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Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Titel: Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Jarlaxle ihn.
    »Ich sage das aus dem einzigen Grund, weil es die Wahrheit ist«, erwiderte Entreri. Dann zwang ihn eine neuerliche Schmerzwelle zu einer Unterbrechung. Schließlich fuhr er fort. »Und wenn du dir die Zeit nimmst, darüber nachzudenken, erkennst du auch, dass es stimmt. Crenshinibon hat dir erlaubt, dich in eine bestimmte Richtung zu bewegen, aber nicht ohne sein Eingreifen.«
    »Entweder hat mich der Gesprungene Kristall kontrolliert oder er tat es nicht. Du kannst nicht beides behaupten.« »Er hat dich manipuliert. Wie kannst du daran zweifeln?«, entgegnete Entreri. »Aber nicht in dem Ausmaß, wie er Raiguy beeinflussen könnte, und das wusste das Artefakt.« »Ich bin nach Dallabad gegangen, um den Kristallturm zu vernichten, etwas, was ganz sicher nicht Crenshinibons Wünschen entsprach«, argumentierte Jarlaxle. »Und doch hätte ich es tun können! Jedes Eingreifen des Kristalls wurde abgewehrt.«
    Er wollte fortfahren, doch Entreri unterbrach ihn. »Du hättest es tun können?«, fragte der Meuchelmörder ungläubig. Jarlaxle stotterte seine Antwort. »Natürlich.« »Aber du hast es nicht getan?«
    »Ich sah keinen Grund mehr, den Turm zu vernichten, nachdem ich wusste, dass ich es tun konnte…«, setzte Jarlaxle zu einer Erklärung an, doch als er die Worte hörte, die er sprach, traf ihn die Erkenntnis. Er war hereingelegt worden. Er, der Meister der Intrige, war dazu gebracht worden, zu glauben, er hätte die Kontrolle.
    »Lass den Stein bei mir«, schlug ihm Entreri vor. »Der Gesprungene Kristall versucht unablässig, mich zu manipulieren, aber er kann mir nichts anbieten, wonach es mich wirklich verlangte, und daher hat er keine Macht über mich.«
    »Er wird dich aufreiben«, gab Jarlaxle zu bedenken. »Er wird jede deiner Schwächen finden und sie ausnutzen.«
    Entreri nickte. »Seine Zeit wird knapp«, behauptete er. Jarlaxle blickte ihn neugierig an.
    »Ich hätte nicht die ganze Energie und Zeit aufgewendet, dich von diesen Halunken wegzubringen, wenn ich nicht einen Plan hätte.« »Erzähl ihn mir.«
    »Zur rechten Zeit«, versprach der Meuchelmörder. »Jetzt bitte ich dich darum, den Gesprungenen Kristall nicht an dich zu nehmen, und ich bitte dich darum, mich ausruhen zu lassen.«
    Er legte sich bequemer hin und schloss die Augen. Ihm war bewusst, dass der Kristall seine einzige Verteidigung gegen einen Angriff von Jarlaxle darstellte. Er wusste aber auch, dass das Artefakt eine Vielzahl von Wegen finden würde, seine Verteidigung zu schwächen, wenn er es benutzte. Das mochte dann dahin führen, dass er seine Mission aufgab und dem Kristall einfach die Führung überließ.
    Die Führung in die Zerstörung, wie er wusste, und vielleicht zu einem Schicksal, das schlimmer war als der Tod.
    Als Entreri Jarlaxle wieder ansah, war er einigermaßen beruhigt, denn er erblickte wieder den schlauen, auf seinen Vorteil bedachten Mann, einen Mann, der die Dinge sorgfältig durchdachte, bevor er endgültige und möglicherweise voreilige Handlungen beging.
    Nach allem, was Entreri dem Söldner gerade auseinander gesetzt hatte, würde die Rücknahme von Crenshinibon in genau diese Kategorie fallen. Nein, er vertraute darauf, dass Jarlaxle nichts gegen ihn unternehmen würde. Der Drow würde eine Weile abwarten, bevor er sich zum Handeln entschloss und eine Situation änderte, mit der er ganz offenkundig nicht ganz zufrieden war. Mit diesem Gedanken schlief Entreri ein.
    Noch während er einschlummerte, spürte er wieder die heilende Magie von Jarlaxles Kugel.
    Die Halblingsfrau war überrascht, dass ihre Finger deutlich sichtbar zitterten, als sie die Nachricht behutsam aufrollte. »Sieh an, Artemis, ich wusste nicht einmal, dass du schreiben kannst«, sagte Dwahvel schmunzelnd, da die Linien auf dem Pergament wunderschön geschwungen waren, wenn auch etwas zu schlicht für den extravaganten Geschmack der Frau. »Meine liebe Dwahvel«, las sie laut und dachte über diese Worte nach, die sie nicht ganz einzuschätzen vermochte. Waren sie eine förmliche, respektvolle Anrede oder das Zeichen für echte Freundschaft?
    Jetzt fiel ihr auf, wie wenig sie wirklich von dem wusste, was im Herzen von Artemis Entreri vorging. Der Meuchelmörder hatte immer behauptet, sein einziges Verlangen bestehe darin, der Allerbeste zu sein, aber wenn das stimmte, warum benutzte er den Gesprungenen Kristall dann auf solch verheerende Weise, kaum dass er ihn erbeutet hatte? Und Dwahvel wusste, dass er das getan

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