie würde Artemis Entreri vermissen.

TEIL 3
Was nun?
    Es liegt eine einfache Schönheit in der absoluten Hässlichkeit von Dämonen. Es gibt keine Zwiespältigkeit, kein Zögern, keine Missverständnisse darüber, wie man solche Kreaturen behandeln muss.
    Man verhandelt nicht mit Dämonen. Man hört sich nicht ihre Lügen an. Man bekämpft sie, man vernichtet sie, befreit die Welt von ihnen – selbst wenn die Versuchung da ist, ihre Kräfte dazu zu nutzen, das zu retten, was man als einen kleinen Teil der Welt des Guten ansieht.
    Dies ist für viele schwer zu begreifen und ist für den Untergang vieler Zauberer und Priester verantwortlich, die Dämonen beschworen und es ihnen erlaubten, sich über die Erfüllung dessen hinauszubewegen, um dessentwillen sie ursprünglich gerufen worden waren – der Beantwortung einer Frage beispielsweise –, weil sie von der Macht verführt wurden, die ihnen diese Kreaturen boten. Viele dieser unglücklichen Magier glaubten, etwas Gutes damit zu tun, dass sie die Dämonen auf ihre Seite zwangen und ihre Sache, ihre Armee mit dämonischen Soldaten verstärkten. Wie schlimm konnte das schon sein, wenn es einem guten Zweck diente? War ein dem Guten verschriebener König nicht gut beraten, »kontrollierte Dämonen« zu seiner Streitmacht hinzuzufügen, wenn Goblins sein Land bedrohten?
    Ich denke nicht, denn wenn sich die Bewahrung des Guten auf die Verwendung der so offensichtlichen und unentschuldbaren Bösen verlässt, um das Böse zu bekämpfen, dann ist da nichts, das sich wirklich zu retten lohnt.
    Die einzige Art, Dämonen zu verwenden, besteht deshalb darin, sie nur zu Zeiten zu rufen, da sie die Sache des Bösen verraten müssen, und auch dann nur unter Bedingungen, in denen ihr Entkommen unmöglich ist. Cadderly hat dies in der sicheren Beschwörungskammer der Schwebenden Seele getan, ebenso wie zahllose andere Priester und Zauberer. Eine solche Beschwörung ist jedoch nicht ohne Gefahren, selbst wenn der Schutzkreis sorgfältig gezogen wurde, denn die Beeinflussung von Mächten wie einem Balors oder einem Nalfeshnie trägt immer eine Versuchung in sich.
    In dieser Versuchung muss immer die Erkenntnis des unverbesserlich Bösen enthalten sein. Unveränderlich. Ohne jede Hoffnung. Grundlegend für ein solches Handeln muss das Konzept der Buße und Wiedergutmachung sein. Schmiede deine Klinge, wenn Buße möglich ist, ergreife sie, wenn sich die Gelegenheit zur Wiedergutmachung darbietet, und schlage hart zu, wenn es für deinen Gegner keine Hoffnung mehr auf Buße gibt.
    Wo auf dieser Skala befindet sich Artemis Entreri, frage ich mich? Gibt es für diesen Mann wirklich keine Hilfe und Hoffnung mehr?
    Ersteres würde ich bejahen, das Zweite jedoch nicht. Es gibt keine Hilfe für Artemis Entreri, weil der Mann niemals welche annehmen würde. Sein größter Fehler ist sein Stolz – nicht der prahlerische Stolz so vieler geringerer Krieger, sondern der Stolz absoluter Unabhängigkeit und unbeugsamer Selbstständigkeit. Ich könnte ihm seine Fehler aufzählen, so wie es jeder tun könnte, der ihn kennen gelernt hat, aber er würde meine Worte nicht hören.
    Ja, vielleicht gibt es Hoffnung auf Buße für den Mann. Ich kenne die Ursache seines Zorns nicht, doch sie muss bedeutend gewesen sein. Dennoch werde ich nicht zulassen, dass mit dieser Ursache, wie schwierig und schrecklich sie auch sein mag, seine Handlungen auf irgendeine Weise entschuldigt werden. Das Blut auf Entreris Schwert und auf dem Dolch, der sein Markenzeichen ist, hat er ganz allein zu verantworten.
    Er trägt nicht leicht daran, wie ich glaube. Es brennt auf seiner Haut, so wie der Atem eines schwarzen Drachen, und es nagt an seinem Inneren. Ich bemerkte dies bei unserem letzten Zusammentreffe; eine stille und dumpfe Pein, die in den Winkeln seiner dunklen Augen zu sehen war. Ich hatte ihn geschlagen und hätte ihn töten können, und ich glaube, dass er auf gewisse Weise sogar hoffte, dass ich dies täte und so seinem selbst auferlegten Leiden endlich ein Ende bereitete. Diese Pein war es, die mein Schwert zurückhielt und die Hoffnung in mir weckte, dass tief in Artemis Entreri die Erkenntnis glimmt, dass er seinen Kurs ändern muss, dass ihn die Straße, auf der er gegenwärtig wandelt, in Leere und vollständige Hoffnungslosigkeit führt. Viele Gedanken gingen mir durch den Kopf, als ich dort mit den gezückten Waffen vor dem wehrlosen Meuchelmörder stand. Wie konnte

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