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Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Titel: Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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hörte, wie seine Stimme immer leiser wurde, und überlegte, dass er sich wohl gerade zum dritten Mal an diesem Tag darin verirrt hatte. Eine Windböe strich über den Berg heran und wehte Danica das dichte, rotblonde Haar ins Gesicht. Sie pustete ein paar Strähnen aus dem Mund und warf gerade rechtzeitig den Kopf zur Seite, um Cadderly zu erblicken, der auf sie zukam. Was für eine gute Figur er in seiner braunweißen Jacke und der gleichfarbigen Hose abgab, in dem hellblauen Seidenumhang und dem blauen, breitrandigen Hut mit der großen Feder, der sein Markenzeichen war. Cadderly war während der Erschaffung der Schwebenden Seele so stark gealtert, dass er und Danica wirklich geglaubt hatten, er würde sterben. Zu Danicas Entsetzen hatte Cadderly wirklich angenommen, nicht am Leben zu bleiben, und dies als notwendiges Opfer für die Errichtung der gewaltigen Bibliothek akzeptiert. Kurz nachdem er die Konstruktion des Hauptgebäudes beendet hatte – Details wie die Ornamente der vielen Türen und die Blattgoldverzierungen in den wunderschönen Arkaden würden vielleicht niemals vollendet werden –, hatte sich der Alterungsprozess umgekehrt. Cadderly verjüngte sich fast so schnell, wie er zuvor gealtert war. Jetzt sah er aus wie ein Mann Ende zwanzig, mit federndem Gang und einem Funkeln in den Augen, das jedes Mal aufblitzte, wenn er Danica anblickte. Die Frau hatte sich sogar schon Sorgen gemacht, dass sich dieser Prozess fortsetzen würde und sie bald vier statt drei Kinder zu hüten hatte.
    Schließlich hörte diese Verjüngung jedoch an dem Punkt auf, an dem Cadderly genauso aussah wie der vitale und gesunde Mann, der er vor dem ganzen Ärger mit der Erhebenden Bibliothek gewesen war. Sie hatte früher hier gestanden, bevor der Chaosfluch zugeschlagen hatte und der alte Orden Deneirs vernichtet worden war. Die Bereitschaft, alles für die neue Kathedrale und den neuen Orden zu opfern, hatte in den Augen Deneirs genügt, und so war Cadderly Bonaduce sein Leben zurückgegeben worden, ein Leben, das durch seine Frau und ihre Kinder so sehr bereichert worden war.
    »Ich hatte heute Morgen einen Besucher«, erzählte Cadderly Danica, als er bei ihr angekommen war. Er schaute zu den Zwillingen hinüber und musste lächeln, als er einen weiteren hysterischen Schrei des verirrten Pikel hörte.
    Danica stellte erstaunt fest, dass auch die grauen Augen ihres Ehemannes zu lächeln schienen. »Ein Mann aus Carradoon«, erwiderte sie. »Ich habe ihn eintreten sehen.« »Er hatte Nachricht von Drizzt«, berichtete Cadderly, und Danica wandte sich ihm zu, plötzlich sehr interessiert. Sie und Cadderly hatten den ungewöhnlichen Dunkelelfen ein Jahr zuvor kennen gelernt und ihn mit Hilfe eines Windreisezaubers des Priesters zurück in die Nordlande gebracht.
    Danica musterte aufmerksam Cadderlys Gesicht, das einen ungewohnt ernsten Ausdruck angenommen hatte. »Er hat den Gesprungenen Kristall aufgespürt«, überlegte sie, denn als bei ihrem und Cadderlys letzten Treffen mit dem Dunkelelfen und seiner Freundin Catti-brie hatte Drizzt versprochen, das uralte, böse Artefakt zu finden und herzubringen, damit der Priester es vernichten konnte. »Das hat er«, sagte Cadderly.
    Er reichte Danica eine Rolle Pergamentblätter. Sie nahm sie und öffnete sie. Ein Lächeln trat auf ihr Gesicht, als sie die Neuigkeiten über das Schicksal von Drizzts verlorenem Freund Wulfgar las, der aus den Klauen des Dämons Errtu befreit worden war. Als sie jedoch bei der zweiten Seite angelangt war, verdüsterte sich ihr Antlitz, denn der Brief beschrieb den Raub des Kristalls durch einen schurkischen Dunkelelfen namens Jarlaxle, der einen seiner Drowsoldaten in der Gestalt Cadderlys ausgeschickt hatte.
    Danica hielt inne und blickte auf, dann gab sie Cadderly die Pergamentblätter zurück. »Drizzt glaubt, dass der Kristall wahrscheinlich in das Unterreich nach Menzoberranzan gebracht wurde, jener Dunkelelfenstadt, aus der Jarlaxle stammt«, erklärte er.
    »Nun, dort passt er ja gut hin«, meinte Danica in aller Ernsthaftigkeit.
    Sie und Cadderly hatten lange über die Kräfte des intelligenten Artefakts gesprochen, und sie hatte es als ein Instrument der Vernichtung erkannt – der Vernichtung der Gegner seines Trägers, der Verbündeten seines Trägers und schließlich seines Besitzers selbst. Es hatte, laut Cadderlys Bericht, niemals einen anderen Verlauf gegeben, wenn Crenshinibon beteiligt war, und es würde auch niemals einen anderen

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