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Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber

Titel: Die vergessenen Welten 13 - Der schwarze Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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aus es Pfade zur Schwebenden Seele gibt«, erklärte Entreri. »In ein paar Tagen dürften wir vor Cadderly stehen, sofern wir uns beeilen.« »Dann lass uns uns beeilen«, meinte Jarlaxle. »Lass uns das Artefakt loswerden, und dann…« Er hielt inne und schaute Entreri fragend an. Was dann?
    Diese Frage hing greifbar in der Luft, auch wenn sie nicht ausgesprochen worden war. Seit die beiden Männer aus dem Kristallturm in Dallabad geflohen waren, hatten sie ein Ziel und eine Richtung gehabt – zu der Schwebenden Seele zu gelangen und den gefährlichen Kristall loszuwerden – aber was erwartete sie danach? Sollte Jarlaxle nach Calimhafen zurückkehren, um wieder das Kommando über Bregan D'aerthe zu übernehmen? fragten sich beide. Noch während er über diese Frage nachdachte, wurde Entreri klar, dass er seinem dunkelelfischen Begleiter in diesem Fall nicht folgen würde. Selbst wenn es Jarlaxle gelang, auf irgendeine Weise die Saat der Veränderung zu besiegen, die Rai-guy und Kimmuriel ausgestreut hatten, verspürte er kein Verlangen, sich wieder dem Söldnertrupp anzuschließen. Er hatte kein Verlangen danach, bei jedem Schritt die Gewissheit zu haben, dass der Großteil seiner angeblichen Verbündeten es vorziehen würde, wenn er tot wäre.
    Wohin würden sie gehen? Gemeinsam oder getrennt? Beide dachten über diese Frage nach, als plötzlich eine kräftige und doch melodische Stimme, in der Macht mitschwang, erklang. »Haltet an und ergebt euch!«, sagte sie.
    Entreri und Jarlaxle schauten wie ein Mann zur Seite und erblickten eine einzelne Gestalt, die sich als schöne und graziöse Elfin erwies. Sie trat offen auf sie zu, und an ihrer Seite pendelte ein prächtig gefertigtes Schwert.
    »Ergeben?«, murmelte Jarlaxle. »Muss wirklich jeder von uns erwarten, dass wir uns ergeben? Und anhalten? Wir haben uns ja nicht einmal bewegt!«
    Entreri hörte ihm kaum zu und richtete stattdessen seine ganze Aufmerksamkeit auf die Bäume um sie herum. Das Auftreten des Elfenmädchens verriet ihm viel, und sein Verdacht wurde fast sofort bestätigt, als er erst einen und dann noch einen zweiten Elfenschützen in den Zweigen erspähte, die ihre Bogen auf ihn und seinen Gefährten gerichtet hatten. »Sie ist nicht allein«, wisperte der Meuchelmörder Jarlaxle zu. Er bemühte sich, während des Sprechens seine lächelnde Miene beizubehalten, um die sich nähernde Kriegerin nicht zu beunruhigen.
    »Das sind Elfen nur selten«, erwiderte Jarlaxle ruhig. »Insbesondere, wenn sie sich Drows stellen.«
    Angesichts dieser harten Wahrheit verging Entreri das Lächeln. Er rechnete damit, dass jeden Augenblick ein Pfeilhagel auf sie niederging.
    »Sei gegrüßt!«, rief Jarlaxle laut. Er nahm den Hut mit elegantem Schwung ab und zeigte ganz offen seine Herkunft. Entreri bemerkte, dass die Elfin zusammenzuckte und bei dem Anblick sichtlich langsamer wurde, denn selbst aus dieser Distanz – und sie war noch immer gut dreißig Schritte weit entfernt – war Jarlaxle ohne den sichtbehindernden Hut ganz eindeutig als Drow zu erkennen.
    Sie kam ein wenig näher, und ihre ruhige, unbewegliche Miene verriet nichts. Entreri kam der Gedanke, dass dies kein zufälliges Zusammentreffen sein mochte. Er horchte einen Moment lang auf den lautlosen Ruf Crenshinibons und versuchte zu ergründen, ob der Kristall mehr Gegner angelockt hatte, die ihn Entreri entreißen sollten.
    Er spürte nichts, was ungewöhnlich gewesen wäre, und nahm nicht den geringsten Kontakt zwischen dem Artefakt und dieser Elfin wahr.
    »Ihr seid von hundert Kriegern umgeben«, sagte das Elfenmädchen und blieb zwanzig Schritte vor den beiden Männern stehen. »Sie würden nichts lieber tun, als dein verkümmertes Drowherz mit ihren Pfeilen zu durchbohren, aber deshalb sind wir nicht gekommen – außer du willst es so.«
    »Absurd!«, entgegnete Jarlaxle erregt. »Warum sollte ich so etwas wünschen, schöne Elfin? Ich bin Drizzt Do'Urden aus dem Eiswindtal, ein Waldläufer, und mein Herz ist nicht so verschieden von dem deinen, so vermute ich jedenfalls!« Die Lippen der Elfin wurden sehr schmal.
    »Sie hat noch nie von dir gehört, mein Freund«, meinte Entreri.
    »Shayleigh aus dem Shilmista-Wald weiß von Drizzt Do'Urden«, versicherte Shayleigh den beiden. »Und sie weiß von Jarlaxle von Bregan D'aerthe und von Artemis Entreri, dem übelsten aller Meuchelmörder.«
    Das ließ die beiden einige Male schlucken. »Das muss ihr der Gesprungene Kristall erzählt haben«,

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